Vermeidung von Infektionsübertragung im Luftverkehr
Mit zunehmendem Luftverkehr und weiteren Flugstrecken in der Zivilluftfahrt können sich auch Infektionskrankheiten schneller ausbreiten. In Flugzeugen werden infizierte Personen, Tiere oder Insekten an neue Zielorte transportiert oder Krankheitserreger übertragen, die sich auf Oberflächen im Flugzeuginnern befinden. Das EU-finanzierte Projekt Aircraft decon entwickelt Desinfektionsmittel, um die Besiedlung von Kabinenoberflächen durch Infektionserreger zu verhindern und zielt vor allem auf Noroviren ab, die primär auf Schiffen nachgewiesen, im Luftverkehr bislang aber stark vernachlässigt wurden. Grippeviren können auf Kabinenoberflächen und Gegenständen sehr lange überleben, auch Milzbranderreger, die bei den Anthrax-Anschlägen in den Vereinigten Staaten in Briefen verschickt wurden, überleben lange. Dies kann verhindert werden, indem die Flugzeugkabinen vor dem Start mit einem effizienten und sicheren Desinfektionsmittel gereinigt werden. Aufbauend auf Studien aus den Vereinigten Staaten untersucht und vergleicht Aircraft decon technische, operationelle und regulatorische Daten von beiden Seiten des Atlantiks und prüft, inwieweit sich die Ergebnisse amerikanischer Studien auf europäische Verhältnisse anwenden lassen, um eine entsprechende EU-Regulierung zu schaffen. Gleichzeitig soll Aircraft decon in jeder Hinsicht den Wissenstransfer ermöglichen und untersucht Möglichkeiten, die amerikanischen Regelungen im Zivilluftfahrtsektor an europäische Verhältnisse anzupassen, zugleich werden sozioökonomische Aspekte geprüft. Eine Umsetzung dieses Systems in Europa wird die Sicherheit und Gesundheit im europäischen Flugverkehr erhöhen, da die Gefahr von Oberflächenkontaminationen durch Viren oder Anschlägen mit chemischen oder biologischen Waffen minimiert wird.