Handgeräte steigern Wettbewerbsfähigkeit des Bausektors
Gemäß dem Europäischen Verband der Bauindustrie, der 2,4 Millionen kleine und mittlere Unternehmen (KMU) repräsentiert, unterliegt der europäische Bausektor starkem Wettbewerb aus Asien. Die Europäische Föderation der Bau- und Holzarbeiter, die 2,3 Millionen Mitglieder aufweist, vertritt die gleiche Auffassung. Der Grund ist im Wettbewerb durch extrem günstige, gering qualifizierte Wanderarbeiter und Unternehmen aus Asien und dem pazifischen Raum zu finden. Darüber hinaus werden 25 bis 50 % der auf Baustellen für den Bau und die Verwaltung aufgebrachten Zeiten aufgrund ungenügender Kommunikation oder nicht vorhandenen Standards vergeudet, dies führt zu Verzögerungen und zur Verschwendung von Geldern in Milliardenhöhe. Um diese beiden Probleme zu beseitigen, ist die Effizienz auf dem Bau zu erhöhen, zudem muss der Bausektor im Vergleich mit seinen asiatischen Konkurrenten einen signifikanten Mehrwert bieten. Das EU-finanzierte Projekt MOBI3CON ("Developing Mobile 3D Data Collection, Processing and Dissemination Solution for Construction SMEs") bietet kostengünstige Lösungen für das einfache dreidimensionale Datenmanagement auf Baustellen in Form von Handgeräten. Das Projekt überwindet die Lücke in den 3D-Informationen zwischen der eigentlichen Situation vor Ort und den Informationen, die in den Datenbanken der Bauarbeiter gespeichert sind. Dieses stabile und robuste Handgerät für die 3D-Navigation und die Verarbeitung von 3D-Daten kann vor Ort unter verschiedenen Bedingungen verwendet werden und erleichtert die 3D-Datenverwaltung in hohem Maße. Das Handgerät wird für die Datenerhebung, die Datenverarbeitung und die Datenvisualisierung eingesetzt. Es verfügt über Funktionen zur Aufgabenverfolgung und andere wichtige Werkzeuge für die Vor-Ort-Verwaltung von Kontakten mit Zulieferern und Konstruktionszeichnungen. Das MOBI3CON-Projekt erfährt starke Beeinflussung von der Building Information Modelling Software (BIM), integriert diese in die Bauphase und wendet sie nicht nur während der Entwicklungsphase an. Das Gerät weist einen relativ großen, berührungsempfindlichen Bildschirm auf, so dass auch Zeichnungen angezeigt werden können. Die Kosten für solch ein Gerät liegen anfangs zwischen 400 und 500 Euro, sie werden auf dem gesamten europäischen Markt des Bausektors vertrieben, auf dem insgesamt 11,8 Millionen Menschen beschäftigt sind. 2003 wurden im Bausektor etwa 910 Milliarden Euro investiert, das entspricht 10 % des Bruttoinlandsprodukts und 51,2 % der Bruttoanlageinvestitionen der EU. Schätzungen zeigen, dass mit dieser Technologie etwa 6,2 Milliarden Euro jährlich eingespart und die Häufigkeit von Abweichungen bei der Entwicklung verringert werden könnten, deren Kosten geschätzte 2,8 Milliarden Euro betragen. Die MOBI3CON-Marktstudie verweist auf eine eindeutige Marktreife für solch ein Gerät, welches von Vorarbeitern, leitenden Angestellten und Experten verwendet werden soll. Dieses Handgerät, die verbesserte Visualisierung, die 3D-Wiedergabe, die Kommunikation, die Kundenverwaltung und das Zulieferermanagement tragen dazu bei, die Kosten zu verringern und die Effizienz zu erhöhen.