Rettung der Lagunen im Süden Europas
Aquakulturen, die Schifffahrt und andere menschliche Einflüsse haben zu schwerwiegenden ökologischen Schäden an diesen wertvollen natürlichen Feuchtgebieten geführt. Das EESD-Programm hat ein kooperatives Forschungsprojekt unterstützt, durch das unter Verwendung der Informationstechnologie die Zukunftsperspektive für diese Lagunen verbessert werden soll. Vom National Institute of Fisheries and Sea Research (Portugal) wurde eine Untersuchung der Ria Formosa, einer Lagune in der Algarve (Südportugal), geleitet. Relevante Daten über das Wasser, den Erdboden sowie das Klima wurden gesammelt und in einer einzelnen Datenbank zusammengefasst. Zur Anzeige dieser Daten sowie der Ergebnisse einer Reihe von Simulationen mit Computermodellen wurde ein Geoinformationssystem (GIS) eingesetzt. Mithilfe eines der verwendeten Modelle, dem Wasser- und Stoffhaushaltsmodell (SWAT, Soil and Water Assessment Tool), wurden für die gesamte Wasserscheide hydrodynamische und biogeochemische Parameter auf verschiedenen Zeitskalen (täglich, monatlich, jährlich) untersucht. Daneben ermöglichte ein Modell zur Umweltdynamik (EcoDynamo) die Bewertung der Auswirkung unterschiedlicher Strategien. Dieser Schritt wurde durch eigens vermittelte Treffen zwischen den Teilnehmern des DITTY-Projekts, Interessenvertretern und örtlichen Behörden erleichtert. Ein wichtiger Aspekt dieses Ansatzes war die adäquate Berücksichtigung des finanziellen Aspekts der verschiedenen Initiativen. Das Zusammenspiel von internen und externen Faktoren wurde durch eine Analyse der Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken (SWOT-Analyse) berücksichtigt. Diese SWOT-Analyse lieferte eine Reihe von nützlichen Empfehlungen bezüglich der Aquakultur und der Kanalanordnung. Das letzte, während des DITTY-Projekts entwickelte Softwaretool war ein Entscheidungshilfesystem, das ökologische und ökonomische Randbedingungen berücksichtigt. Dieses Entscheidungshilfesystem wurde dem Ria Formosa Natural Park, der für die Bewirtschaftung der Lagune verantwortliche Organisation, zugänglich gemacht. Um die Ergebnisse und die Softwaretools an örtliche Behörden und Interessenvertreter weiterzugeben, wurden Workshops abgehalten. Zudem wurde ein portugiesisches Netzwerk namens PLANET gegründet, das die Förderung der Verwendung dieser Softwaretools in anderen Lagunen Portugals bezweckt.