Intelligente Abfallverwertung in der Fischzucht
Das über das INCO 2-Programm finanzierte Projekt kombinierte westliche und östliche Technologien mit dem Ziel, Abfälle aus Aquakulturen rückstandslos zu recyceln. Das Abfallmanagement stellt in der schnell wachsenden Fischzuchtindustrie ein zunehmendes Problem dar. Als deutscher Partner des ZAFIRA-Konsortiums führte das Institut für Meereskunde an der Universität Kiel (IFM-GEOMAR) am Modell des Europäischen Wolfsbarschs (Dicentrarchus labrax) verschiedene kleinräumige Labortests mit kreislaufgeführten Aquakultursystemen (RAS) durch. Die Feststoffe wurden mit einem Wirbeltrenner und einem für große und kleine Partikel geeigneten Schaumfraktionierungsverfahren aus dem Tank entfernt. Durch anschließende Ozonbehandlung wurde die Wasserqualität weiter verbessert. Außerdem konnten Energieverbrauch und Frischwasserzufuhr für das System minimiert werden, ohne dabei die Gesundheit der Fische zu schädigen. Die Versuche dauerten über ein Jahr und erfolgten in Zusammenarbeit mit dem deutschen Unternehmen Erwin Sander Elektroapparatebau GmbH in Eltze. Eine genaue Überwachung der Gesamtmenge gelöster Feststoffe und anderer Parameter lieferte IFM-GEOMAR die erforderlichen Daten zur Entwicklung eines Bioreaktors, um aus dem Kreislaufsystem entfernte organische Reststoffe zu recyceln (detritivores Prinzip). In chemischen Analysen der Fischexkremente wurde eruiert, wie sich daraus nährstoffreiches Futter für andere Organismen herstellen lässt.