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Stark gefährdete Neugeborene vor Infektionen schützen

Über NeoIPC erhalten Intensivstationen für Neugeborene Instrumente, um Infektionen einzudämmen und vorzubeugen.

Über das EU-finanzierte Projekt NeoIPC wurde ein neues Instrumentarium zur Überwachung vorgestellt, mit dem auf Intensivstationen für Neugeborene Krankenhausinfektionen bei stark gefährdeten Neugeborenen, auch extrem Frühgeborenen, überwacht und verhindert werden können. Das kostenlose Instrumentarium ist Teil der Bemühungen von NeoIPC, Maßnahmen zur Infektionsprävention und -kontrolle in der Intensivpflege von Neugeborenen auszuweiten, die weitreichende und langfristige Veränderungen für kritisch erkrankte Neugeborene und Säuglinge bedeuten werden. Jedes Jahr werden in Europa etwa 400 000 Neugeborene auf eine Intensivstation verlegt, auf der ihre Überlebenschance deutlich höher ist. Doch auf Intensivstationen ist auch das Risiko größer, sich mit Krankenhausbakterien anzustecken, die gegen Antibiotika resistent sind. „Krankenhausinfektionen sind eine große Gefahr für Neugeborene, insbesondere extrem Frühgeborene und solche mit geringem Geburtsgewicht“, erklärt Dr. Brar Piening vom Projektpartner Charité – Universitätsmedizin Berlin in einer auf der Projektwebsite veröffentlichten Pressemitteilung. „Die routinemäßige Kontrolle auf Krankenhausinfektionen ist ein zentraler Aspekt der Infektionsprävention und -kontrolle. Mit dem NeoIPC-Instrumentarium wird die Umsetzung dieser wichtigen Verfahren in Intensivstationen für Neugeborene erleichtert“, fährt Dr. Piening fort. Er leitete das Team bei der Entwicklung des Instrumentariums.

Daten für evidenzbasierte Entscheidungsfindung

Über das Instrumentarium erhalten Pflegekräfte auf Intensivstationen die Mittel, Daten zu Infektionsraten und Risikofaktoren zu erfassen. Auf dieser Grundlage können sie evidenzbasierte Entscheidungen über das weitere Vorgehen fällen. Die Arbeit wurde von erfahrenen Forschenden an der Berliner Charité sowie den Projektpartnern St. George‘s, Universität London (Vereinigtes Königreich), Osakidetza – Servicio Vasco de Salud (Spanien) und der Universität Stellenbosch (Südafrika) durchgeführt. Zu den erfassten Daten gehören Geburtsgewicht, Gestationsalter, Länge des Aufenthalts auf der Intensivstation und der Einsatz invasiver Produkte wie zentralen Venenkathetern und Beatmungsgeräten. Mit den Instrumenten kann auch das Auftreten häufiger Krankenhausinfektionen überwacht werden, darunter Blutstrominfektionen, Lungenentzündung, postoperative Wundinfektionen und nekrotisierende Enterokolitis. Durch die standardisierten Definitionen und Datenerhebungsmethoden des Überwachungssystems können die Daten ganz einfach zwischen teilnehmenden Stationen auf der ganzen Welt verglichen werden. „Das NeoIPC-Instrumentarium ist das Ergebnis monatelanger intensiver Arbeit und Zusammenarbeit zwischen den NeoIPC-Partnern“, sagt Dr. Julia Bielicki vom St. George‘s, Universität London. „Wir freuen uns, das Instrumentarium Intensivstationen auf der ganzen Welt zur Verfügung zu stellen, und hoffen, dass die Verfahren zur Infektionskontrolle- und prävention verbessert und das Auftreten von Krankenhausinfektionen bei Neugeborenen reduziert werden kann.“  Das Überwachungssystem von NeoIPC (Establishing innovative approaches for optimal infection prevention of resistant bacteria in NICUs by integrating research, implementation science and surveillance in a sustainable global platform) wird im Jahr 2024 in 24 Intensivstationen für Neugeborene in Griechenland, Italien, der Schweiz, Spanien und dem Vereinigten Königreich getestet. Intensivstationen, die an der Überwachung teilnehmen oder eigene Programme einrichten möchten, können die Materialien kostenfrei auf der NeoIPC-Website abrufen. Weitere Informationen: NeoIPC-Projektwebsite

Schlüsselbegriffe

NeoIPC, Neugeborene, Intensivstation für Neugeborene, Infektion, Krankenhaus, Krankenhausinfektion, Infektionsprävention und -kontrolle

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