Mikrobielle Inokula für tropische Landwirtschaft
Die Forscher entwickelten ein einfaches Verfahren zur Isolierung von DNA aus den Wurzelknollen tropischer Leguminosen (Hülsenfrüchtler). Leguminosen sind in der Lage, Luftstickstoff im Boden zu binden, und zwar mit Hilfe so genannter Rhizobien, d.h. Bakterien, die in den Wurzelknollen der Pflanzen leben. Verbreitete Leguminosen sind Erbsen, Bohnen, Linsen, Klee und Luzerne. Die Vorteile, die die Inokulation von Bäumen und Nutzpflanzen bringt, liegen schon lange auf der Hand. Trotz des weltweiten Einsatzes dieser Technik bleibt Afrika jedoch in dieser Hinsicht zurück. Um deren Einsatz in der lokalen Landwirtschaft zu fördern, entstanden Initiativen wie das Westafrikanische Bauernetzwerk ROPPA (Network of Farmers' and Agricultural Producers' Organisations of West Africa). Diese Organisation arbeitet mit Millionen westafrikanischer Bauern zusammen. Stickstoff fixierende symbiotische Bakterieninokula werden durch internationale Hersteller oder lokale Produzenten bereitgestellt. Mykorrhizapilze, die mit den Wurzeln Symbiosen eingehen, wurden direkt in den Pflanzen hergestellt. Kleine Produktionsstätten wurden unter Leitung von Bauernorganisationen getestet, und der Vertrieb von Inokula an die Bauern wurde sorgfältig kontrolliert. Primäre Endnutzer dieser Ergebnisse sind Laboratorien, die das Verhalten ausgewählter Mikrobenstämme in Feldversuchen untersuchen. Die entwickelten Verfahren können von Qualitätssicherungsdiensten eingesetzt werden, um die Stämme in den Inokula zu identifizieren. Auch Bauern und Forstwirtschafter können von hochwertigen Inokula profitieren.