Fehlendes Puzzleteil für Wassermanagement in Lateinamerika gefunden
Die ausreichende Bereitstellung sicheren Wassers ist eine der wichtigsten und grundlegenden Ziele für den Entwicklungsprozess. Besonders in städtischen Gebieten ist die Frage des Wassermanagements kompliziert, sie umfasst die Einschätzung konkurrierender Interessen hinsichtlich der Bodennutzung in der Umgebung. Die im Rahmen des von der EU geförderten Projekts NEGOWAT von Forschern in Sao Paulo durchgeführte Forschung zielte darauf ab, die Qualität des Wassers im Guarapinga-Reservoire, Brasilien, zu erhalten. In dem Einzugsgebiet des Reservoirs leben 300.000 bis 800.000 Menschen, die die Qualität des Wassers beeinflussen. Diese Wasserqualität wirkt sich wiederum auf die Wasserqualität von Versorgungssystemen für 5 und 10 Millionen Menschen aus. Diese Forschung wurde in Zusammenarbeit mit der EU eingerichtet, um dauerhafte Lösungen für diese Frage zu fördern, indem die beteiligten Interessengruppen mit Verhandlungsfähigkeiten ausgestattet werden. Mithilfe von Rollenspielen wurden städtische Einwohner und Behördenvertreter ermutigt, sich am Verhandlungsprozess zu beteiligen, da er im Zusammenhang mit der lokalen Planung in dem geschützten Gebiet steht. Ein vereinfachtes Bündnismodellverfahren wurde erstellt und zweimal wiederholt. Der erste Durchlauf fand in der Gemeinde von Embu-Guaçu statt, der zweite in den Gemeinden des Kreises Parelheiros. Die Beobachtung der Durchläufe zeigte, dass der methodische Ansatz dazu beitrug, die Darstellung über die anderen Akteure und das Funktionieren des Systems zu verändern. Er verbesserte außerdem das Verständnis der Teilnehmer von den Kräften des Boden- und Wassermanagements in diesem Gebiet. Darüber hinaus ermöglichte er eine bessere Beziehung zwischen lokalen Akteuren und öffentlichen Behörden und verbesserte die Fähigkeiten der Vertreter für Verhandlungen und Interaktionen mit anderen Organisationen.