Spielerisches Erlernen von helfenden Strategien zur Konfliktlösung
Land- und Wasserkonflikte können, insbesondere in Lateinamerika, ein hoch sensibles Thema darstellen. Diese sehr begrenzt verfügbaren Ressourcen wie sicherer Zugang zu sauberem Wasser werden in städtischen Regionen, in denen die Nachfrage am höchsten ist, zu höchst strittigen Gütern. Ziel des NEGOWAT-Projekts ist es, die Verhandlungsprozesse, die in dieser Region über Land und Wasser geführt werden, zu erleichtern. Dies wurde erreicht, indem ein Training anhand von Verhandlungsszenarien und Rollenspielen angeboten wurde. Am International Water and Sanitation Centre mit Sitz in Delft wurde eine Reihe von Trainingsmaterialien getestet und entwickelt, zu denen auch eine PowerPoint-Präsentation, unterstützende Dokumente und wissenschaftliche Berichte gehörten. Es wurde ein Kursus entwickelt, der an der University of San Simon (Bolivien) angeboten werden soll. Hier soll im Rahmen eines anerkannten Graduiertenprogramms diese Methodik vermittelt werden. Ein computerbasiertes Werkzeug, das von dem Forschungsteam entwickelt wurde, wird ebenfalls in das Training eingebunden. Der Nutzen dieses Trainings für Entscheidungsträger ist, dass dieses Tool ihnen das Verständnis für verschiedene Interessen, Beschränkungen und Wertesysteme von anderen Interessengruppen vermittelt. Dies führt wiederum zu kooperativeren Ergebnissen, da die Teilnehmer diplomatische Fähigkeiten erlernen und in der Lage sind, Probleme objektiver anzugehen. Zusätzlich eröffnet dies neue Diskussionsparameter, weil es das Verständnis von komplexen Vorgängen, die Teil der Verhandlungen sind, erleichtert. Dieses Tool wurde in Brasilien bereits während verschiedener örtlicher Regierungslehrgänge getestet.