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Inhalt archiviert am 2024-05-23

Corrosion of lead and lead-tin alloys of organ pipes in europe

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Pneumatische Ventile zur Reduzierung der Korrosion bei Pfeifenorgeln

Historische Orgeln in Europa werden durch Korrosion der Metallpfeifen bedroht. Ein pneumatisches Ventil, mit dem das Windwerk des Instruments belüftet wird, soll dabei helfen, Schäden durch Korrosion zu verhindern.

Pfeifenorgeln stellen einen wichtigen Teil des europäischen Kulturerbes dar. Leider sind diese majestätischen Instrumente gefährdet. Das Blei und die Bleilegierungen, die bei den Orgelpfeifen verwendet wurden, sind hochgradig von atmosphärischer Korrosion betroffen. Um etwas hiergegen zu unternehmen, wurden im Rahmen des COLLAPSE-Projekts mehrere Konservierungsstrategien entwickeln. Diese umfassen eine Veränderung der Umgebung, um Korrosion in Pfeifen zu verhindern. Organische Säuren werden von Holz abgesondert, das beim Bau der Windkanäle und der Windlade der Orgel verwendet wurde. Traditionell wird bei Pfeifenorgeln Eiche verwendet. Leider sondert Eiche hohe Konzentrationen an organischen Säuren und insbesondere an Essigsäure ab. Die Temperatur und Feuchtigkeit innerhalb des Instruments hat ebenfalls Auswirkungen auf die Korrosion, da hierdurch die Emissionsrate und der Korrosionsprozess selbst beeinflusst werden. Es wurden Techniken und Produkte entwickelt, um korrodierte Pfeifen zu reinigen und bereits korrodierte Pfeifen vor weiterer Korrosion zu schützen. Im Rahmen des COLLAPSE-Projekts wurde ein pneumatisches Ventil entwickelt, welches innerhalb der Orgel installiert werden kann. Das Ventil belüftet das Instrument vor der Verwendung automatisch. Hierdurch wird die mit organischen Säuren angereicherte Luft entfernt. Im Rahmen des Projekts wurden Feldstudien mit ausgewählten korrodierten und nicht-korrodierten Orgeln in Belgien, Deutschland, Italien und den Niederlanden durchgeführt. Die historische Stellwangenorgel in der St. Jakobi Kirche zu Lübeck war hochgradig von Korrosion betroffen. Die Mitglieder des COLLAPSE-Projekts installierten vier Ventile in der Windlade, um das Problem zu beheben. Orgelbauer, Restauratoren und Besitzer wurden durch Konferenzen, Seminare, Artikel und die Projektseite (abrufbar unter www.goart.gu.se/collapse) auf die Verfügbarkeit eines solchen Ventils hingewiesen. Das Wissen und die Fähigkeiten, die durch das COLLAPSE-Projekt entwickelt wurden, wird kulturellen Einrichtungen, Kirchen sowie kleineren und mittleren Unternehmen ein neues Werkzeug in die Hand geben, mit dem man das europäische Kulturerbe durch Verhinderung der Pfeifenkorrosion schützen kann.

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