2050: Eine Odyssee der Städte
Städte in entwickelten Ländern folgen nicht mehr einem identischen Wachstumsmuster. Entwicklungen, an die wir gewöhnt sind, wie die Migration vom Land in die Stadt, beginnen sich zu ändern. Dies wirft die Frage auf, ob die räumlichen Muster und Handlungsweisen, die wir aus Metropolen kennen, sich in identischer Weise fortsetzen werden. Wenn dies nicht der Fall ist, was wird sich ändern und welchen Einfluss wird es auf unsere Gesellschaft haben? Dies waren einige der Fragestellungen, die während des TIGRESS-Projekts behandelt wurden. Das Projekt wurde von Paris aus in Zusammenarbeit mit dem RIKS (Research Institute for Knowledge Systems) in den Niederlanden und der University of Newcastle aus Großbritannien koordiniert. Vom theoretischen Standpunkt aus gesehen, liegt die hauptsächliche Innovation des EUROSIM darin, dass es eine Kombination der Grundlagen der Vernetzung mit den Grundsätzen der räumlichen Nähe liefert. Die Vernetzung wurde im Bereich der Soziologie und der Ökonomie modelliert, ohne aber die räumliche Dimension zu berücksichtigen. Zudem berücksichtigt EUROSIM bei der Analyse der Ergebnisse verschiedene Stufen. Es wird die Makrostruktur des Systems betrachtet genauso wie die Dynamik von einzelnen Städten. Eine der Anwendungen des Modells ist, dass es Entscheidungsträgern helfen könnte, über städtische Eigenarten in einer Weise zu denken, die das Wissen über die Dynamik und die Aktivitäten in städtischen Systemen berücksichtigt. Das Modell könnte zur Erforschung von lokalen oder übernationalen Änderungen, von grenzüberschreitender Migration oder der Erweiterung der Europäischen Union verwendet werden. Aus dem veröffentlichten Forschungsbericht über dieses Projekt geht hervor, dass es von großem Interesse wäre, dieses Modell zukünftig zu verwenden, um die Rolle von überregionalen Handlungsträgern aus dem politischen und ökonomischen Bereich auf die Entwicklung von Städten zu erforschen. Eine der überraschendsten Ergebnisse des Forschungsberichts war die Tatsache, dass London und Paris, die beiden größten europäischen Städte der Gegenwart, dies auch 2050 sein werden. Allerdings wird London deutlich vor Paris stehen. Der Vorteil von London besteht darin, dass es von einer größeren regionalen und nationalen Unterstützung profitiert. Der vollständige Forschungsbericht ist verfügbar unter: http://www.tigress.ac/reports/final/eurosim.pdf