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Inhalt archiviert am 2024-05-24

Using genetics to improve the quality and safety of sheep products

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Erhöhung des Anteils gesunder Fettsäuren in Schafsmilch

Konjugierte Linolsäure (CLA) ist ein gebräuchliches Nahrungsergänzungsmittel. Europäische Forscher untersuchen nun, wie sich der CLA-Gehalt in Schafsmilch mittels genetischer Verfahren erhöhen lässt.

Als Nahrungsergänzung oder natürlicher Bestandteil einer gesunden Ernährung gelten Varianten oder Isomere der konjugierten Linolsäure quasi als Wundermittel gegen viele chronische Krankheiten. Hochgelobt als Therapie gegen übermäßige Fettspeicherung im Körper, Insulinintoleranz, bestimmte Krebsarten sowie Arteriosklerose, ist das Nahrungsergänzungsmittel in der Bevölkerung sehr beliebt. Natürliche CLA-Lieferanten sind vor allem das Fleisch und Milchprodukte von Wiederkäuern. Ein Team von Wissenschaftlern in Italien untersuchte als Partner im europäischen Projekt GENESHEEPSAFETY die genetischen Voraussetzungen für die Vererbung des CLA-Gehaltes der Milch. Sie suchten dabei hauptsächlich nach QTL (quantitative trait loci) unter Anwendung wissenschaftlicher Methodik bei Analysen innerhalb von Familien. Die Ergebnisse der väterlichen linearen Regression wurden anschließend mittels QTL-Mapping-Software analysiert. Ernährungswissenschaftler gehen davon aus, dass der Fettsäuregehalt in der Milch von weidenden Tieren höher ist als bei solchen, die hauptsächlich Kraftfutter erhalten. Die biochemischen Stoffwechselvorgänge im Tier sind abhängig von der Präsenz bestimmter Gene. Der CLA-Gehalt der Milch wird hauptsächlich durch das Enzym Scd gesteuert, das durch das polymorphe Gen SCD produziert wird. Das Enzym wandelt in den Milchdrüsen das Zwischenprodukt Vaccensäure (VA) in CLA um. Die Forschungsgruppe untersuchte den Fettsäuregehalt der Milch rückgekreuzter Mutterschafe der Rassen Sarda x Lacaune. Zwei Merkmale galten als zuverlässiges Maß für die Bestimmung des CLA-Gehalts - der CLA-Gehalt selbst sowie das Verhältnis zwischen CLA und VA. Die Fähigkeit zur Produktion von CLA stellte sich als hocherblich heraus, obwohl auch Umweltfaktoren eine Rolle spielten. Der CLA-Gehalt war deutlich erhöht bei grasenden Schafen im Frühjahr. Insgesamt konnten vier QTL identifiziert werden. Besonderes Interesse galt dabei dem QTL auf Chromosom 22. Weitere Forschungen zur Feinkartierung dieses Genkandidaten sind geplant. Die Integrierung der Ergebnisse solcher Art genetischer Studien in Zuchtprogramme könnte die Qualität von Schafsmilch zukünftig deutlich verbessern. Schafsmilch ist auf dem Markt immer noch sehr unterrepräsentiert und bietet europäischen Landwirten viele potenzielle Möglichkeiten, besonders in bergigen Regionen.

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