Endokrine Reaktion auf Schadstoffe
Das EU-finanzierte Projekt EASYRING versuchte das derzeitige Verständnis über das Ausmaß der Umweltverschmutzung und die Auswirkung auf eine Vielzahl von Spezies zu verbessern. Zu den betroffenen Spezies gehören aquatische Organismen, Landlebewesen und Menschen. Ein Teilziel war die Untersuchung der endokrinen Auswirkungen auf unterschiedliche Dosen und die Entwicklung geeigneter Modelle, die die Gesamttoxizität voraussagen können. Der Projektpartner, die Universität von Bergen, konzentrierte sich auf die Identifizierung neuer Biomarker, die für die Überwachung schadstoffinduzierter endokriner Störungen in Amphibien und Fischen geeignet sind. Vier Modellverbindungen wurden ausgewählt - Ethinylöstradiol (EE2), Tamoxifen (TAM), Methyldihydrotestosteron (MDHT) und Flutamid (FLU). Der Karpfen und der afrikanische Krallenfrosch (Xenopus laevis) wurden für eine Reihe von Untersuchungen verwendet. Beim Karpfen wurden drei Proteine als potenzielle Biomarker isoliert. Auf Basis dieser Proteingruppe wurden insgesamt 6 polyklonale Antikörper für weitere Validierungsprüfungen erzeugt. Am afrikanischen Krallenfrosch wurden spezielle Proteinreaktionen, die auf die Exposition mit den Testverbindungen folgen, untersucht. Es zeigte sich, dass das Östrogen regulierte Protein Ep45 ein neues mögliches Biomarkerprotein für die Exposition von Xenopus gegenüber Östrogen darstellt. Weitere Tests und Untersuchungen in diesem Bereich sind nötig, um die Folgen der Östrogen aktiven Stoffe in Pathologien und bei der Gesamtbedeutung von Schadstoffen zu verstehen.