Das OASYS-Schema zur Klassifizierung von Erdrutschen
Eines der grundlegenden Ziele der von der Europäischen Kommission geförderten FuE-Projekte ist die Stärkung der Zusammenarbeit. Die Vereinigung mehrerer verschiedener Einrichtungen ermöglicht die gemeinsame Nutzung von Erfahrungen und Kompetenzen und die Schaffung neuen Wissens. Geografisch beschränkt sich diese Zusammenarbeit in der Regel auf die Grenzen der Europäischen Union, es gibt jedoch Ausnahmen. Im Fall des OASYS-Projektes und der Erdrutsch-Warnsysteme wurde ein Partner aus China einbezogen, einem Land das bereits viele verheerende Erdrutsche überstehen musste. Ein wichtiger Aspekt der Verwaltung des Risikos von Erdrutschen ist die korrekte Klassifizierung von Erdrutschen, nachdem diese passiert sind. Da es viele verschiedene Erdrutschtypen gibt, besteht kein allgemeingültiger Ansatz für die Klassifizierung. Das Geological Bureau of China hat die Aufgabe übernommen, sein eigenes Klassifizierungsschema in das der OASYS-Partner, der Universitäten von Modena und Reggio Emilia, sowie in ein häufig in den USA eingesetztes Schema zu integrieren. Das daraus entwickelte OASYS-Klassifizierungsschema basiert auf einer Vielzahl von Faktoren. Es berücksichtigt das zugrunde liegende Gestein und den Oberboden genauso wie den Auslösemechanismus (Überschwemmung, Erdbeben usw.). Zudem wird die Art der Erdbewegung so genau wie möglich definiert: Fall, Rutsch, Kriechen, Sturz, Ausbreitung, Fluss, um nur einige Beispiele zu nennen. Schließlich werden Auswirkungen des Erdrutsches detailliert beschrieben. Das Geological Bureau of China hat bemerkenswerte Anstrengungen unternommen, um die optimalen Komponenten aller drei ursprünglichen Schemata zu erhalten. Das OASYS-Klassifizierungsschema wurde anschließend verwendet, um einige Erdrutsche in Testgebieten in China und Europa zu klassifizieren.