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Inhalt archiviert am 2024-05-15

Corona irradiation in textile finishing

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Coronabehandlung für Baumwollmaterialien

Im Bereich der Textil- und Bekleidungsindustrie herrscht ein großer Konkurrenzdruck. Um die Standards zu verbessern, wurde im Rahmen des von der EU finanzierten CORTEX-Projekts die Anwendung der Coronabehandlung bei der Herstellung von Materialien auf Baumwollbasis untersucht.

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Fortschritte in der Polymertechnologie führten zur Entwicklung einer großen Anzahl von Textilien. Die natürlichen Eigenschaften von aus Cellulose bestehenden Pflanzenfasern können durch künstliche Entsprechungen nachgeahmt werden. In vielen Fällen gibt es jedoch keinen Ersatz für das natürliche Material, um die vom Konsumenten verlangte Qualität zu erreichen. Ein hervorragendes Beispiel ist Polycotton. Durch die Vermischung von diesen zwei verschiedenen Sorten von Fasern kann die Krumpffestigkeit des Polyesters mit dem natürlich weichen Gefühlseindruck der Baumwolle verbunden werden. Darüber hinaus sind, vom ökonomischen Standpunkt aus betrachtet, die Kosten für ein Mischgewebe aus synthetischen und natürlichen Fasern äußerst konkurrenzfähig. Die Verwendung und/oder Einbeziehung von auf Cellulose basierenden Fasern kann jedoch problematisch sein. Sie sind von Natur aus wasserabweisend (hydrophob) aufgrund der hohen Anzahl von Störstellen, die wie eine Barriere fungieren. Behandlungsschritte während der Herstellung umfassen das Färben, Bedrucken, Bleichen, Imprägnieren und die Veredelung, um sie faltenfrei zu machen. Diese Prozesse erfordern, dass die verwendeten Materialien das gleiche Absorptionsvermögen aufweisen. Dies ist, aufgrund des unterschiedlichen hydrophoben Verhaltens, nur schwer zu erreichen. Zur Lösung dieses Problems können Benetzungsmittel angewendet werden. Diese Mittel erhöhen das Benetzungs- und Durchdringungsvermögen von Flüssigkeiten, indem sie die Oberflächenspannung herabsetzen. Probleme, die mit der Verwendung von Benetzungsmitteln einhergehen, sind die starke Umweltbelastung, die damit verbundenen höheren Kosten, Schaumbildung und der geringere Produktionsumfang. Eine andere Möglichkeit wäre, die Behandlungstemperatur zu erhöhen, was aber wiederum zur Bildung von Aggregaten im Bad führen kann. Projektpartner innerhalb des von der EU finanzierten CORTEX-Projekts erforschten alternative Möglichkeiten zur Lösung dieses impliziten Problems. Wissenschaftler der Universidade do Minho in Portugal haben die Anwendung der Coronabehandlung zur Oberflächenmodifizierung der Materialien untersucht. Dazu gehörte die Anwendung einer Elektronenentladung zwischen einer Elektrode und einer Gegenelektrode, durch die der Elektrolyt aktiviert wurde. Das Gewebe wird durch die imprägnierende Flüssigkeit zwischen den Elektroden bewegt. Die Gruppe erforschte zudem die Temperatur und das Feuchtigkeitsniveau, die für verschiedene Materialien nötig sind, um den Entladungseffekt zu optimieren. Die Textilmaterialien, die hier untersucht wurden, umfassten Baumwolle, Hanf und Mischgewebe mit synthetischen Fasern bei einem hohen Anteil von Cellulose. Ein Patent wurde für die entwickelte Technologie und die Verwendung in Verbindung mit Material auf Zellulosebasis erteilt. Das Gesamtergebnis der Anwendung dieser Technologie könnte eine wettbewerbsfähigere europäische Textilindustrie sein, speziell angesichts des immer stärkeren globalen Wettbewerbs.

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