Die Umwandlung von Olivenbäumen und Weinreben in Energie
Seit einiger Zeit werden bereits Geographische Informationssysteme (GIS) genutzt, um nähere Einblicke in eine Vielzahl multidisziplinärer wissenschaftlicher Probleme zu gewinnen. Die Fähigkeit der GIS zur Zusammenfassung, Analyse und Präsentation unterschiedlicher Arten räumlicher Daten aus verschiedenen Quellen macht diese zu einem wahrhaft einzigartigen Hilfsmittel. Im Rahmen des Programms Energy, Environment & Sustainable Development (Energie, Umwelt und nachhaltige Entwicklung) wurde ein Projekt namens ECHAINE finanziert, bei dem GIS-Verfahren zur Lösung des Problems der Versorgungsketten im Bereich Holzenergie in Europa angewandt werden sollten. An der Escola Superior Agrária de Beja untersuchte man die Situation des Heimatlandes Portugal. Die portugiesischen Forscher entwickelten eine GIS-Datenbank,in der alle verfügbaren Datenquellen zum Einsatz kamen (z. B. militärische Landkarten, Karten zur Landnutzung usw.). Außerdem wurden die verschiedenen Arten und Mengen von Biomasse (z. B. Grünschnitt von Olivenbäumen und Weinreben) untersucht, die in jedem Land im Süden Portugals anfallen. Die Escola Superior Agrária de Beja fand heraus, dass von der knapp eine Million Tonnen umfassenden trockenen Biomasse, die jährlich in dieser Region erzeugt wird, nur ein geringer Teil tatsächlich zur Energiegewinnung, hauptsächlich in Form von Brennholz, genutzt wird. Man schätzte, dass aus Grünschnitt und Abfallprodukten mehrere Tausend Terrajoule (TJ) an Energie gewonnen werden könnten, wenn diese effektiv an die Nutzer innerhalb der Region verteilt werden. Die GIS-Instrumente erwiesen sich zwar im Rahmen des ECHAINE-Projekts als überaus nützlich, Probleme im Bereich Datenqualität sowie Kosten für Softwarelizenzen könnten sich jedoch als einschränkende Faktoren erweisen. Die Forschungsergebnisse werden der Forschungsgemeinschaft in Form von Beiträgen in von Experten geprüften Fachzeitschriften sowie über ECHAINE-Workshops und die Projekt-Website zugänglich gemacht.