Fortschritte in der Pflanzenkonservierung
Menschliche Aktivitäten löschen die biologische Vielfalt mit einer beispiellosen Geschwindigkeit aus. Zudem genügt es eine Spezies innerhalb eines Bionetzwerkes auszulöschen, um den daraus folgenden Verlust zahlreicher weiterer nach sich zu ziehen. Um diesen Verlust einzudämmen, haben weltweit viele Organisationen Gen- und Keimplasma-Datenbanken errichtet. Infolge der Bildung von Eiskristallen und der Schädigung der empfindlichen Zellstruktur stellt uns die Kryokonservierung jedoch vor verschiedene Probleme hinsichtlich der Gewebeschädigung. Forscher des europäischen CRYMCEPT-Projektes haben daher neue Verfahren entworfen, um Pflanzenarten erfolgreich zu konservieren. Die entwickelten Protokolle berücksichtigen die Zellart und den Bereich der Pflanze, der extrahiert wird. Jeder Bereich einer Pflanze weist eine einzigartige Struktur auf, woraus sich spezielle Anforderungen ergeben. Unter anderem wurden für einige holzige Arten und Keime Techniken für die Zellen entwickelt, die sich aktiv an den Spitzen der Pflanzensprossen teilen. Als Hauptquelle der genetischen Variation stellt das Saatkorn ein wertvolles pflanzliches Organ dar. Es wurden fünf entscheidende Stufen im Prozess der Konservierung von Kaffeebohnen untersucht; darunter auch die Auswirkungen der Bohnenqualität und des optimalen Hydratationsstatus. Nachdem die Ergebnisse vorlagen, wurden die Kryokonservierungsverfahren entsprechend modifiziert. Die Unversehrtheit des Pflanzenmaterials auch nach der Lagerungszeit zu erhalten, war ebenfalls ein wichtiges Ziel. Man beschäftigte sich beispielsweise mit Fragen, die die Austrocknung und Regenerierung der Triebe nach dem Auftauen betreffen. Der Gesamtforschungserfolg ist offensichtlich. Die Konservierung von Bananen ist zur Routine geworden. Über 400 Bananenproben werden im Forschungshauptquartier der Projektpartner in Leuven (Belgien) in flüssigem Stickstoff gelagert. Die Techniken können über die ursprünglichen Projektziele hinaus für andere Pflanzenarten, wie Erdbeeren, Äpfel und Mandeln, Dattelpalmen und Kartoffeln, verwendet werden. Fortschritte in den Kryokonservierungstechniken sind für jede Organisation von Vorteil, die sich mit der Konservierung von Keimplasma oder der Verwendung von Genmaterial verschiedener Spezies beschäftigt. Botanische Gärten, Saatbanken, Biotechnologiefirmen und Sammler von Kulturmaterial profitieren alle davon. Für weitere Information zu diesem Projekt und Hintergrundwissen, Links und Details gehen Sie auf http://www.agr.kuleuven.ac.be/dtp/tro/crymcept