Bandscheibenzellen unter Druck
Dass Bandscheibenverletzungen mit am meisten für Arbeitsausfälle verantwortlich sind, ist nichts Neues. Die Kosten hinsichtlich Schmerzen, Invalidität und dem prozentualen Verlust am BSP in Europa sind sehr hoch. Die Degeneration dieser Knorpelkissen zwischen den Wirbeln ist eine Alterserscheinung, eine Folge der Genetik und des Lebensstils. Forscher am Demokritos Forschungszentrum Athen, Griechenland, untersuchten speziell die Auswirkungen einer Reihe von Stresssituationen auf die Bandscheiben. Zwei Parameter wurden getestet. Zuerst wurde die autokrine Aktivität gemessen, nämlich die Fähigkeit der Zellen, die Selbstvermehrung zu stimulieren. Bandscheiben haben keine Blutzufuhr. Daraus hat das Team den Schluss abgeleitet, dass die Erhaltung oder Homeostase von Faktoren abhängen müsste, die durch die Bandscheibenzellen selbst abgesondert werden. Als zweites wurden parakrine oder chemische Auswirkungen auf Nachbarzellen bestimmt. Die Gruppe setzte Bandscheibenkulturen von Rindern und von Menschen hydrostatischem Druck und einer Vielzahl körperlicher Belastungen aus. Diese umfassten einen niedrigen Glukosespiegel, niedrigen pH-Wert, niedrige Sauerstoffspannung und eine hohe Osmolarität. Eine hohe Osmolarität tritt auf, wenn die Konzentration bestimmter externer Moleküle hoch genug ist, um den Wassergehalt innerhalb der Zellen zu senken. Die Ergebnisse ließen vermuten, dass diese homeostatischen Antworten unter den auferlegten Stressbedingungen von den Zellen stark gehemmt werden. Die Wissenschaftler untersuchten auch die biochemischen Stoffwechselwege zur Regenerierung. Sie entdeckten mehrere Möglichkeiten, die bei der Suche nach einer wirkungsvollen Therapie für die Bandscheibendegeneration bedeutend sein könnten. Diese Forschung hat wichtige Auswirkungen für die Signalwege in den Bandscheibenzellen. Für die Ursachen hinter dem degenerativen Mechanismus, der zur Invalidität führt, die so viele in unserer Bevölkerung betrifft, kann sie außerdem einen wichtigen Hinweis liefern. Für Information zu dem Gesamtprojekt besuchen sie die Projekt-Webseite auf http://www.physiol.ox.ac.uk/EURODISC/
