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Stop Adverse Fluid Events in Infusion: weak-link tube connection and air removal devices for safer, more accurate and cost-effective IV therapy in hospital and at home.

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Bahnbrechende Technologien für eine sichere intravenöse Therapie

Komplikationen bei der intravenösen Therapie sollen bald der Vergangenheit angehören – mit innovativen Lösungen, die die Sicherheit für Patienten und medizinisches Personal erhöhen.

Die intravenöse Therapie (IV-Therapie) ist das am häufigsten durchgeführte invasive medizinische Verfahren. Trotz ihrer unverzichtbaren Rolle im Gesundheitswesen ist die intravenöse Therapie mit erheblichen Risiken für Patienten und medizinisches Personal verbunden. Die versehentliche Dislokation eines Katheters und die vaskuläre Luftembolie (vascular air embolism, VAE) sind ernsthafte Komplikationen bei der Infusionstherapie, die zu schwerwiegenden gesundheitlichen Folgen und erheblichen Kosten im Gesundheitswesen führen können. Für Patienten, die Langzeitpflege benötigen, chronische Krankheiten behandeln oder sich einer Krebsbehandlung unterziehen, wird die Infusionstherapie zu Hause immer mehr zu einer praktikablen Option. Die häusliche Infusionstherapie erhöht den Patientenkomfort und verringert die Zahl der Krankenhausaufenthalte, was insbesondere für ältere Menschen vorteilhaft ist. Je weiter sich die Infusionstherapie jedoch aus der klinischen Umgebung heraus bewegt, desto wichtiger werden die Sicherheitsaspekte, die es zu berücksichtigen gilt.

Vermeiden von Katheter-Dislokationen

Das EU-finanzierte Projekt SAFE-Infusion erkannte diese Herausforderungen und zielte darauf ab, die Sicherheit der Infusionstherapie durch die Entwicklung innovativer Lösungen zu verbessern. Mit finanzieller Unterstützung durch den Europäischen Innovationsrat wurden im Rahmen des Projekts die Technologien ReLink® und AirVault® eingeführt. Diese sollen die Dislokation von Kathetern verhindern beziehungsweise gesundheitsschädliche Luftblasen in Infusionsleitungen beseitigen. ReLink® verfügt über einen Sicherheitsanschluss, der sich bei übermäßiger Krafteinwirkung auf die Infusionsleitung löst. Dies steht im Gegensatz zu herkömmlichen Methoden, die eine verstärkte Verbindung zwischen Patient und Katheter nutzen. Durch die Verhinderung von Katheter-Dislokationen entfällt die Notwendigkeit invasiver und kostspieliger Wiedereinführungen des Katheters. Darüber hinaus wird ein schnelles Wiederanschließen ermöglicht, wodurch Materialabfälle und Behandlungsverzögerungen reduziert werden und die Patienten von einer insgesamt sichereren Erfahrung profitieren. „Die ReLink®-Technologie umfasst auch selbstdichtende Ventile, die den Austritt von Flüssigkeit verhindern sowie Patienten und medizinisches Personal vor dem Kontakt mit kontaminiertem Blut oder toxischen Medikamenten schützen“, betont die Geschäftsführerin von Interlinked AB und Projektkoordinatorin Katarina Hedbeck.

Beseitigung von Luftblasen in Infusionsschläuchen

Naturgemäß bilden sich in Infusionsschläuchen Luftblasen. Diese stellen ein ernsthaftes Risiko für die Entstehung einer Luftembolie dar, die den Blutfluss zu wichtigen Organen wie dem Gehirn und der Lunge blockieren kann. Das Pflegepersonal navigiert dieses Risiko normalerweise manuell, was zeitaufwändig und fehleranfällig ist. Das AirVault®-Gerät automatisiert diesen Prozess, indem es die Luft von der Flüssigkeit trennt, ohne den Medikamentenfluss zu unterbrechen. Mithilfe dieses Konzepts eines geschlossenen Systems reduziert das Gerät die Ermüdung durch Alarme der Infusionspumpe, schützt das medizinische Personal vor einer Exposition gegenüber toxischen Medikamenten und gewährleistet eine ununterbrochene Medikamentenabgabe an die Patienten.

Marktreife und zukünftige Auswirkungen

Sowohl ReLink® als auch AirVault® stehen kurz vor der vollständigen Einführung. Krankenhäuser in ganz Europa können bereits Bestellungen für ReLink® aufgeben. Die ersten Lieferungen werden für den Sommer 2025 erwartet. Zwischenzeitlich schließt AirVault® die letzte Entwicklungsphase und die klinischen Studien ab und soll nach der FDA-Zulassung bis Mitte 2025 auf den Weltmarkt kommen. „Wir gehen davon aus, dass die Produkte von SAFE-Infusion innerhalb der ersten fünf Jahre nach ihrer Markteinführung eine erhebliche Wirkung entfalten werden. Zu den erwarteten Vorteilen gehören weniger Unfälle und Komplikationen im Zusammenhang mit Infusionen, weniger Kunststoffabfälle und höhere Einnahmen für die Industriepartner“, betont Hedbeck. In Zukunft werden sich die Partner auf die Ausweitung der Produktion konzentrieren, um die steigende Nachfrage zu befriedigen, und Partnerschaften mit Händlern in ganz Europa eingehen, um eine breite Verfügbarkeit zu gewährleisten. Darüber hinaus ist geplant, die klinische Forschung fortzusetzen, um die Wirksamkeit von ReLink® und AirVault® in der Praxis gesundheitlicher Einrichtungen zu validieren. Geschäftsführer Vincent Forde von Gasgon Medical erklärt: „Unsere nächsten Schritte umfassen die Erprobung unseres Geräts in führenden globalen Gesundheitseinrichtungen, die Skalierung unseres Teams für den technischen und kommerziellen Erfolg sowie die Nutzung unserer Marktposition als Ersteinführer, um einen neuen Behandlungsstandard für die Infusionstherapie zu liefern.“

Schlüsselbegriffe

SAFE-Infusion, intravenöse Therapie (IV-Therapie), ReLink®, AirVault®, Katheter-Dislokation, vaskuläre Luftembolie (vascular air embolism, VAE)

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