Gemeinsame Innovation im Agrarsektor und darüber hinaus fördern
Im Angesicht der ökologischen, wirtschaftlichen und sozialen Herausforderungen im Agrarsektor ist ein komplett neuer Ansatz notwendig, der die Komplexität der heutigen Zeit widerspiegelt und mit dem leichter umsetzbare Lösungen erarbeitet werden können. Für ein hohes Maß an Innovation müssen verschiedene Ressourcen und Fachwissen aller an der Projektvorbereitung und -durchführung beteiligten Parteien gebündelt werden. Hier kommt der Multi-Akteur-Ansatz (MAA) ins Spiel, ein kollaboratives und partizipatives Modell, bei dem Parteien mit unterschiedlichen Kompetenzen und sich ergänzenden Fähigkeiten und Fachwissen zusammenkommen und vom Beginn eines Projekts bis zum Ende zusammenarbeiten. Vor dem Hintergrund, ländliche Gemeinden zu unterstützen, fördert die EU dieses Modell über mehrere Wege. Im Rahmen von Horizont Europa – Cluster 6: „Lebensmittel, Bioökonomie, natürliche Ressourcen, Landwirtschaft und Umwelt“ werden Forschungs- und Innovationsaktivitäten im Sinne der Ziele des Europäischen Grünen Deals, der Strategie „Vom Erzeuger zum Verbraucher“ und der Biodiversitätsstrategie für 2030 gefördert. Mehr als 40 % der Projekte, die eine Finanzierung über dieses Cluster beantragen, basieren auf dem MAA. Auch die Europäische Innovationspartnerschaft für Produktivität und Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft (EIP-AGRI) beruht auf dem MAA. Das Ziel ist, die Kommunikation und den Wissensaustausch zu stärken, um den Sektor wettbewerbsfähiger und nachhaltiger zu gestalten. Mit einem gestärkten System für Wissen und Innovation in der Landwirtschaft (AKIS) ist auch der Informationsfluss und die Verarbeitung der Informationen zwischen Fachleuten und Endnutzenden besser. Das Projekt PREMIERE wurde im Januar 2023 ins Leben gerufen und läuft bis Ende 2027. Der Fokus liegt auf der Stärkung des MAA und der Maximierung des Potenzials. Das Ziel ist, Synergieeffekte und gemeinsame Gestaltung zwischen Projektpartnern zu fördern, um so die Innovation in der Landwirtschaft und verwandten Branchen zu beschleunigen.
Die PREMIERE-Methodik
Bei PREMIERE geht es um die Vorbereitung erfolgreicher Multi-Akteur-Projekte für Horizont Europa und darüber hinaus, um die Beteiligung von Organisationen anzuregen, die keine Vorerfahrung mit Multi-Akteur-Projekten haben, und auch von solchen Organisationen, die bereits Erfahrung in der Leitung und Unterstützung von Anträgen für Multi-Akteur-Projekte haben. Eines der Ziele ist, den Kontakt und den Dialog zwischen dem Konsortium und möglichen Partnern zu fördern. Dafür wurden verschiedene Unterstützungsmaßnahmen und eine umfassende Sammlung an getesteten und validierten Schulungsinstrumenten, Ressourcen und Materialien erstellt, mit denen die Nutzererfahrung verbessert und kontextbezogenes Lernen ermöglicht werden soll.
„Die Saat für die Vision pflanzen“ ist das Ziel von PREMIERE
Um die Einreichung von Anträgen bei den Ausschreibungen von Horizont Europa 2025-2026 zu fördern, hat das PREMIERE-Team die Seed-Funding Initiative ins Leben gerufen. Neben Beratung beim gesamten Projektentwicklungsprozess durch erfahrene Partner erhalten erfolgreiche Antragstellende eine Summe von je höchstens 6 000 EUR. Mit diesen Mitteln werden Aktivitäten zur Antragserstellung unterstützt, zum Beispiel Schulungen und Kapazitätsaufbau, die Teilnahme an Konsortialsitzungen, die Vorbereitung von Kommunikationsplänen und das Outsourcing von Dienstleistungen. Die Initiative ist an praxisorientierte Organisationen in der EU gerichtet, die Teil der Projektfamilie von Horizont Europa werden möchten. Anhand der Rückmeldungen der Teilnehmenden werden die Projektpartner von PREMIERE (Preparing multi-actor projects in a co-creative way) ein Handbuch zu Programmen für Anschubfinanzierung ausarbeiten und veröffentlichen. Wenn Sie interessiert sind, reichen Sie Ihre Bewerbung bitte bis zum 14. Februar 2025 ein. Weitere Informationen: PREMIERE-Projektwebsite
Schlüsselbegriffe
PREMIERE, gemeinsame Innovation, Landwirtschaft, Multi-Akteur, EIP-AGRI, AKIS, Seed-Funding