Planung und Errichtung schwimmender Windparks beschleunigen
Wettbewerbsfähig, sauber und im Maßstab erweiterbar: Europas Antwort auf Energiesicherheit und Klimawandel könnte im Wind liegen. Deshalb besteht das Ziel der Initiative REPowerEU darin, bis zum Jahr 2030 500 Gigawatt Windenergie zu installieren. Um dieses Ziel zu erreichen, sind jedoch neue Technologien und neue Kompetenzen erforderlich. Das Team des EU-finanzierten Projekts STEP4WIND befasst sich mit beiden Bereichen. „Einerseits bestand unser Ziel darin, die technologischen und wirtschaftlichen Herausforderungen bei der Entwicklung von schwimmenden Offshore-Windparks anzugehen“, sagt Projektkoordinatorin Axelle Viré, Professorin an der Technischen Universität Delft. „Andererseits planten wir, die Qualifikationslücke zu schließen, wobei wir maßgeschneiderte Weiterbildung zu dieser neuartigen, sauberen Energietechnologie anbieten.“ Das Projekt wurde im Rahmen der Marie-Skłodowska-Curie-Maßnahmen unterstützt.
Maßgeschneiderte Windenergie-Weiterbildung
Einer der wichtigsten Projektaspekte war die Bereitstellung der Ausbildung für zehn Doktorandinnen und Doktoranden. „Wir haben den Nachwuchsforschenden nicht nur eine Reihe von wissenschaftlichen und marktorientierten Kompetenzen, sondern auch ein solides Verständnis der gesamten Innovationskette von der Produktentwicklung bis zur Marktfähigkeit vermittelt“, erklärt Viré. Nach dieser Weiterbildung wurden die Doktorandinnen und Doktoranden direkt in den Forschungsarm des Projekts eingebunden. „Gemeinsam haben sie dazu beigetragen, den Stand der Technik auf diesem Gebiet voranzutreiben, und zwar mit bedeutenden Ergebnissen“, fügt Viré hinzu. Zu diesen Ergebnissen zählte die Entwicklung von Verfahren zur Einbeziehung wiedergabegetreuer Daten in die für die Planung von Windkraftanlagen und -parks verwendeten Projektierungswerkzeuge. Die Forschenden führten außerdem Hybridtests für Laborexperimente zu innovativen schwimmenden Windkraftkonzepten durch und bewerteten das Verhalten von thermoplastischen Verbundwerkstoffen für neuartige Rotorblätter für Windkraftanlagen. Weitere wichtige Ergebnisse waren Forschungsarbeiten zum hydrodynamischen Verhalten von dynamischen Stromkabeln unter extremen Umweltbedingungen, Methoden zur Optimierung von Schleppvorgängen bei der Installation schwimmender Windkraftanlagen sowie eine technisch-wirtschaftliche Analyse der Nutzung schwimmender Windparks zur Erzeugung von grünem Wasserstoff.
Impulse für den Sektor der erneuerbaren Energien
Im Rahmen des Projekts STEP4WIND ist es gelungen, ein Paket aus Instrumenten, Leitlinien und grundlegenden Erkenntnissen zu liefern, die dazu beitragen werden, die Konzipierung und Errichtung schwimmender Windparks zu beschleunigen. Aber vielleicht ist sein wahres Vermächtnis das Team aus zehn Personen, die jetzt weiter im Sektor der erneuerbaren Energien arbeiten werden. „Es gibt viele Dinge, auf die wir bei diesem Projekt stolz sein können, aber am stolzesten bin ich auf das Forschungsteam, das wir ausgebildet haben: Alle Beteiligten verfügen jetzt über die wissenschaftlichen Kompetenzen, die gebraucht werden, um positiven Einfluss auf die Gesellschaft zu nehmen“, schließt Viré. Das Team ist gegenwärtig bestrebt, die Auswirkungen seiner Forschung zu erweitern, wobei beispielsweise mit der Industrie und weiteren Forschungsinstituten zusammengearbeitet wird, um einige der projektinternen Methoden und Arbeitsabläufe zu optimieren. Es besteht außerdem die Hoffnung, seine Forschung als Mittel zur Sensibilisierung der Menschen und politisch Verantwortlichen für die Herausforderungen und Chancen schwimmender Windtechnologien nutzen zu können. Kürzlich erhielt ein von Viré koordiniertes ähnliches Projekt eine Finanzierung des Niederländischen Forschungsrats, um ein Netzwerk von Hybridprüfeinrichtungen innerhalb der Niederlande zu schaffen und die Zusammenarbeit mit internationalen Partnern entlang der Windenergie-Wertschöpfungskette zu stärken.
Schlüsselbegriffe
STEP4WIND, schwimmende Windparks, Offshore-Windparks, Energiesicherheit, Klimawandel, REPowerEU, Windkraft, saubere Energie, Windenergie, Windkraftanlagen, erneuerbare Energie