Herausforderungen der Cybersicherheit im Gesundheitswesen
Das Gesundheitswesen ist ein kritisches und zunehmend datengestütztes Ökosystem mit vernetzten Geräten und gemeinsamen medizinischen Netzwerken. Durch den Umstieg auf IKT-basierte Infrastrukturen ist der Bereich zwar effizienter geworden, er ist allerdings auch ein Ziel für Cyberangriffe. Traditionelle Gegenmaßnahmen sind leider nicht mehr ausreichend. Es braucht Lösungen, mit denen plattform- und angriffsspezifische Bedrohungen abgewehrt werden können. Dieser Bedarf wird im EU-finanzierten Projekt SECANT adressiert. Mit einer Kombination aus Bewertung, Technologie, Aufklärung und Schulung sollen die Cybersicherheit gestärkt, der Privatsphären- und Datenschutz erhöht und die Kosten für das Risikomanagement und die Sicherheitsschulung gesenkt werden. „Wir möchten die Benutzenden dazu befähigen, fundierte und kontextbezogene Entscheidungen zur Cybersicherheit, Privatsphäre und Datenschutz zu fällen“, so die Projektkoordinatorin Anaël Le Bihan von NTT DATA.
Cybersicherheitslösungen in der Praxis testen
Um dieses Ziel zu erreichen, mussten mehrere einzigartige Herausforderungen bewältigt werden. Tests von Cybersicherheitslösungen in der Praxis stellen zum Beispiel ethische, datenschutzrechtliche und technische Probleme dar. Um diese zu lösen, wurden im Projekt Betriebsumgebungen mit realistischen, simulierten Patientendaten nachgebildet. Dazu gehörten auch simulierte Informationssysteme von Krankenhäusern in virtuellen Maschinen – so konnten umfassende Tests durchgeführt werden, ohne den Datenschutz oder die Privatsphäre zu gefährdet. Weitere Herausforderungen waren die Unterscheidung zwischen simulierten und operativen Umgebungen und die Arbeit mit begrenzten API-Funktionen.
Organisationen im Gesundheitswesen vor Cyberrisiken schützen
Diese Herausforderungen waren zwar unerwartet, das Team konnte sie dank der engen Zusammenarbeit mit Partnern jedoch bewältigen. Folglich konnte das SECANT-Team erfolgreich innovative Analysemethoden bereitstellen, mit denen Organisationen die Risiken bestimmen können, die eine Gefahr für die Sicherheit und den Datenschutz darstellen könnten. Eines der wichtigsten Projektergebnisse ist ein Modul zur Verwaltung digitaler Identitäten. Über die sichere Identifizierung von medizinischem Personal, Betroffenen und Werkzeugen dient das Modul als effiziente und zuverlässige Zugangskontrolle in Gesundheitseinrichtungen. Neben den Funktionen zum Datenaustausch in Echtzeit bietet die SECANT-Suite auch Vertrauensaufbau, Verantwortlichkeit und durchgängige Integrität sowie den Schutz sensibler Betriebsdaten. „Jede dieser Innovationen ist darauf ausgelegt, nicht nur vernetzte Organisationen zu schützen, sondern auch auf bestmögliche Verfahren in der Cybersicherheit aufmerksam zu machen“, erklärt Le Bihan.
Herausforderungen im Bereich der Cybersicherheit mit Innovationen angehen
Alle Projektlösungen wurden für konkrete Anwendungsfälle entwickelt und getestet. Der Anwendungsfall „Schutz vernetzter Krankenwagen der Zukunft“ zeigt zum Beispiel die Möglichkeit von SECANT, die Sicherheit während des Transports sicherzustellen und genaue und sichere Verlegungen zu erleichtern. Bei einem weiteren Anwendungsfall wurde die Möglichkeit validiert, Kettenreaktionen und Schwachstellen in der Infrastruktur und Einrichtungen zur Fernversorgung zu bewältigen. Weitere Beispiele sind der Schutz von Gesundheitsdaten in der Lieferkette und die notwendige Schulung zu Cybersicherheit. „Wir konnten nachweisen, dass aktuelle Herausforderungen im Bereich Cybersicherheit im Gesundheitswesen mit innovativen technologischen Lösungen bewältigt werden können“, schließt Le Bihan. „Dieses Engagement für Innovation ist weiterhin eine Priorität, um hochmoderne Lösungen bereitzustellen und die Sicherheit und den Datenschutz im Gesundheitswesen sicherzustellen.“ Die SECANT-Plattform ist bereit für den Einsatz im Gesundheitswesen und ähnlichen kritischen IKT-Umgebungen, um die Cybersicherheit im Internet der Dinge für alle zu erhöhen.
Schlüsselbegriffe
SECANT, Cybersicherheit, Datenschutz, Gesundheitswesen, Cyberangriffe, Privatsphäre, Sicherheit, Innovation