Die Brennstoffzellen von morgen entwickeln
Das slowenische Start-up-Unternehmen ReCatalyst und die deutsche Ausgründung ionysis haben im Rahmen der Zusammenarbeit zu neuen Katalysatoren und katalysatorbeschichteten Membranen (CCM) für Brennstoffzellen der nächsten Generation bedeutende Fortschritte erreicht. Die Arbeit fand im Rahmen des EU-finanzierten Projekts ENABLER statt. Die zwei Unternehmen verfolgten gemeinsam das Ziel, Brennstoffzellen für Schwerlastanwendungen kostengünstiger, effizienter und ökologischer zu gestalten. In einer Pressemitteilung von ionysis heißt es, dass bei der technischen Entwicklung nun bedeutende Fortschritte erreicht wurden. ReCatalyst konnte erfolgreich Katalysatormaterialien auf Basis mesoporöser Kohlenstoffe für Brennstoffzellen der nächsten Generation entwickeln und zum Patent anmelden. Das ionysis-Team hat mit diesen Werkstoffen Vollformat-Brennstoffzellen gefertigt (eine kommerzielle Zellplattform mit einem aktiven Bereich von etwa 200 cm²). Die Leistung der Brennstoffzellen hat jetzt das Projektziel von > 2 A/cm² bei 0,65 V erreicht, heißt es in der Pressemitteilung. Das gilt als wichtiger Schritt zum Nachweis der technologischen Reife der Katalysatoren mit Platinlegierung von ReCatalyst und der CCM auf Kohlenwasserstoffbasis von ionysis. Diese gemeinsamen Erfolge waren dank der Finanzierung durch den Europäischen Innovationsrat (EIC) im Rahmen des Programms „EIC-Transition“ möglich. „Die Zusammenarbeit mit ionysis hat das EIC-Transition-Projekt so besonders gemacht – beide Start-ups konnte ihre Technologien schnell verbessern, ohne ihre kommerziellen Ziele zu gefährden“, berichtet der technische Leiter bei ReCatalyst, Matija Gatalo. „Wir konnten dieses bedeutende Leistungsziel durch die Synergien erreichen, denn ein guter Katalysator zeigt sein Potenzial nur in hoch optimierten CCM.“ Matthias Breitwieser, technischer Leiter bei ionysis, ergänzt: „Das Timing war perfekt: ReCatalyst hat enorme Fortschritte mit den Katalysatoren erreicht und gleichzeitig konnten wir die Tintenformulierung und das Verfahren zur direkten CCM-Beschichtung deutlich optimieren. So konnten beide Entwicklungen in die CCM auf Kohlenwasserstoffbasis der nächsten Generation einfließen.“
Die nächsten Schritte
Für ReCatalyst ist der nächste Schritt, die Synthese der neuen Katalysatoren auszubauen. ionysis richtet derweil eine Pilotanlage für die CCM-Produktion ein. „Durch die Synergien wie den Reifegrad und die technologische Komplementarität konnten wir erfolgreich sein. Wir kennen die Anforderungen und Dynamik des jeweils anderen gut und wissen, dass wir die Herausforderungen einer Kommerzialisierung in einem sich schnell entwickelnden Weltmarkt mit vielen etablierten Parteien nur durch starke Innovation bewältigen können“, erklärt der Geschäftsführer von ReCatalyst, Tomaž Bizjak. Lisa Langer, Finanzmanagerin bei ionysis, beobachtet: „EIC-Transition bietet eine einzigartige Projektorganisation, bei der die Kommerzialisierung technologischer Innovationen von Anfang an vorbereitet wird. Für ionysis war es von großem Vorteil, ReCatalyst als Partner zu haben und die sich ergänzenden Innovationen voranzubringen, um die Brennstoffzellen der nächsten Generation schneller auf den Markt zu bringen.“ Das Projekt ENABLER (Tech and business validation towards market readiness of high-performance PFSA-free intermetallic Pt-alloy membrane electrode assemblies for PEMFCs: Enabling next-gen hydrogen-based transport) endet im Jahr 2025. Weitere Informationen: ENABLER-Projektwebsite
Schlüsselbegriffe
ENABLER, Brennstoffzelle, Katalysator, katalysatorbeschichtete Membran, Kohlenwasserstoff