KI und Robotik für ein intelligenteres Gesundheitssystem integrieren
Der Gesundheitssektor erlebt einen erheblichen Wandel, der durch Fortschritte in der künstlichen Intelligenz (KI) und Robotik vorangetrieben wird. An der Spitze dieses Wandels steht das EU-finanzierte Projekt HosmartAI, das die Integration dieser digitalen Technologien in die europäischen Gesundheitssysteme erleichtern soll. Im Rahmen des Projekts wurde eine offene digitale Plattform mit den erforderlichen Instrumenten zur Unterstützung der Entwicklung und Erprobung von KI-Lösungen und Prototypen im Gesundheitswesen in kleinem Maßstab konzipiert. „KI und Robotik können auf allen Ebenen des Gesundheitswesens einen Beitrag leisten, von der Logistik über die Diagnose, die Behandlung und die Chirurgie bis hin zur unterstützenden Pflege, was zu höherer Effizienz, besserer Genauigkeit und neuen Lösungen führt. HosmartAI hat dies durch seine verschiedenen Pilotprojekte erreicht, die alle oben genannten Ebenen und eine Vielzahl von Bereichen abdecken“, erklärt Athanasios Poulakidas, Projektkoordinator von HosmartAI.
Eine innovative Plattform einrichten und groß angelegte Pilotprojekte erproben
Die entwickelte Plattform umfasst einen Bereich zur Mitgestaltung, einschließlich KI- und Datenmanagementinstrumenten, ein Ökosystem für Gesundheitsdienstleistungen, Benchmarking-Einrichtungen und einen Marktplatz. Diese dienen dazu, um die gemeinsame Entwicklung, den Austausch und die Bewertung von KI-Lösungen zu unterstützen. Ein wichtiger Teil des Projekts waren acht groß angelegte Pilotprojekte für verschiedene medizinische Bereiche wie Krebs, Magen-Darm-Erkrankungen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Altenpflege. Sie wurden in fünf Krankenhäusern, einem Pflegezentrum und einem Rehabilitationszentrum unter Beteiligung von 3 000 erkrankten Personen und 300 Angehörigen der Gesundheitsberufe erfolgreich durchgeführt und validiert. „Zu den wichtigsten Ergebnissen der Pilotprojekte gehören eine Reihe von Erkennungs- und Diagnoseinstrumenten für Magen-Darm-Erkrankungen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Schwangerschaft, eine Software zur Optimierung von Strahlentherapiesitzungen, eine intelligente Rehabilitations- und Therapieumgebung, ein Prototyp für die Telechirurgie und ein Bildgebungsinstrument für die Katheterablation, Pflegeroboter für Krankenhäuser und Pflegezentren, ein intelligenter Katheterlaborassistent und ein Gliom-Analyseinstrument“, kommentiert Poulakidas. Die in den Pilotprojekten erarbeiteten Lösungen befassten sich mit den dringenden Herausforderungen, mit denen der Gesundheitssektor konfrontiert ist, wie z. B. Personalmangel, die Notwendigkeit wirksamerer Behandlungen, spezialisierte Verfahren, die nicht für alle Betroffenen zugänglich sind, Überalterung des Personals, Überlastung und Verwaltungsaufwand. Vier weitere kleinere Pilotprojekte wurden von Nichtmitgliedern von HosmartAI erfolgreich durchgeführt, was die Relevanz der Plattform und anderer KI- und Robotik-Technologien weiter unterstreicht.
Die Zukunft der KI im Gesundheitswesen im Blick
HosmartAI arbeitete unter der Prämisse, dass die gemeinsame Arbeit mit Interessengruppen und Bevölkerung der einzige Weg ist, um ein tragfähiges, von den Endnutzenden akzeptiertes Gesundheitssystem zu entwickeln. Dazu durchlief das Projekt vier Sprints der Mitgestaltung mit den Nutzenden, wobei Reallabore und agile Methoden zum Einsatz kamen. Das technische und das klinische Personal arbeiteten bei diesem Ansatz zusammen, um gemeinsame Lösungen zu erschließen. Die weitere Entwicklung des Projekts wird sich anhand der Ergebnisse ergeben. „Wir hatten das Glück, viele verwertbare Ergebnisse zu erzielen, von denen jedes weitere Fortschritte bieten wird, sei es durch Spin-offs, gesicherte Investitionen, Kommerzialisierung oder weitere Forschung. In anderen EU-finanzierten Projekten werden bereits weiterführende Forschungen durchgeführt, und wir hoffen, dass sie die Teamarbeit, die HosmartAI zu einem solchen Erfolg gemacht hat, wiederholen“, sagt Poulakidas. Mit Blick auf die künftigen Auswirkungen von KI und Robotik im Gesundheitswesen bemerkt Poulakidas: „Im Idealfall sehen klinische Fachkräfte KI und Robotik als wertvolle Hilfsmittel, die den Bedürfnissen der Erkrankten besser gerecht werden. Mit diesen Technologien werden sie fundiertere Entscheidungen treffen, präzisere Operationen durchführen, früher Diagnosen stellen, neue Behandlungen anbieten, eine größere Anzahl von Personen effizient versorgen und vieles mehr können.“
Schlüsselbegriffe
HosmartAI, Gesundheitswesen, Robotik, Krankenhäuser, künstliche Intelligenz, KI