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Brustkrebsvorsorge: risikobasierte oder nicht risikobasierte Früherkennung

In einer neuen Studie wird untersucht, wie die Gesundheitsdienste eines Landes beeinflussen, wie eine Frau die risikobasierte Brustkrebsvorsorge erleben kann.

Ohne Zweifel rettet die Brustkrebsvorsorge Leben. In der Wissenschaft wird jedoch immer noch darüber diskutiert, welche Zeitspanne zwischen den Vorsorgeuntersuchungen optimal ist, um den Nutzen zu erhöhen und gleichzeitig mögliche Schäden zu begrenzen. Eine der vorgeschlagenen Lösungen ist eine risikostratifizierte Vorsorge, bei der Frauen mit einem höheren Krebsrisiko häufiger und Frauen mit einem geringeren Risiko seltener untersucht werden. In einer kürzlich in der Zeitschrift „Psychology & Health“ veröffentlichten Studie wurden die Auswirkungen des gesundheitlichen Umfelds analysiert. Dazu wurde ein Vergleich angestellt, wie Frauen in zwei europäischen Ländern risikobasierte Brustuntersuchungen erleben. Die Studie war Bestandteil einer internationalen Studie, die im Rahmen des EU-finanzierten Projekts MyPeBS durchgeführt wurde. Dabei wird ergründet, wie wirksam die risikobasierte Brustkrebsvorsorge im Vergleich zur Standardvorsorge bei der Erkennung von Brustkrebs im Stadium 2 oder höher ist.

In Europa, aber unterschiedlich

Frankreich und das Vereinigte Königreich waren die Studienländer. Aufgrund ihrer unterschiedlichen Vorsorgeprogramme und gesundheitlichen Hintergründe konnten die Forschenden risikobasierte Vorsorgeuntersuchungen mit den Augen der Betroffenen betrachten. In Frankreich findet die routinemäßige Brustkrebsvorsorge alle 2 Jahre statt. Sie richtet sich an Frauen im Alter von 50 bis 74 Jahren, die sich einer Mammographie, einer klinischen Brustuntersuchung und, wenn sie dichtes Brustgewebe aufweisen, einer Ultraschalluntersuchung unterziehen. Im Gegensatz dazu werden im Vereinigten Königreich Frauen im Alter von 50 bis 70 Jahren alle drei Jahre zu einer routinemäßigen Vorsorgeuntersuchung eingeladen, bei der lediglich eine Mammographie durchgeführt wird. Insgesamt 52 Frauen (23 aus dem Vereinigten Königreich und 29 aus Frankreich) unterzogen sich im Rahmen der MyPeBS-Studie einer risikobasierten Vorsorgeuntersuchung. Sie wurden nach ihrem Risiko in Gruppen eingeteilt (niedrig, durchschnittlich, hoch, sehr hoch), nach denen die künftigen Vorsorgepläne und Präventionsmöglichkeiten für die Studie bestimmt wurden. Die Teilnehmerinnen waren zum Zeitraum der Studie zwischen 40 und 70 Jahre alt, wobei ein höherer Anteil der französischen Teilnehmerinnen jünger, berufstätig und im Besitz eines Universitäts- oder Hochschulabschlusses war. „Im gesamten Datensatz äußerten sich die Frauen positiv über die Möglichkeit eines risikostratifizierten Programms zur Brustkrebsvorsorge, wie durch MyPeBS vorgesehen. Unabhängig von der Risikogruppe bezeichneten die Frauen diese Untersuchung als besonders vorteilhaft im Vergleich zu einer reinen Mammographie, und sie könnte zu besseren Ergebnissen bei Brustkrebs führen“, heißt es von den Forschenden der Studie. Mit der Studie wurden zwei übergreifende Themen in den Vordergrund gerückt: die Bedeutung einer unterstützten Risikokommunikation und die Zugänglichkeit des Risikomanagements. Während die risikobasierte Brustuntersuchung im Allgemeinen positiv bewertet wurde, fühlten sich Frauen mit höherem Risiko sicherer, wenn sie ihre Termine bei spezialisierten Fachkräften wahrnahmen. „Wenn dies nicht der Fall war, ergab sich daraus eine geringere Zufriedenheit mit der Risikokommunikation und eine größere Unsicherheit hinsichtlich ihrer persönlichen Relevanz.“ Damit wird deutlich, wie wichtig es ist, standardisierte Verfahren einzuführen und die Unterstützung von Fachleuten sicherzustellen, wenn ein risikostratifiziertes Konzept zur Brustkrebsvorsorge international eingeführt werden soll. Frauen, die sich für die Teilnahme an der MyPeBS-Studie interessieren, können unter diesem Link mehr darüber erfahren. Für das Projekt werden außerdem Untersuchungsbeauftragte gesucht, die Frauen über die Studie informieren. Das Projekt MyPeBS (International Randomized Study Comparing personalized, Risk-Stratified to Standard Breast Cancer Screening In Women Aged 40-70) endet im Jahr 2026. Weitere Informationen: MyPeBS-Projektwebsite

Schlüsselbegriffe

MyPeBS, Brust, Brustkrebs, Früherkennung, Brustkrebsvorsorge, risikostratifizierte Vorsorge, Krebs, Mammographie

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