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Studie zur Verbesserung des Kälbertransports

In einer EU-unterstützten Studie werden die Praktiken untersucht, die die gesundheitlichen Auswirkungen von Langstreckentransporten auf nicht abgesetzte Kälber in Europa berücksichtigen.

Nicht abgesetzte Kälber, die für die Rindfleischerzeugung bestimmt sind, werden in ihren ersten Lebenswochen über weite Strecken transportiert. Dadurch sind sie Stress, Futter- und Wasserentzug sowie Temperaturschwankungen ausgesetzt. Im Rahmen einer neuen Studie, die vom Projekt HoloRuminant unterstützt wird, werden einige der Möglichkeiten untersucht, wie diese Herausforderungen derzeit angegangen werden, und die potenziellen Vorteile sowohl für das Wohlergehen der Kälber als auch für die Produktivität der Branche aufgezeigt. In der Milchwirtschaft werden die Kälber kurz nach der Geburt von ihren Müttern getrennt. Die Kälber, die nicht als Milchkühe aufgezogen werden – die sogenannten Nicht-Ersatz-Milchkälber –, können dann für die Kalb- oder Rindfleischproduktion verwendet werden. Hier beginnt die lange Reise dieser nicht abgesetzten Kälber, die von verschiedenen Betrieben abgeholt und zu einer Sammelstelle und dann weiter zu den Mastbetrieben transportiert werden. Aufgrund ihres unterentwickelten Magen-Darm-Trakts und Immunsystems sind diese Kälber folglich anfälliger für Krankheiten. In einer Zusammenfassung, die vom HoloRuminant-Projektpartner, dem Spanischen Nationalen Forschungsrat (CSIC), veröffentlicht wurde, heißt es: „Obwohl die Tierwohlanforderungen beim Transport von der EU geregelt sind, sind immer noch Praktiken mit niedrigem Standard im Einsatz. Die Überwachung der hämatologischen Reaktion von Kälbern auf den Transport kann wertvolle Informationen für die Verbesserung der Tierhaltung und der Transportbedingungen sowie für die frühzeitige Erkennung von Kälbern mit einem höheren Risiko für den Ausbruch von Krankheiten liefern. Dies wiederum kann das Risiko einer schlechten Leistung in den Mastbetrieben mindern.“

Blutuntersuchungen

Um festzustellen, wie die Kälber auf den Langstreckentransport reagierten, untersuchten die Forschenden des CSIC die Auswirkungen auf die Blutparameter der Kälber. Sie entnahmen Blutproben in der Sammelstelle und in den Mastbetrieben, nachdem sie 12 Stunden unterwegs gewesen waren. Die Kälber wurden 4 Stunden vor der Abfahrt mit Milchaustauscher gefüttert und hatten während der Ruhezeit nach 9 Stunden Fahrt Zugang zu Wasser im LKW. Außerdem erhielten die Tiere Stroh als Einstreu und die Temperatur wurde während des gesamten Transports überwacht. Beim Vergleich der in der Sammelstelle entnommenen Proben mit denen aus den Mastbetrieben stellte das Forschungsteam leichte Symptome von Dehydrierung und Hypoglykämie fest. Bei den Indikatoren für den Energiestoffwechsel, Muskelverletzungen oder -ermüdung, Stress oder den immunologischen Zustand wurden jedoch keine größeren Unterschiede festgestellt. „Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass der Transport von Kälbern unter den Bedingungen dieser Studie keine bemerkenswerten Veränderungen im Gesundheitszustand der Tiere verursacht, die über die Auswirkungen des 16-stündigen Fastens hinausgehen“, heißt es in der Zusammenfassung. Dies deutet darauf hin, dass in der Sammelstelle und während des Transports angemessene Haltungsrichtlinien befolgt wurden. Die Zusammenfassung enthält mehrere Empfehlungen im Einklang mit den EU-Vorschriften zum Tierschutz beim Transport. Diese sind: Minimierung längerer Transporte, Sicherstellung eines optimalen Gesundheitszustands, Überprüfung der Transportfähigkeit, Begrenzung der Reisedauer auf höchstens 8 Stunden, Aufrechterhaltung angemessener Bedingungen im Fahrzeug und Förderung guter Praktiken.

Eine Plattform für kollektive Veränderungen

Im Projekt HoloRuminant (Understanding microbiomes of the ruminant holobiont) wurde außerdem ein dynamisches Forum mit der Bezeichnung International Stakeholder Platform (ISP) ins Leben gerufen. Im Rahmen der ISP tauschen Fachleute, politische Entscheidungstragende und Industriebeauftragte ihre Erkenntnisse aus und gestalten gemeinsam die Zukunft der Mikrobiomanwendungen in der Wiederkäuerproduktion. Interessierte Parteien sind eingeladen, der ISP beizutreten, indem sie sich in die HoloRuminant-Verteilerliste eintragen. Weitere Informationen: HoloRuminant-Projektwebsite

Schlüsselbegriffe

HoloRuminant, Kalb, Transport, Sammelstelle, Mastbetrieb, Rindfleisch, Tier