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The Emergence of a Science of Vegetation in Early Modern Natural Philosophy and the Sciences of Life: From Cesalpino to Malpighi

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Sag es mir durch die Blume: Die Pflanzenwelt durch die Geschichte entfalten

In den historischen Ausarbeitungen zur Pflanzenwelt aus dem 17. Jahrhundert wird eine tiefere Anerkennung für die komplexen und wichtigen Rollen der Pflanzen in unserer Welt dargestellt.

Pflanzen werden zwar oft als passiv und untätig angesehen, wurden aber in der Geschichte ausführlich analysiert. Das Pflanzenverhalten stellt in der Wissenschaft und Philosophie seit Jahrhunderten ein Rätsel dar. Im 16. und 17. Jahrhundert hat sich ein deutlicher Wandel im Verständnis der Pflanzenwelt ereignet. In diesem Zeitraum wurden Pflanzen nicht mehr als rein statische Gebilde betrachtet, sondern für das komplexe Verhalten und ihre lebenswichtige Rolle in der Natur anerkannt. Dieser Perspektivwechsel bildet die Grundlage für die moderne Botanik und Umweltphilosophie.

Einblicke in die historische Pflanzenkunde

Das Projekt VegSciLif wurde mit Unterstützung der Marie-Skłodowska-Curie-Maßnahmen (MSCA) durchgeführt mit dem Ziel, die Ausarbeitungen zum Pflanzenverhalten und der Pflanzenwelt von der späten Renaissance bis ins siebzehnte Jahrhundert zu analysieren. Der Schwerpunkt lag auf der Pflanzenforschung von Andrea Cesalpino, dem Begründer der Pflanzenphilosophie, bis zu Marcello Malpighi und Nehemiah Grew, die viel zur anatomischen Pflanzenforschung beitrugen. Dabei sollte herausgearbeitet werden, wie sich die Wahrnehmung der Pflanzenwelt in dieser transformativen Zeit verändert hat. „Das Hauptziel lag darin, die Veränderungen und den Wandel in den Darstellungen dessen zu diskutieren, was eine Pflanze eigentlich ist, wie sie lebt und sich verhält und die Umwelt prägt“, erklärt der MSCA-Stipendiat Fabrizio Baldassarri. Eine wichtige Erkenntnis aus dem VegSciLif-Projekt ist, dass einige Gelehrte der Frühmoderne Pflanzen Intelligenz, Bewusstsein, Emotionen und sogar eine Art Sprache zuschrieben. Andrea Cesalpino war entscheidend an dem Aufbau eines philosophischen Verständnisses von Pflanzen beteiligt, aus dem die Pflanzenklassifizierung hervorging. Er führte aus, dass die vegetative Seele – zuständig für die grundlegenden Lebensfunktionen Ernährung, Wachstum und Reproduktion – essenziell ist, um die Pflanzenwelt und ihre Variationen, also die biologische Vielfalt, zu verstehen. Auch Francis Glisson vertrat die Ansicht, dass nicht nur Tiere über Empfindungen und Bewusstsein verfügen, sondern alle lebenden Wesen, auch Pflanzen. Andere Gelehrte der Vormoderne wie Cyrano de Bergerac in seinen Science-Fiction-Erzählungen wiesen Pflanzen ähnliche Fähigkeiten wie Menschen und Tieren zu und betonten die Verbundenheit aller Lebewesen. Die Beobachtungen der Struktur und Funktion von Pflanzen erfolgten damals in Analogie zur Tieranatomie. Anhand der Mikroskopie konnte der Vergleich bzw. die Ähnlichkeit zwischen Tieren und Pflanzen insbesondere während der embryonalen Entwicklung erkannt werden.

Bedeutung für die heutige Botanik

Das VegSciLif-Team hat entscheidende Verbindungen zwischen den historischen und aktuellen botanischen Studien aufgezeigt. Sie haben das Leben der Pflanzen aus der Perspektive der Wissenschaft und Philosophie des 17. Jahrhunderts betrachtet und damit gezeigt, wie die historischen Betrachtungen die moderne Wissenschaft noch immer prägen. Aus den Ergebnissen geht hervor, dass Pflanzen, die als überlegene Lebensformen angesehen werden, erheblich in die Entwicklung neuer wissenschaftlicher Paradigmen eingeflossen sind. Das VegSciLif-Team betont auch, wie wichtig es ist, diese Wechselbeziehung zwischen Pflanzen und der Umgebung zu erforschen. Die Gelehrten der Frühmoderne erkannten die Rolle der Pflanzen für die Struktur der Natur und Gesellschaft – dieses Konzept findet sich auch in der aktuellen Umweltwissenschaft wieder. Um die historische und heutige Bedeutung der Pflanzenkunde zu erörtern, hat das Projektteam die Konferenz „Plants & Philosophy: From Ancient Wisdom to Today’s Science“ in Venedig organisiert. Bei der Veranstaltung kamen Geschichtswissenschaft, Naturwissenschaft und Umweltwissenschaft zusammen. Im Fokus stand der Einfluss der botanischen Studien aus der Frühmoderne auf das heutige Verständnis des Pflanzenverhaltens und der Ökologie. Insgesamt hat das VegSciLif-Team das Wissen zur historischen Entwicklung der Pflanzenkunde merklich vorangebracht und die Kluft zwischen vergangenen und modernen Perspektiven überwunden. Das Team hat insbesondere einen umfassenden Rahmen zur Erklärung der komplexen und dynamischen Natur der Pflanzenwelt bereitgestellt.

Schlüsselbegriffe

VegSciLif, Pflanzen, Philosophie, Bewusstsein, historische Studien, Anatomie

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