Naturbasierte Lösungen für städtebauliche Probleme
Im unteren Bereich des botanischen Gartens in Belfast wurde eine ungenutzte, vernachlässigte Fläche für Forschungs- und Gemeinschaftsgärten vorgemerkt. Die Initiative ist Teil des EU-finanzierten Projekts Upsurge, über das die Umweltsanierung in Städten gefördert werden soll, indem naturbasierte Lösungen mit einem Schwerpunkt auf weniger Luftverschmutzung und Klimaneutralität getestet werden. Belfast ist eine von fünf europäischen Städten, die für das EU Regenerative Urban Lighthouse von Upsurge wichtig sind. Das Lighthouse („Leuchtturm“) wird als Referenzrahmen für Städte dienen, wie geprüfte und verifizierte naturbasierte Lösungen umgesetzt werden können, um verschiedene Umweltprobleme abzuschwächen. Der Gemeinschaftsgarten am nördlichen Ende des botanischen Gartens (auch bekannt als „Playing Field“), wurde abgegrenzt und liegt neben den Forschungsflächen, die von der Queen‘s University Belfast (QUB) genutzt werden, einem Projektpartner von Upsurge. Der Gemeinschaftsgarten wird von einer Gruppe namens „Friends of the Field“ gepflegt, die gemeinsam mit der QUB und einem weiteren Projektpartner, dem Stadtrat von Belfast, naturbasierte Lösungen umsetzen wird. Der Garten wurde in Zusammenarbeit mit verschiedenen Interessengruppen gestaltet und wird einen Folientunnel, Hochbeete und soziale Bereiche für Schulungen und Veranstaltungen umfassen. In dem Garten werden Lösungen zur Wassergewinnung, Kompostierung und nachhaltigen lokalen Lebensmittelerzeugung vorgestellt. „Das wird absolut außergewöhnlich“, schwärmt Colin Shaw der Friends of the Field in einer Pressemitteilung der „BBC“. „Das wird kein Freizeit-Wochenendgarten, sondern etwas viel größeres. Unser Garten soll eine Plattform werden, auf der die Öffentlichkeit sich mit nachhaltigem Lebensmittelanbau beschäftigen, mehr über biologische Vielfalt erfahren und den Umweltschutz unterstützen kann.“
Forschung für bessere Böden
In einem Forschungsgarten, der 2023 im Playing Field eröffnet wurde, testet die Doktorandin Jennifer Newell der QUB Methoden zur Bodenverunreinigung und Bodenverbesserung. Sie erforscht den Einsatz von Biokohle, um die Metallaufnahme des Bodens und die CO2-Emissionen aus Böden zu reduzieren, und begutachtet das Potenzial von Klee, Senfsaat und unterschiedlichen Bodenmischungen, CO2 im Boden zu binden. „Die Kohlenstoffbindung – aus der Atmosphäre – ist derzeit ein wichtiges Thema“, meint Newell. „Wir suchen nach Möglichkeiten, sie mit naturbasierten Lösungen auszubauen … Es geht darum, diese Lösungen bestmöglich zu nutzen, um viele andere Prozesse zu verbessern.“ Zwei weitere Versuchsstandorte neben der Stadt in Nordirland sind Kattowitz (Polen), wo grüne Bushaltestellen aufgebaut werden, um städtische Hitzeinseln zu verhindern, und Budapest (Ungarn), wo die Wasserrückhaltung und Luftqualität mit Parkplätzen aus Schotter und Gras verbessert wird. Die zwei letzten Versuchsstädte von Upsurge (City-centered approach to catalyze nature-based solutions through the EU Regenerative Urban Lighthouse for pollution alleviation and regenerative development) sind Breda (Niederlande) und Maribor (Slowenien). Die Projektleiterin Jennifer McKinley, Professorin an der QUB, berichtet: „Upsurge ist die Reaktion auf die Herausforderungen dieser fünf Städte, die zusammenarbeiten, um die Auswirkungen des Klimawandels auf Stadtumgebungen abzuschwächen.“ Weitere Informationen: Upsurge-Projektwebsite
Schlüsselbegriffe
Upsurge, naturbasierte Lösung, städtisch, Stadt, Garten, Gemeinschaftsgarten, Boden, Verschmutzung