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Anatomically Precise Revolutionary Implant for bone Conserving Osteoarthritis Treatment

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Hoffnung für Menschen mit Arthritis in kleinen Gelenken

Forschende haben einen Prototyp eines selbstschmierenden, minimal invasiven Implantats zur Behandlung von Arthritis in kleinen Gelenken entwickelt. Millionen Menschen könnten dadurch eines Tages mehr Lebensqualität erfahren.

Immer mehr Menschen leiden an Arthritis in den kleinen Gelenken in Händen und Füßen, ein Grund dafür ist die alternde Bevölkerung. Auch junge Erwachsene werden aufgrund der umfassenden Nutzung von Computern und anderen elektronischen Geräten zunehmend anfällig für Arthritis in den Fingergelenken. „Wir brauchen unsere Hände jeden Tag für grundlegende Dinge wie Türen öffnen, Gegenstände greifen oder Taschen tragen“, sagt der Projektkoordinator von APRICOT, Martin Browne von der Universität Southampton im Vereinigten Königreich. „Daher ist es wichtig, diese einschränkende Krankheit wirksam zu behandeln.“

Verbesserungen für aktuelle Implantationsverfahren

Laut Browne wird Arthritis in den Fingergelenken zunächst meist mit Schmerzmitteln und Medikamenten behandelt. Wenn das nicht mehr ausreicht, werden entweder die Knochen in einer Position zusammengefügt, damit sie sich nicht mehr bewegen können, oder es wird ein teurer Gelenkersatz eingesetzt, sodass das Gelenk wieder bewegt werden kann. „Bei diesen Eingriffen wird viel Knochen und Gewebe entfernt und die Rehabilitationszeit liegt bei 10 bis 12 Wochen“, ergänzt Browne. „Bis zu zwei von fünf Implantaten geben innerhalb von 10 Jahren nach.“ Der Schwerpunkt im Projekt APRICOT lag daher darauf, die aktuellen Implantationsverfahren auszubessern. „Wir wollten ein ultradünnes, minimal invasives Implantat entwerfen, für das kein Gewebe entfernt werden muss und das für eine breite Patientengruppe geeignet ist“, erklärt Browne. „Außerdem hofften wir, dass sich die natürliche Bewegung durch die geringe Größe des Implantats regenerieren würde, sodass die postoperative Rehabilitation kürzer wird.“

Bahnbrechende Technologie von der Idee zur Realität

Im Projekt wurde diese bahnbrechende Technologie dank eines vielseitigen Konsortiums von einer Idee bis zur Realisierung vorangetragen. Jeder Partner forschte zu anderen Design- und Entwicklungsaspekten sowie zu computergestützten und physikalischen Tests, Schmierung und Oberflächenbehandlung und Implantatbefestigung. Die Biokompatibilität wurde auch geprüft und das Implantat tatsächlich hergestellt. „Jeder Aspekt war essentiell für die Entwicklung des Implantats“, berichtet Browne. „Wir mussten sicherstellen, dass es die richtige Größe hat, dass es sich bewegt wie das natürliche Gelenk und dass es an Ort und Stelle bleibt.“ Anschließend hat das Team das Implantat in Leichenhände in den Niederlanden und im Vereinigten Königreich eingesetzt. Ein unerwartetes Ergebnis war laut Browne die kurze Operationszeit. Vom ersten Einschnitt bis zum Schließen nach dem Einsetzen vergingen nicht einmal 10 Minuten.

Erste klinische Versuche am Menschen

Derzeit sucht das Konsortium nach weiterer Finanzierung, um erste klinische Versuche am Menschen mit dem Implantat durchzuführen. So können die Vorteile des Geräts am lebenden Menschen bestätigt werden. Über das Projekt wurde auch erfolgreich ein weniger beachteter Bereich des klinischen Bedarfs in den Fokus gerückt. Zu Arthritis in kleinen Gelenken wird nach Brownes Ansicht weniger geforscht als zu größeren Gelenken wie der Hüfte oder dem Knie. Außerdem ist die mögliche Anwendung nicht auf Fingergelenke beschränkt – die Technologie könnte in vielen kleinen Gelenken im Körper eingesetzt werden. „Die größte Erfüllung aus der Arbeit wird die positive Reaktion der behandelten Personen und die Auswirkung auf ihre Leben sein“, meint Browne. „Wir glauben, dass diese Technologie eine drastische Veränderung bei der Behandlung von Osteoarthritis in kleinen Gelenken bewirken wird. Unser Ziel ist es, die Anwendung in der klinischen Praxis mitzuerleben.“

Schlüsselbegriffe

APRICOT, Arthritis, Implantat, Osteoarthritis, Schmerzmittel, Chirurgie

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