Landgestützte Lösungen für den Klimaschutz fördern
Landgestützte Klimaschutztechnologien und -praktiken sind unerlässlich, um den Klimawandel zu bekämpfen. Sie beinhalten gezielte Anstrengungen zur Verringerung der Treibhausgasemissionen aus der Landnutzung und aus der Atmosphäre, indem Land als Kohlendioxidsenke genutzt wird, was sowohl ökologische als auch soziale Vorteile mit sich bringt. Es bestehen immer noch Unsicherheiten und Hindernisse hinsichtlich der Wirksamkeit von landgestützten Klimaschutztechnologien und -praktiken. Um ihre Bewertung zu verbessern und die Entscheidungsfindung im öffentlichen und privaten Sektor zu unterstützen, wurde das Projekt LANDMARC gestartet. „Das globale und regionale Skalierungspotenzial von landgestützten Klimaschutztechnologien und -praktiken ist erheblich. Solche naturnahen Praktiken erbringen trotz der Unwägbarkeiten einer Umkehr wertvolle lokale Leistungen für die Umwelt, z. B. in Bezug auf die biologische Vielfalt und die Gesellschaft durch die Schaffung von Arbeitsplätzen und die Stärkung der Widerstandsfähigkeit der landgestützten Ökosysteme“, argumentiert Jenny Lieu, Koordinatorin von LANDMARC.
Fortschritte zum Ausbau der landgestützten Klimaschutztechnologien und -praktiken
„Es werden mehr standardisierte und kosteneffiziente Methoden benötigt, um die Klima- und Ökosystemleistung von bewirtschafteten Landschaften zuverlässig zu bemessen. Außerdem müssen bestehende und bevorstehende EU-Maßnahmen für das Carbon Farming dringend vereinfacht und harmonisiert werden“, sagt Eise Spijker, der andere Koordinator von LANDMARC. LANDMARC hat zu Fortschritten bei neuen und robusteren Methoden, sogenannte Instrumente zur CO2-Messung und -Überwachung, zur Messung von landgestützten Klimaschutztechnologien und -praktiken in verschiedenen Kontexten erarbeitet. Dazu wurden Experimente durchgeführt, bei denen Fernerkundungs- und In-situ-Überwachungsinstrumente und -methoden in 14 Ländern kombiniert wurden.
Besondere Einblicke
Der integrierte Ansatz von LANDMARC war bedeutsam, um wichtige Elemente für die Umsetzung von landgestützten Klimaschutztechnologien und -praktiken zu ermitteln. So ergab die Untersuchung, dass lokales und indigenes Wissen und Praktiken, obwohl sie für landgestützten Klimaschutztechnologien von hohem Wert sind, oft unterrepräsentiert sind oder ignoriert werden. Auch Wissenslücken bezüglich spezifischer Lösungen, Kosten und Herausforderungen des komplexen politischen Umfelds für landgestützte Klimaschutztechnologien und-praktiken wurden bei den Beteiligten festgestellt.
Gesellschaftliche Vorteile
Die von LANDMARC durchgeführte Bewertung des politischen Umfelds für landgestützte Klimaschutztechnologien und-praktiken bietet Informationen, die dazu beitragen, neue politische Rahmen (z. B. Rahmen für die Zertifizierung von CO2-Entnahmen) besser mit bestehenden Rahmen (z. B. GAP, Erneuerbare-Energien-Richtlinie, Emissionshandelssystem 1 und 2) abzustimmen. Ein komplementäres Paket von Anreizsystemen, das einfach zu handhaben ist und verwaltungstechnische Überschneidungen vermeidet, ist für die Landbewirtschaftung erforderlich, um nachhaltigere landgestützte Klimaschutztechnologien und-praktiken effektiv umzusetzen. Lieu und Spijker betonen: „Aus der Sicht des Carbon Farming, der lokalen Gemeinschaften und der Landbewirtschaftung sollten wir uns auf einen stärker integrierten Ansatz konzentrieren, bei dem das politische Instrumentarium und die finanzielle Valorisierung dazu beitragen, verschiedene sozioökonomische und ökologische Ziele zu erreichen. Auf diese Weise können landgestützte Klimaschutztechnologien und-praktiken den lokalen Gemeinschaften zugute kommen und dazu beitragen, dass die Gesellschaften widerstandsfähiger gegen den Klimawandel und andere externe Schocks werden. „Bei der Ausweitung von landgestützten Klimaschutztechnologien und-praktiken geht es nicht nur um die Bilanzierung und Finanzierung von CO2-Entfernung oder -Emissionssenkung, sondern vor allem um einen Beitrag zur Erzielung anderer wichtiger sozialer und ökologischer Ergebnisse“, so Lieu und Spijker abschließend. Weitere Informationen über LANDMARC erhalten Sie in der letzten Ausgabe der Projektzeitschrift.
Schlüsselbegriffe
LANDMARC, Klimawandel, CO2, Treibhausgas, landgestützte Klimaschutztechnologien, CO2-Entfernung, Übereinkommen von Paris