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Die Venusoberfläche von der Erde aus erforschen

Zur Vorbereitung auf eine bevorstehende außerirdische Mission verbrachten mehrere EU-Forschende ihren Sommer mit Forschungsarbeiten im eisigen Norden Europas. Ihre Ergebnisse werden dazu beitragen, dass die EU eine Vorreiterrolle bei der Erforschung des Weltraums einnimmt.

Die wilden und trostlosen Landschaften Islands werden oft als außerirdisch beschrieben – und genau das ist es, was die am EU-finanzierten Projekt EPN-2024-RI Beteiligten anzieht. Die Vulkanlandschaft Islands ist ein ideales Analogon zur Venus und bietet den Forschenden die Möglichkeit, Instrumente zu erproben und die Prozesse, die die Venusoberfläche formen, besser nachzuvollziehen. Im Rahmen des Projekts EPN-2024-RI wurden Exkursionen zur Matis Transnational Access Field Site koordiniert, einer von sieben solcher Standorte weltweit. Diese frei zugänglichen Versuchsstandorte bieten die realistischsten geologisch-geomorphologischen Analogien für vulkanische und andere klimatische und geologische Bedingungen auf der Erde und helfen bei Studien zur Unterstützung der Planetenerforschung – einschließlich der bevorstehenden Venus-Mission der Europäischen Weltraumorganisation mit dem Namen EnVision. EPN-2024-RI unterstützt Gastforschende bei der Planung ihrer Feldforschung, bei der Auswahl geeigneter Standorte und bei der Organisation der Logistik für die Bewertung dieser Standorte sowie beim Zugang zu biologischen Laboren und anderen Forschungseinrichtungen.

Die Venusoberfläche von der Erde aus untersuchen

In Island haben die Forschenden Zugang zu einer Vielzahl unterschiedlicher Umgebungen, darunter Gletscher und subglaziale Umgebungen, Lavafelder unterschiedlichen Alters, vulkanische Gebiete und aktive hydrothermale Systeme, die alle für die astrobiologische und planetarische Forschung genutzt werden können. In diesem Sommer war das Institut für Planetenforschung des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) vor Ort, um die Zusammensetzung und den Ursprung der wichtigsten geologischen Geländeformen auf der Venusoberfläche zu untersuchen. Dazu verwendete das Team den Prototyp eines Instruments zur Charakterisierung von Lavaströmen auf der Halbinsel Reykjanes. Das ist nicht nur eine Gelegenheit, das Instrument zu erproben und zu kalibrieren, bevor es zum Einsatz auf der Venus startet, sondern die Forschung verbessert auch das Verständnis der Daten zum spektralen Emissionsgrad, die während der EnVision-Mission gewonnen werden.

Europa an die Spitze der Weltraumforschung bringen

Zusätzlich zu den Versuchsstandorten stellt das Projekt EPN-2024-RI den Forschenden die Infrastruktur zur Verfügung, die sie benötigen, um die großen wissenschaftlichen und technologischen Herausforderungen der modernen Planetenforschung zu bewältigen. Dazu gehören die weltweit größte Sammlung planetarischer Simulations- und Analyseeinrichtungen, Datendienste und -instrumente, die mit der Europäischen Cloud für offene Wissenschaft (EOSC) verbunden sind, ein bodengestütztes Beobachtungsnetz und eine Reihe von Unterstützungsaktivitäten der Gemeinschaft und Vernetzungsmöglichkeiten. Unter der Leitung der Universität Kent sind derzeit über 50 begünstigte Einrichtungen aus 24 Ländern in Europa und der ganzen Welt an dem Projekt beteiligt, mit weiteren 44 angeschlossenen Partnern. Das Projekt stützt sich auf die Ressourcen der Europlanet Society, um Aktivitäten und Ergebnisse zu verbreiten, eine vielfältigere Nutzergemeinschaft aufzubauen und – was am wichtigsten ist – Europas Position an der Spitze der Weltraumforschung zu sichern.

Schlüsselbegriffe

EPN-2024-RI, Venus, Island, Europlanet Society, Planetenforschung, Planetenwissenschaft, Europäische Weltraumorganisation, EnVision-Mission, Planetenforschung, Weltraum, Weltraumforschung, Europäische Cloud für offene Wissenschaft