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Boosting Innovation in Organic FRUIT production through strong knowledge NETworks

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Wissensaustausch zwischen ökologischen Obstbaubetrieben in Europa

Der biologische Landbau erfreut sich zunehmender Beliebtheit, doch Fachwissen wird häufig nur innerhalb nationaler Grenzen geteilt. Das EU-finanzierte Projekt BIOFRUITNET hat daran gearbeitet, diese Problematik zu beseitigen.

Die biologische Landwirtschaft erfreut sich in Europa immer größerer Beliebtheit. Im Jahr 2020 waren jedoch nur 9,1 % der gesamten landwirtschaftlich genutzten Fläche in der Europäischen Union (EU) für die biologische Produktion bestimmt. Im Rahmen des europäischen Grünen Deals wurde in der Strategie „Vom Hof auf den Tisch“ das Ziel festgelegt, 25 % der landwirtschaftlichen Nutzfläche der EU bis 2030 ökologisch zu bewirtschaften. Die biologische Landwirtschaft stellt sich als schwierig und technisch anspruchsvoll dar. Landwirtschaftliche Betriebe sind mit verschiedenen Problemen konfrontiert, für die sie nicht auf konventionelle Lösungen zurückgreifen können, wie z. B. Bodenpflege und Düngung sowie Pflanzenschutz. Viele europäische Biobetriebe haben eigene agrarökologische Strategien ausgearbeitet, um die Pflanzengesundheit zu verbessern und den Biolandbau zu optimieren, doch dieses Wissen ist nicht weit verbreitet, was zum Teil auf sprachliche und geografische Hindernisse zurückzuführen ist. „In Europa besteht bereits durch formell oder informell eingerichtete Netzwerke zum Wissensaustausch eine Kultur des Informationsaustauschs“, sagt Sophie Egerer von Naturland, die als Koordinatorin des Projekts BIOFRUITNET (Boosting Innovation in Organic FRUIT production through strong knowledge NETworks) fungiert. „Diese Netzwerke sind jedoch in erster Linie auf lokaler Ebene aktiv, wodurch besonders Informationen über vorhandenes praktisches Wissen selten regionale oder nationale Grenzen überschreiten.“ Das EU-finanzierte Projekt BIOFRUITNET zielte darauf ab, dieses Kommunikationsproblem zu beseitigen, indem sowohl online als auch physisch ein Wissensnetzwerk geschaffen wurde, um lokale und wissenschaftliche Erkenntnisse über die biologische Obsterzeugung in der gesamten EU in den jeweiligen Landessprachen zu sammeln und zu verbreiten. „Der von BIOFRUITNET geleistete Beitrag, landwirtschaftlichen Betrieben in ganz Europa das Wissen über den ökologischen Landbau besser zur Verfügung zu stellen, wird als entscheidend in Bezug auf die Förderung des Übergangs zu einer grüneren EU angesehen“, so Egerer.

Erfassung der vorhandenen landwirtschaftlichen Erkenntnisse

Das BIOFRUITNET-Team befragte zunächst Landwirtinnen und Landwirte, landwirtschaftlich Beratende und ihre Verbände, um die bestehenden Netzwerke für den Wissensaustausch in der EU und den Nachbarländern zu erfassen. Eine zweite Umfrage, an der rund 250 dieser Personen in 12 EU-Ländern teilnahmen, half dem BIOFRUITNET-Team dabei, zu ermitteln und festzuhalten, welche Schädlinge und Krankheiten in der ökologischen Obsterzeugung die größten Probleme bereiten. Dabei wurde außerdem festgestellt, inwieweit die für die biologische Landwirtschaft geeigneten Verfahren zur Bewirtschaftung von Obstplantagen angewandt werden, insbesondere in Bezug auf Sortenwahl, Düngung, funktionale Biodiversität und Pflanzenschutz. „Wir konnten uns einen aktuellen und genauen Überblick über die Herausforderungen verschaffen, mit denen die biologischen Obstbaubetriebe in ganz Europa konfrontiert sind, und die Themen ermitteln, bei denen BIOFRUITNET ihnen am meisten helfen könnte“, fügt Egerer hinzu. Das Team überprüfte dann die vorhandene wissenschaftliche und „graue“ Literatur, um eine breite Palette an Kommunikationsmaterialien zu erstellen, die zur Überwindung der Sprachbarriere beitragen. Diese sind derzeit in 10 Sprachen verfügbar und umfassen 30 kurze fachliche Videos, 100 Praxiszusammenfassungen, fünf Podcasts und drei E-Learning-Kurse, die jeweils vier bis fünf Module von etwa einer halben Stunde umfassen.

Ein wachsendes europäisches ökologisches Wissensnetzwerk

Die neuen Wissenssammlungen von BIOFRUITNET bilden eine solide Grundlage für die Ausbildung im ökologischen Obstanbau, während die Kommunikationsnetze einen verstärkten direkten Wissensaustausch zwischen den europäischen Bio-Obstbaubetrieben begünstigen. „Die Schaffung eines europäischen Netzes an Wissensnetzwerken soll den Wissenstransfer auch in Zukunft aufrechterhalten und weiter ausbauen“, sagt Egerer. Das EU-Wissensnetzwerk wurde außerdem erstellt, um die Fortsetzung der Projektarbeit nach dem Ende des Projekts zu gewährleisten. Da das Projekt über die EU-Grenzen hinausging und Wissensnetzwerke aus Drittländern in Europa und im Mittelmeerraum einbezog, würde seine Wirkung einem breiter angelegten Übergang zu einer umweltverträglicheren Landwirtschaft zugute kommen. „Darunter sind auch Länder, in denen die biologische Obsterzeugung noch in den Kinderschuhen steckt und somit ein großes Potenzial für die Umstellung auf biologische Landwirtschaft vorhanden ist“, so Egerer abschließend.

Schlüsselbegriffe

BIOFRUITNET, Agrarökologie, ökologischer, biologischer, Landbau, Wissen, Austausch, Netzwerke, Hindernisse, sprachlich, geografisch

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