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Ein neues Zentrum zur Förderung der energetischen Renovierung von Gebäuden

Die Renovierung des Gebäudebestands ist ein wichtiger Schritt in unserem Übergang zu einer energieeffizienten Gesellschaft. Eine neue Initiative unterstützt die Koordinierung zwischen Hausbesitzenden auf der Nachfrageseite und Unternehmen, Ingenieursbüros und Beratungsstellen auf der Angebotsseite.

Städte machen nur 4 % der Landfläche der EU aus, doch ihr CO2-Fußabdruck ist riesig. Die Klimatisierung und Heizung von Gebäuden erzeugt fast 50 % des jährlichen Energieverbrauchs in der EU. Daher ist ein geringerer Energieverbrauch in Bestandsgebäuden von großer Bedeutung für den Kampf gegen den Klimawandel.

Eine zentrale Anlaufstelle für mehr Bewusstsein, Vernetzung und Nachfrage

EU-Missionen sollen konkrete Lösungen für Klimaveränderungen in Städten liefern. Unter Einbindung von Kommunalverwaltungen, der Bevölkerung, Unternehmen, Investierenden sowie regionalen und nationalen Behörden werden sie 100 Städte bis 2030 klimaneutral und intelligent umbauen. Die Gemeinde Padua ist der führende Partner im EU-finanzierten Projekt PadovaFIT Expanded und wurde kürzlich in die 100 Städte aufgenommen, die von diesem Forschungs- und Entwicklungsprogramm profitieren werden. „Mit Unterstützung durch PadovaFIT Expanded hat Padua eine zentrale Anlaufstelle für Dienstleistungen zur Eigenheimrenovierung eingerichtet. Mit diesem operativen Instrument wird die Rate der energetischen Renovierungen von Privatgebäuden in der Stadt ansteigen“, berichtet der Projektkoordinator Giovanni Vicentini. Das Konzept baut auf dem Erfolg ähnlicher zentraler Anlaufstellen in Europa auf, beispielsweise HIROSS4all in Spanien. Dieses regt Eigenheimbesitzende sowie Fachkräfte, Unternehmen und Finanzinstitutionen an, in Energieeffizienz zu investieren, und unterstützt sie dabei. Mit ihrem ganzheitlichen Ansatz scheinen diese Anlaufstellen das größte Potenzial zu haben, alle Parteien im Renovierungssektor zusammenzubringen.

Wichtige Faktoren, die zur Einrichtung einer zentralen Anlaufstelle führten

Die Anlaufstelle in Padua ist Teil einer kleinen Gruppe solcher Stellen, die von öffentlichen Behörden geleitet werden. „Gemeinden könnten Investitionen in energetische Renovierungen des Gebäudebestands mobilisieren und einen Rechtsrahmen aufstellen, um den Prozess zu beschleunigen. Doch meist mangelt es am nötigen Kompetenzniveau und den Ressourcen, um Renovierungsdienste anzubieten“, erklärt Vicentini. Nach dem COVID-19-Ausbruch hat die italienische Regierung einen Rechtsrahmen zugunsten der Sanierung von Wohngebäuden erlassen. Eigenheimbesitzende erhielten eine Steuerminderung in Höhe von 110 % der Ausgaben für bestimmte Sanierungsarbeiten. Obwohl die Initiative erfolgreich war, konnten viele Gebäude in historischen Stadtkernen oder ärmeren Stadtvierteln nicht von ihr profitieren. Der Mechanismus zur finanziellen Förderung hat auch den lokalen Markt gestört, sodass die Preise für Bauelemente und Beratungsdienste gestiegen sind. „Das betont die Notwendigkeit, integrierte und fest zugeordnete Lösungen für bestimmte gefährdete Bevölkerungsgruppen oder Stadtteile anzubieten“, merkt Vicentini an. Die Projektpartner führten zunächst ein vereinfachtes Modell ein, dass ausschließlich über den Energy Saving Desk Informationen bereitstellt. Bisher haben über 15 000 Bürgerinnen und Bürger diesen Dienst direkt genutzt. „2022 konnte die Stadt Padua mit Unterstützung der Projektpartner und der Expertise des Energy Saving Desk bedeutende Investitionen in die energetische Renovierung von über 550 Wohneinheiten von bedürftigen Familien generieren“, kommentiert Vicentini. Die Initiative umfasste öffentlich-private Partnerschaften, darunter private Technik- und Finanzfachkräfte im Konsortium.

Ein Paradigmenwechsel in der energieeffizienten Renovierung von Gebäuden

PadovaFIT Expanded befürwortet die Nachbildung seines Modells in anderen italienischen Städten. Die Gemeinde hat eine Führungsrolle bei der Einrichtung eines nationalen Netzwerks von zentralen Anlaufstellen eingenommen und bietet Unterstützungsdienste für andere Kommunalbehörden in Italien. Das Projekt hat auch den Aufbau von neuen Anlaufstellen in Bulgarien und Rumänien inspiriert. „Über PadovaFIT Expanded wollten wir Möglichkeiten aufzeigen, wie zentrale Anlaufstellen ein Faktor werden können, der Änderungen am Renovierungsmarkt hervorruft, anstatt nur eine weitere neue Initiative zu sein“, meint Vicentini zum Schluss.

Schlüsselbegriffe

PadovaFIT Expanded, zentrale Anlaufstelle, Renovierung, Gebäude, Hausbesitzende, Gemeinde Padua, Energy Saving Desk

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