Skip to main content
European Commission logo
Deutsch Deutsch
CORDIS - Forschungsergebnisse der EU
CORDIS
CORDIS Web 30th anniversary CORDIS Web 30th anniversary

Ascend Avian Radar Network

Article Category

Article available in the following languages:

Vogelflugvorhersagen für mehr Sicherheit im Luftverkehr

Eine EU-finanzierte Lösung hilft Fluglinien durch die Bereitstellung von Prognosen zur Vogelaktivität dabei, präventive Maßnahmen zu ergreifen und so das Risiko von Vogelschlägen zu reduzieren.

Immer wieder kommt es zum Zusammenprall zwischen Vögeln und Flugzeugen – mit verheerenden Folgen für Wildtiere, Fluggäste und Fluglinien. Diese Unfälle sind in der Regel nicht nur für die Vögel fatal und gelegentlich auch mit menschlichen Opfern verbunden, sondern wirken sich auch erheblich auf die Rentabilität von Fluglinien aus. Schätzungen zufolge könnten die jährlich dadurch verursachten Kosten bald mehr als 1 Milliarde USD betragen. Das EU-finanzierte Projekt AARN bietet eine Lösung an, die dieses Risiko und die damit verbundenen Kosten senken soll, indem sie ein Netzwerk von Vogelradaren schafft und Flughäfen, Pilotinnen und Piloten sowie Fluglinien Echtzeitinformationen und Prognosen zur Vogelaktivität zur Verfügung stellt. „Radarsysteme in Flughäfen messen die Vogelaktivität und nutzen historische Daten in Kombination mit Wetterdaten und anderen lokalen Daten zur Vogelregistrierung, um die Vogelaktivität mit 24 Stunden Vorlauf genau vorherzusagen“, so Peter Hemmingsen, Geschäftsführer des Projektgastgebers AscendXYZ. „Durch diese Informationen können Fluglinien Zeiträume mit hohem bzw. geringem Vogelschlagrisiko identifizieren und entsprechend risikomindernde Maßnahmen ergreifen.“ Da 92 % aller Vogelschläge in einer Höhe unter 3 000 Fuß (etwa 915 Meter) passieren, betreffen solche Maßnahmen die Start- und Landephase. Pilotinnen und Piloten ergreifen risikomindernde Maßnahmen zum Beispiel, indem sie solche Informationen in Besprechungen zur Vorbereitung auf mögliche Schlagereignisse heranziehen, überlegen, ob es möglicherweise sinnvoll wäre, in entgegengesetzter Richtung zu starten oder zu landen, oder den Steiggradienten erhöhen, um Hochrisikogebiete zu übersteigen. Die Prognoseinformationen zur Vogelaktivität, die durch das Projekt bereitgestellt werden können, ermöglichen es den Fluglinien außerdem, die Vogelaktivität bei der Planung von Flugstrecken und der Zusammenstellung von Flugplänen zu berücksichtigen.

Eine Marktlücke wird geschlossen

Derzeit gibt es noch keine Lösung, die Fluggesellschaften bei der Verhütung von Vogelschlägen unterstützt: Da die Flughäfen rechtlich dafür verantwortlich sind, das Risiko im Flughafenbereich zu minimieren, sind alle bisher auf dem Markt erhältlichen Lösungen auf die Anforderungen von Flughäfen ausgerichtet. Mit seinem Fluglinien-orientierten Ansatz hofft das AARN-Team, diesen Umstand zu ändern. Sein Konzept umfasst eine Anwendung für Pilotinnen und Piloten, eine Planungsanwendung für Fluggesellschaften sowie Programmierschnittstellen (API) für die Integration in „Electronic Flight Bag“-Lösungen (EFB-Lösungen). Die Technologie wurde ursprünglich mit Unterstützung der Europäischen Weltraumorganisation entwickelt. Dank der EU-Finanzierung konnte das Projektteam seine Entwicklung schließlich zur Marktreife bringen. „Unsere Lösung wurde getestet und wir können inzwischen eine betriebliche Wirkung beobachten, durch die die Zahl der Vogelschlagereignisse zurückgegangen ist“, merkt Hemmingsen an. AscendXYZ ist nun in der Lage, der Kundschaft seine vollständig entwickelte Radarnetzwerk-Lösung anzubieten. „Wir sind aktuell damit befasst, Fluglinien für die Anwendung zu gewinnen und weitere an Flughäfen vorhandene Vogelflug-Radarsysteme zu integrieren, um den Dienst einer größeren Anzahl von Flughäfen anbieten zu können.“

Mehr als nur der Spatz in der Hand

Im Verlauf des Entwicklungsprozesses identifizierte das Projektteam eine neue Anwendungsmöglichkeit für den Dienst zur Prognose der Vogelaktivität, der sich sowohl für Fluggesellschaften als auch Wildtiere von weiterem Vorteil erweisen könnte. Hemmingsen dazu: „Durch die Identifizierung von Zeiträumen mit geringem Vogelschlag-Risiko ermöglichen wir es den Fluglinien, mit der wirtschaftlichsten Geschwindigkeit zu fliegen und damit enorme Mengen an Treibstoff und CO2 einzusparen. Die Lösung wird die Flugsicherheit erhöhen und gleichzeitig den Treibstoffverbrauch und den Emissionsausstoß und damit auch die Kosten reduzieren.“

Schlüsselbegriffe

AARN, Vogelschlag, Vogelflugradare, Vogelregistrierung, Rentabilität von Fluggesellschaften

Entdecken Sie Artikel in demselben Anwendungsbereich