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Inhalt archiviert am 2024-04-19

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Einem Westafrika ohne Ebola den Weg bereiten

Der Ebola-Impfstoff von Johnson & Johnson, der über ein Dosierschema mit zwei Impfstoffdosen verabreicht wird, sorgt laut EU-finanzierten Forschenden für eine starke Immunreaktion bei Kindern und Erwachsenen.

Die Ebolavirusepidemie in Westafrika von 2014 bis 2016 war der schlimmste Ausbruch der Erkrankung seit deren Entdeckung in den 1970er Jahren. Die Epidemie, deren Zentrum in Guinea, Liberia und Sierra Leone lag, forderte über 11 300 Menschenleben – mehr als alle vorherigen Ebola-Ausbrüche zusammen. Anschließende Ausbrüche, auch jüngst 2021, verdeutlichen die Tatsache, dass die Bedrohung bei Weitem nicht vorüber ist, und dass sichere und effektive Impfstoffe dringender denn je gebraucht werden. Um zur Bekämpfung der Erkrankung beizutragen, bewerteten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im Rahmen der EU-finanzierten Projekte EBOVAC1, EBOMAN und EBODAC die Sicherheit und Wirksamkeit eines Ebola-Impfstoffs, der über ein Dosierschema mit zwei Impfstoffdosen verabreicht wird und von Johnson & Johnson entwickelt wurde. Die Forschung zeigte, dass das Schema sicher ist und gut vertragen wird und eine starke Immunreaktion bei Kindern wie auch bei Erwachsenen hervorruft. Die jeweiligen wissenschaftlichen Arbeiten wurden in der Fachzeitschrift „The Lancet Infectious Diseases“ veröffentlicht. Die Studie wurde in Sierra Leone durchgeführt und bestand aus zwei Phasen. In der ersten Phase erhielten 43 Erwachsene ab 18 Jahren an Tag 1 ihre erste Impfstoffdosis (Ad26.ZEBOV) und an Tag 57 eine Booster-Impfung mit MVA-BN-Filo. In der zweiten Phase wurden die Impfergebnisse bei 400 Erwachsenen und 576 Kindern im Alter von 1 bis 17 Jahren untersucht, die entweder wie oben beschrieben geimpft wurden oder eine einzelne Dosis des quadrivalenten Meningokokken-Konjugatimpfstoffs gefolgt von einem Placebo an Tag 57 erhalten hatten. Eine Ad26.ZEBOV-Boosterimpfung die Probandinnen und Probanden von Phase 1 zwei Jahre nach der ersten Dosis angeboten wurde, löste innerhalb von 7 Tagen eine starke Immunreaktion aus. Berichten zufolge handelt es sich dabei um die erste Studie, bei der die Sicherheit und Wirksamkeit dieses Dosierschemas mit zwei Impfstoffdosen in einer Region untersucht wird, die von dem Ausbruch zwischen 2014 und 2016 betroffen war. Es ist auch die erste Studie, welche die Auswirkungen auf Kinder bewertet.

Ergebnisse, die Leben retten

„Diese Studie stellt einen wichtigen Fortschritt in der Entwicklung eines Ebolavirus-Impfstoffschemas für Kinder dar, und trägt zur Bereitschaft der öffentlichen Gesundheit und Reaktion auf Ebola-Ausbrüche bei“, berichtet der leitende Autor Dr. Muhammed Afolabi von der London School of Hygiene & Tropical Medicine (LSHTM) in einer Pressemitteilung, die auf „ScienceBlog“ veröffentlicht wurde. „Die Ergebnisse zeigen, dass dieses Impfstoffschema das Potenzial birgt, viele junge Menschenleben zu retten.“ Das Ebolavirus wird über direkten Kontakt mit dem Blut, den Körperflüssigkeiten und dem Gewebe von infizierten Tieren, aller Voraussicht nach Fledermäuse oder Primaten, auf den Menschen übertragen. Beim direkten Kontakt mit Körperflüssigkeiten von Erkrankten oder an der Erkrankung verstorbenen Personen wird das Virus dann auf andere Menschen übertragen. Mit einer durchschnittlichen Sterblichkeitsrate von 50 % erreichte diese häufig tödlich verlaufende Erkrankung während des Ausbruchs von 2003 in der Republik Kongo eine erstaunliche Sterblichkeitsrate von 90 %. „Ungeachtet der zusätzlichen globalen Herausforderungen um COVID-19 dürfen wir nicht nachlassen, effektive Maßnahmen zu finden, um Ebolavirus-Epidemien vorzubeugen und im Falle von Ausbrüchen schnell einzudämmen. Impfstoffen kommt eine entscheidende Bedeutung beim Erreichen dieser Vorhaben zu“, beobachtet Hauptautorin Prof. Deborah Watson-Jones von der LSHTM. Die über EBOVAC1 (Development of a Prophylactic Ebola Vaccine Using an Heterologous Prime-Boost Regimen – Sofia Ref.: 115854), EBOMAN (Manufacturing and Development for Rapid Access Ebola Vaccine (EBOMAN) – Sofia Ref.: 115850) und EBODAC (Communication strategy and tools for optimizing the impact of Ebola vaccination deployment – Sofia Ref.: 115847) unterstützten Studien bilden ein Paradebeispiel für solche Maßnahmen. Weitere Informationen: EBOVAC-Projektwebsite EBOMAN-Projektwebsite EBODAC-Projektwebsite

Schlüsselbegriffe

EBOVAC1, EBOMAN, EBODAC, Ebola, Virus, Erkrankung, Impfstoff, Immunreaktion, Westafrika, Ausbruch, Epidemie, Johnson & Johnson

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