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Inhalt archiviert am 2024-04-19

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Neuartiger MYC-Inhibitor wird in frühklinischer Krebsstudie getestet

Forschende haben grünes Licht für die erste klinische Studie der Phase I/II am Menschen für einen grundlegend neuen Hemmstoff von MYC erhalten, einem Protein, das an der Entstehung der meisten Krebsarten im Menschen beteiligt ist.

Die spanische Behörde für Arzneimittel und Medizinprodukte hat die erste klinische Studie der Phase I/II am Menschen für den MYC-Hemmer Omomyc (OMO-103) bei Betroffenen mit fortgeschrittenen soliden Tumoren genehmigt. Dies ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einem klinisch einsetzbaren und direkten Inhibitor von MYC, einem Protein, das mit der Entstehung der meisten Tumorarten in Verbindung gebracht wird. Dieser Meilenstein gründet auf dem präklinischen Nachweis der Wirksamkeit und Sicherheit des zelldurchdringenden Polypeptids Omomyc an Mausmodellen. Er ist auch ein Ergebnis der erfolgreichen Entwicklung von Anti-MYC-Peptiden zur Behandlung verschiedener Tumorarten, die mit Unterstützung des EU-finanzierten Projekts SYST-iMYC (Development of an effective and safe systemic Myc inhibitor for the treatment of multiple cancer types) erreicht wurde. Verantwortlich für die Entwicklung des disruptiven MYC-Inhibitors ist das Unternehmen Peptomyc, ein Spin-off des Vall d‘Hebron Institute of Oncology (VHIO), das als Projektträger für SYST-iMYC fungierte. „Wir haben bereits gezeigt, dass die MYC-Blockade an mehreren Mausmodellen eine ausgezeichnete therapeutische Wirkung besitzt, mit milden Nebenwirkungen, die gut verträglich und reversibel sind“, berichtet die Forschungsgruppenleiterin der VHIO Mouse Models of Cancer Therapies Group, Laura Soucek, in einer Pressemitteilung auf der Website des VHIO. „Jetzt, da wir den Startschuss für unsere klinische Frühphase der Studie erhalten haben, können wir weitere Fortschritte bei der Unbedenklichkeits- und Wirksamkeitsprüfung unserer Omomyc-basierten Therapie erzielen. Davon profitieren diejenigen, auf die es am meisten ankommt – die Patientinnen und Patienten“, ergänzt Soucek, die auch Mitbegründerin und Geschäftsführerin von Peptomyc ist.

MYC – ein vielversprechendes Ziel für Krebsmedikamente

MYC reguliert viele biologische Prozesse, wie die Ribosomen-Biogenese und den Stoffwechsel. In den meisten Tumorarten ist die Aktivität von MYC jedoch dereguliert. Dies trägt zum Fortschreiten und zur Aufrechterhaltung der Krankheit bei. Daher stellt das Protein ein vielversprechendes Ziel für Krebsmedikamente dar. Viele Jahre lang hatten Wissenschaftler jedoch angenommen, dass MYC nicht medikamentös beeinflusst werden kann, vor allem wegen der potenziell katastrophalen Nebenwirkungen in normalem Gewebe. Mit der Genehmigung zur Erprobung ihres MYC-Inhibitors in ausgewählten spanischen Kliniken beweist das Team von Peptomyc nun, dass diese skeptischen Vermutungen fehl am Platz waren. „Auf präklinischer Ebene konnten wir die Wirksamkeit von Omomyc als zellpenetrierendes Peptid nachweisen – im Wesentlichen ein Mini-Protein mit der Fähigkeit, in Zellen einzudringen und sein Zielkompartiment, nämlich den Zellkern, zu erreichen. Die erfolgreiche intravenöse systemische Verabreichung unseres Mini-Protein-MYC-Inhibitors gegen Lungenkrebs und andere Malignome war der Grund für die erstaunlichen Entwicklungen dieser Woche“, meint Marie-Eve Beaulieu, Mitbegründerin und Chief Scientific Officer von Peptomyc, in der gleichen Mitteilung vom 17. März 2021. Die Strategie des Projektteams unterscheidet sich stark von bisherigen Ansätzen zur Hemmung von MYC. „Unser Omomyc-Miniprotein ist groß genug, um sich präzise zu falten und an die ungeordnete Struktur von MYC anzupassen, was die Spezifität der Hemmung bestimmt. Gleichzeitig ist es klein genug, um auf dem Weg zu seinem Ziel Tumorzellen und Zellkerne zu durchdringen“, erklärt Beaulieu weiter. „Mit der Durchführung unserer ersten frühklinischen Studie am Menschen hoffen wir, diese neuartige Therapie in die Kliniken zu bringen, um eine effektivere Behandlung verschiedener Tumorarten zu ermöglichen.“ Peptomyc wird in Kürze beginnen, Betroffene in drei klinischen Studienzentren in Barcelona und Madrid mit Omomyc zu behandeln. Zwanzig Krebspatientinnen und -patienten mit fortgeschrittenen soliden Tumoren, deren Krankheit nach früheren Behandlungen weiter anhält, werden in die Studie der Phase I aufgenommen. Das Projekt SYST-iMYC, welches zu diesem Erfolg beigetragen hat, endete im Dezember 2019. Weitere Informationen: SYST-iMYC-Projekt

Schlüsselbegriffe

SYST-iMYC, MYC, Protein, Inhibitor, Krebs, klinische Studie, Omomyc

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