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Easy Reading: A Framework for Personalised Cognitive Accessibility when using Original Digital Content

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Neue Softwareinstrumente bereiten alle Webinhalte für Menschen mit kognitiven Einschränkungen auf

Webseiten sollten allen zugänglich sein. Menschen mit kognitiven Einschränkungen können dank einer neuen Softwareschnittstelle nun auf gleichberechtigter Basis kommunizieren.

Viele Webseiten sind für Menschen mit Lernschwierigkeiten nur schwer zugänglich. Die dementsprechend bei der Nutzung entstehenden Bedürfnisse werden in bestehenden Richtlinien zur Barrierefreiheit nicht vollständig berücksichtigt und bei der Entwicklung ist man sich ihrer auch nur selten bewusst. Ein wichtiger Aspekt der Inklusion besteht darin, dass Informationen allen Menschen zugänglich sind.

Neue Technologie unterstützt Menschen mit kognitiven Einschränkungen bei Navigation im Internet

Das EU-finanzierte Projekt Easy Reading hat die Software Easy Reading entwickelt, ein Unterstützungsinstrument, das als Browser-Add-on oder App auf Computern oder Mobilgeräten installiert werden kann. „Das Tool passt Internetinhalte in Echtzeit an die persönlichen Bedürfnisse der Benutzerin oder des Benutzers an. Mit der Easy Reading-Software kann er oder sie sich eine personalisierte Version jeder beliebigen bestehenden Website anzeigen lassen“, erklärt Klaus Miesenberger, der Projektverantwortliche von Easy Reading. Dabei kommen drei unterstützende Hauptfunktionen zum Einsatz, die das Layout und die Struktur von Webseiten anpassen, die Webinhalte mit Symbolen, Bildern und Videos erklären und die Inhalte auf eine andere Sprachebene übersetzen, z. B. in eine einfache oder leicht lesbare Sprache oder in Symbolschrift. Die Software stellt diese (semi-)automatischen Unterstützungsfunktionen bereit, indem sie Mensch-Computer-Interaktionsmechanismen wie Pop-ups, Sprachausgabe-Untertitelungen durch Überfahren mit dem Mauszeiger oder Blickerfassung verwendet. So kann der Anwender oder die Anwenderin direkt mit dem ursprünglichen digitalen Dokument arbeiten. Da der Originalinhalt der Webseiten nicht verändert wird, kann er oder sie zwischen der personalisierten und der ursprünglichen Version der besuchten Seite jederzeit hin- und herwechseln. „Alle Menschen, die Schwierigkeiten mit dem Lesen oder der Sprache haben, können von dieser Software profitieren – Menschen mit kognitiven Einschränkungen, ältere Menschen oder Menschen mit einer anderen Muttersprache“, erklärt Peter Heumader von Easy Reading. Die Benutzeroberfläche ist in die Webseite eingebettet und die Instrumente versuchen, Sätze zu analysieren, Schlüsselwörter zu erkennen und passende Symbole für diese Schlüsselwörter zu finden. Die entsprechenden Ergebnisse erscheinen dann innerhalb der Webseite.

Wie Entwicklung und Endnutzende zusammenarbeiten

Menschen mit kognitiven Behinderungen wissen selbst am besten, welche Einschränkungen sie haben und welche Anforderungen sie an die Barrierefreiheit digitaler Inhalte stellen. „Daher arbeiteten sie als gleichberechtigte Forschende an allen Phasen des Projekts mit und trieben den Forschungs- und Entwicklungsprozess für ‚ihre Lösung‘ voran. So konnte sichergestellt werden, dass die Bedürfnisse der Zielgruppe in jeder Phase der Entwicklung berücksichtigt wurden, was letztendlich den Erfolg dieser Lösung begründete“, so Miesenberger abschließend. Das Projekt entwickelte außerdem ein skalierbares cloudbasiertes Rahmenwerk, mit dem in der externen Entwicklung und Forschung das Rahmenwerk um neue Technologien erweitert werden kann, die Menschen mit anderen Bedürfnissen dabei helfen, digitale Webinhalte besser verwenden und verstehen zu können. Dieses Software-Rahmenwerk ermöglicht seinen Anwenderinnen und Anwendern, sich umfangreicher am Arbeitsplatz einzubringen, unabhängiger zu leben, sowie müheloser auf Bildung, Wissen, Gesundheitsversorgung und Bankdienstleistungen zuzugreifen. Dank dieser bedeutenden Verbesserung ihrer Kommunikationsfähigkeit und Unabhängigkeit können Menschen mit kognitiven Einschränkungen nun gleichberechtigt mit anderen kommunizieren.

Schlüsselbegriffe

Easy Reading, Software, kognitive Einschränkungen, kognitive Behinderungen, digitale Inhalte, Software-Tool, assistive Technologie, Easy Reading-Rahmenwerk

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