Eine ehrgeizige Zusammenarbeit für ein gesundes, widerstandsfähiges und produktives Schwarzes Meer
Die Region rund um das Schwarze Meer hat 20 Millionen ständige Einwohnerinnen und Einwohner in sieben Ländern: In Bulgarien, Georgien, der Republik Moldau, Rumänien, Russland, der Türkei und der Ukraine. Darüber hinaus besuchen jährlich etwa 6–8 Millionen Touristinnen und Touristen die Region. Entlang der fast 5 000 km langen Küste befinden sich 18 bedeutende Hafenstädte, darunter Constanța (in Rumänien), Odessa (in der Ukraine), Warna (in Bulgarien) und natürlich Istanbul (in der Türkei), die größte Stadt am Schwarzen Meer. In den letzten 50 Jahren ist der Druck auf die Umwelt und Ökologie des Schwarzmeerbeckens erheblich gewachsen. Das liegt vor allem an menschlich bedingten Faktoren wie der Eutrophierung (dem Wachstum schädlicher Algenblüten) und der Hypoxie (dem Verlust von Sauerstoff), der Überfischung und der Einführung fremder Arten. Schließlich hat auch der Klimawandel eindeutige nachteilige Auswirkungen auf das Schwarze Meer.
Die Wichtigkeit innovativer Forschungskooperationen für die Zukunft des Schwarzen Meeres
Der Beitrag, den das Schwarze Meer zum Ökosystem leistet, sollte auch für zukünftige Generationen erhalten bleiben. Forschung, Innovation und Zusammenarbeit zwischen wichtigen Interessengruppen und Ländern spielen eine zentrale Rolle dabei, das Ökosystem des Schwarzen Meers besser zu ergründen. Die Ergebnisse solcher Kooperationen und Forschung fließen in die Entwicklung faktenbasierter Lösungen und Maßnahmen zur Überwindung umweltbezogener und sozioökonomischer Herausforderungen ein. Die EU hat derartige innovative Forschung und internationale Zusammenarbeit durch gemeinsame Initiativen im Rahmen des Horizont-2020-Programms gefördert und wird diese Unterstützung durch das Nachfolgeprogramm Horizont Europa fortsetzen. Auch auf politischer Ebene ist der EU daran gelegen, die Zusammenarbeit in der Forschung und Innovation bezüglich des Schwarzen Meeres zu fördern. Im Mai 2019 wurde die strategische Forschungs- und Innovationsagenda für das Schwarze Meer als Ergebnis gemeinsamer Bemühungen der sechs Anliegerländer und der Republik Moldau unter der Beteiligung von Expertinnen und Experten aus der Meeresforschung sowie der Europäischen Kommission ins Leben gerufen. Die strategische Forschungs- und Innovationsagenda zielt darauf ab, die gemeinsam Vision eines produktiven, gesunden, widerstandsfähigen und nachhaltigen Schwarzen Meeres bis 2030 umzusetzen und gleichzeitig sein besonderes und einzigartiges Ökosystem zu bewahren. Die strategische Forschungs- und Innovationsagenda für das Schwarze Meer macht den Hauptpfeiler der gemeinsamen maritimen Agenda für das Schwarze Meer aus, die ebenfalls im Mai 2019 abgesegnet wurde.
Herausstechende Horizont-2020-Projekte zum Wohle des Schwarzen Meers
In diesem Results Pack werden sechs neue Artikel des Formats Ergebnisse in Kürze über Projekte vorgestellt, die vor Kurzem zu Ende gegangen sind oder bald enden. Sie dienen als perfekte Veranschaulichung dessen, wie Initiativen aus verschiedenen meeresbezogenen Disziplinen, an denen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie andere Interessengruppen aus der Region beteiligt waren, zur Erforschung des Schwarzen Meeres beigetragen haben. Dieser Results Pack enthält ebenfalls zwei eigens für ihn verfasste Artikel, einen über die laufende Arbeit und das Erbe des Projekts SIMSEA, das auch heute noch Wellen schlägt, sowie einen weiteren, der die Ergebnisse vergangener Projekte zusammenfast, die als Inspiration für die aktuelle Forschung zum Schwarzen Meer dienten. Insgesamt decken die Projekte eine weite Palette an Themen ab, darunter: die Wissenschaft der biologischen Vielfalt und Ökosysteme sowie die Modellierung der Umweltverschmutzung; soziale Innovationen; Ökotourismus; die nachhaltige Mobilität in Häfen; die marine Raumplanung sowie das nachhaltige und integrierende Wachstum. Einige dieser Projekte haben auch das Potenzial, führend zur Erreichung der Ziele für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen und zur Umsetzung des europäischen grünen Deals beizutragen. Bei Letzterem handelt es sich um die Vorzeigeklimainitiative der EU, die darauf abzielt, bis 2050 vollkommene Klimaneutralität zu erreichen. Dieser Results Pack soll auch als Inspiration für eine neue Generation regionaler und lokaler Forschender und Innovationsschaffender dienen. Die Bemühungen der vorgestellten Projekte kann andere dazu ermutigen, ihr eigenes Fachwissen und Know-how zum Wohle des Ökosystems der Region und der Leben der Millionen von Menschen, die dort zu Hause sind, beizusteuern. EU-Initiativen wie die Marie-Skłodowska-Curie-Maßnahmen sowie das Programm für junge Botschafterinnen und Botschafter für das Schwarze Meer, das von Kommissarin Mariya Gabriel ins Leben gerufen wurde, können solchen Projekten wertvolle Unterstützung bieten. Das Schwarze Meer mit seinem Meeresbecken und seinen küstennahen sozioökonomischen Systemen kann als natürliches Labor mit globaler Bedeutung für grundlegende und angewandte Wissenschaften sowie zur Erforschung von Nachhaltigkeitsmaßnahmen für die blaue Wirtschaft verstanden werden. Es ist eine wahre Schatzkammer der natürlichen Welt! Man kann sich von den in diesem Results Pack besprochen Initiativen erhoffen, dass sie in den kommenden Jahren nur noch umfangreiche Maßnahmen inspirieren werden, um die Einzigartigkeit des Schwarzen Meeres zu bewahren und davon zu profitieren.