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Inhalt archiviert am 2023-04-17

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Vorhandene Forschung im Kampf gegen COVID-19 einsetzen

Auf den Europäischen Forschungs- und Innovationstagen bietet sich vier EU-finanzierten Forschenden die Gelegenheit, zu erläutern, wie ihre Projekte dazu beitragen, Lösungen in der Coronapandemie zu finden.

Innerhalb kürzester Zeit beeinträchtigte COVID-19 die menschliche Gesundheit sowie die globale Gesellschaft und Wirtschaft erheblich. Doch schon vor Ausbruch der Coronakrise gelangten EU-finanzierte Forschende zu Erkenntnissen und entwickelten Technologien, welche jetzt Lösungen für verschiedene durch die Pandemie aufkommende Probleme bieten könnten. Die diesjährigen Europäischen Forschungs- und Innovationstage, die vom 22. bis 24. September virtuell veranstaltet wurden, boten „eine Gelegenheit, … Bilanz aus Errungenschaften der Forschung und Innovation zu ziehen und diese für die globale Reaktion auf die COVID-19-Pandemie zu nutzen“, heißt es auf der Website des Europäischen Forschungsrats. Bei dem Vortrag „Frontier research to fight COVID-19“ [„Pionierforschung im Kampf gegen COVID-19“], der am ersten Tag gehalten wurde, kamen vier hochrangige Forschende zusammen. Sie präsentierten, wie die Ergebnisse ihrer Forschungsprojekte dazu beitragen könnten, einen Ausweg aus der Coronakrise zu finden. Die Vortragenden waren Balpreet Singh Ahluwalia von der Universität Tromsø – Norwegens Arktischer Universität, Meike Bartels vom Medizinischen Zentrum der Freien Universität Amsterdam, Sunetra Gupta von der Universität Oxford sowie Vincenzo Cerullo von der Universität Helsinki.

Disziplinenübergreifende Pionierforschung

Balpreet Singh Ahluwalia, Stipendiat der Projekte NANOSCOPY und Nano-Chip, erörterte, wie kostengünstige Mikroskope den Kampf gegen COVID-19 unterstützen können. Prof. Ahluwalia und sein Team entwickelten eine Technologie, um den Kosten derzeitig erhältlicher Nanoskope, Mikroskope, die in einer Auflösung von Nanometern messen, etwas entgegenzusetzen – denn diese sind für die meisten Forschenden unerschwinglich. Durch ihre photonische chipbasierte optische Nanoskopie können die Kosten derzeitiger Geräte erheblich gesenkt werden, was ihren breiten Einsatz in Kliniken und Krankenhäusern ermöglicht. Im Mittelpunkt der Forschung von Meike Bartels, Stipendiatin von WELL-BEING, steht die Bestimmung genetischer und umweltbedingter Einwirkungen auf das Wohlbefinden. Prof. Bartels und ihr Team nahmen außerdem die Untersuchung der Auswirkungen der Pandemie auf die Lebensqualität der Menschen, deren Optimismus und deren Verständnis vom Sinn des Lebens in ihre Studie auf. Vorläufige Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Pandemie sich negativ auf das Wohlbefinden auswirkt. Darüber hinaus zeigte die Forschungsgruppe, dass Anstrengungen unternommen werden sollten, um positive Effekte zu ermitteln und diese dann für den „Wiederaufbau und die erneute Öffnung der Welt“ zu nutzen, wie es in dem vom Europäischen Forschungsrat veröffentlichten Dokument „COVID-19: Frontier research in the spotlight“ [„Pionierforschung im Rampenlicht“] heißt. Die Forschung von Sunetra Gupta, Stipendiatin der Projekte DIVERSITY und UNIFLUVAC, dreht sich um das, was heutzutage die meisten Menschen beschäftigt: Impfstoffe. Prof. Gupta untersucht die Koevolution von Wirt und Krankheitserreger während der Immunselektion sowie die Verwendung von Epitopen zur Erzeugung von Influenzaimpfstoffen. Ihr Team wendete diese Forschungsmethode auf den Stamm an, der die Erkrankung COVID-19 verursacht, und konnte so schließlich dazu beitragen, einen Impfstoff zu erzeugen, der alle Coronavirus-Stämme der Gruppe Schweres akutes Atemwegssyndrom abdeckt. Auch in der Forschung von Vicenzo Cerullo, Stipendiat von PeptiCrad und PeptiCHIP, stehen Impfstoffe im Mittelpunkt. Zu Beginn der Pandemie passten Prof. Cerullo und sein Team ihre Technologie für Krebsimpfstoffe an SARS-CoV-2-Impfstoffe an. Die neue Software kann die Schwachpunkte des Coronavirus erkennen und diese in Minutenschnelle in bestehende Impfstoffe integrieren. Das Ergebnis ist ein potenter Impfstoff, der alle Schwachpunkte des Virus angreifen kann. Die Projekte DIVERSITY (Evolution of Pathogen and Host Diversity), Nano-Chip (Affordable photonic-chip based optical nanoscopy), NANOSCOPY (High-speed chip-based nanoscopy to discover real-time sub-cellular dynamics) und UNIFLUVAC (A novel universal influenza vaccine targeting epitopes of limited variability) sind bereits abgeschlossen. PeptiCHIP (PEPTICHIP: Streamlined identification of tumour neoantigens for personalised anti-cancer immunotherapy), PeptiCrad (Personalized oncolytic vaccines for cancer immunotherapy) und WELL-BEING (The dynamics underlying Well-being; Understanding the Exposome-Genome interplay) dagegen laufen noch. Weitere Informationen: Projekt NANOSCOPY Projekt Nano-Chip Projekt WELL-BEING Projekt DIVERSITY Projekt UNIFLUVAC PeptiCrad-Projektwebsite Projekt PeptiCHIP

Schlüsselbegriffe

Coronavirus, COVID-19, Europäische Forschungs- und Innovationstage, Pandemie, Impfstoff

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