Förderung zur schnelleren Herstellung eines Impfstoffs gegen das Coronavirus
Während weiter an der Entwicklung von Impfstoffen zum Schutz vor COVID-19 geforscht wird, befinden sich mehrere Impfstoffkandidaten bereits in der klinischen Prüfung. Das EU-finanzierte Projekt TRANSVAC2 (European Vaccine Research and Development Infrastructure) wird eine präklinische Studie durchführen, um „die Immunogenität, Sicherheit und Wirkung der neuen Impfstoffkandidaten von IPA gegen SARS-CoV-2 in einer Formulierung mit dem LiteVax-Adjuvans“ zu untersuchen, wie es in einer Pressemitteilung von ImmunoPrecise Antibodies Ltd. (IPA) heißt. Unter Immunogenität versteht man die Fähigkeit von Zellen bzw. Geweben, eine Immunantwort anzuregen. Ziel der Kooperation ist es, „eine präklinische Studie durchzuführen, um festzustellen, ob die proteinbasierten Impfstoffkandidaten von IPA in Formulierung mit [dem Adjuvans] LVA in einem Schweinemodell wirksame, neutralisierende Antikörperantworten [auslösen], die Schutz gegen eine SARS-CoV-2-Infektion verleihen. IPA wird proteinbasierte Impfstoffkandidaten und LiteVax sein LVA zur Verfügung stellen.“ In der Pressemitteilung heißt es weiter: „Die präklinischen Impfstoffstudien beginnen voraussichtlich im August 2020 und die entsprechenden Daten werden Mitte November 2020 erwartet.“ Bei erfolgreichem Ausgang sieht die nächste Phase eine präklinische Studie an einem zweiten Tiermodell sowie weitere Einzelheiten „zur potenziellen Kommerzialisierung eines möglicherweise daraus hervorgehenden Impfstoffs“ vor. Laut der Pressemitteilung gab IPA eingangs des Jahres erstmals Näheres über seine Forschung zu SARS-CoV-2 bekannt, „die darauf abzielt, eine PolyTopeTM-Therapie mit monoklonalen Antikörpern (mAk) zur Behandlung von Patienten mit COVID-19 zu entwickeln, die sich zugleich auch als Prophylaxe für Hochrisikopatienten nach einer möglichen Exposition gegenüber dem Virus eignen könnte. Das Unternehmen erklärte zudem seine Absicht, einen PolyTope-Impfstoff nach einem rationalen Ansatz zu entwickeln, der auf großen Datenteilmengen aus der Entwicklung der PolyTope-mAk-Therapie aufbaut.“ Im späteren Verlauf konzentrierte sich das Unternehmen auf die Entwicklung eines Diagnoseinstruments zur Erkennung des Virus SARS-CoV-2, das COVID-19 verursacht.
Innovation für die Impfstoffentwicklung
Das TRANSVAC2-Projekt, das voraussichtlich bis April 2022 laufen wird, fördert kollaborative Anstrengungen, um die Entwicklung sicherer, effektiver und erschwinglicher Impfstoffe voranzutreiben. Es knüpft an den Erfolg des Projekts TRANSVAC (European Network of Vaccine Development and Research) an, das im September 2013 abgeschlossen wurde. „TRANSVAC2 ist darauf ausgelegt, die Impfstoffentwicklung durch eine bessere europaweite Forschung und berufliche Bildung in diesem Bereich zu beschleunigen und die Nachhaltigkeit von Impfstoffprojekten durch die Implementierung einer dauerhaften Forschungsinfrastruktur für die Impfstoffentwicklung zu erhöhen“, wie es auf einem Plakat des Projekts heißt. Hauptziel von TRANSVAC2 ist die Förderung von „Innovation für die Entwicklung prophylaktischer und therapeutischer Impfstoffe zur Anwendung als Human- sowie Tierarzneimittel mit besonderem Schwerpunkt auf einem kollaborativen Eine-Gesundheit-Konzept“, heißt es auf dem Plakat weiter. TRANSVAC2 strebt außerdem den Aufbau einer Zusammenarbeit zwischen öffentlichen Einrichtungen zur Forschung und Entwicklung von Impfstoffen, Impfstoffinitiativen und -netzwerken, damit verbundenen Infrastrukturen, KMU und Partnern in der Arzneimittelindustrie an. Der Vorgänger von TRANSVAC2, die TRANSVAC-Infrastruktur, erbrachte Leistungen in der Impfstoff-Formulierung und präklinischen Erprobung, um den Prozess der Impfstoffentwicklung zu beschleunigen. Weitere Informationen: TRANSVAC2-Projektwebsite
Schlüsselbegriffe
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