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Inhalt archiviert am 2024-04-19

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Arthritis-Medikament gibt kritisch kranken COVID-19-Patientinnen und -Patienten neue Hoffnung

Erste Ergebnisse einer von der EU unterstützten Studie deuten auf eine neue wirksame Behandlung von Coronavirus-Patientinnen und -Patienten auf Intensivstationen hin.

Eine internationale Studie zeigt bessere Behandlungsergebnisse bei kritisch kranken COVID-19-Patientinnen und -Patienten, die mit einem Arthritis-Medikament behandelt werden. Unterstützt von den EU-finanzierten Projekten PREPARE (Platform foR European Preparedness Against (Re-)emerging Epidemics) und RECOVER (Rapid European SARS-CoV-2 Emergency research Response) hat die Studie ergeben, dass Patientinnen und Patienten auf der Intensivstation, die dieses Medikament erhielten, kürzer auf organunterstützende Maßnahmen angewiesen waren. Das Medikament Tocilizumab reduziert Entzündungen, indem es das Immunsystem moduliert. Tocilizumab wird hauptsächlich zur Behandlung von rheumatoider Arthritis und einer schweren Form von Arthritis bei Kindern, die als systemische juvenile idiopathische Arthritis bekannt ist, empfohlen. Laut einer auf der Website des Projekts RECOVER veröffentlichten Pressemitteilung scheint das immunsuppressive Medikament „bei kritisch kranken COVID-19-Patientinnen und -Patienten im Vergleich zu Betroffenen, die dieses Medikament nicht erhielten, zu 99 % Todesfälle zu reduzieren und die Aufenthaltsdauer auf der Intensivstation zu verkürzen“.

Vorzeitige Veröffentlichung der Ergebnisse

Angesichts des dringenden Bedarfs an Daten zu wirksamen COVID-19-Behandlungen haben die Forschenden diese ersten Ergebnisse bereits veröffentlicht, bevor sie einem Begutachtungsverfahren unterzogen wurden. Das Team arbeitet derzeit an der Veröffentlichung der vollständigen Ergebnisse. „Wir müssen noch die vollständigen Daten betrachten, aber dies ist ein vielversprechendes Ergebnis“, erklärte Dr. Lennie Derde vom University Medical Center Utrecht, einem Projektpartner von PREPARE und RECOVER, in derselben Pressemitteilung. „Eine zweite wirksame Therapie für kritisch kranke Patientinnen und Patienten zu haben, innerhalb von Monaten nach Beginn der Pandemie, ist beispiellos. Ein spezifisches Targeting der Immunantwort ist vom theoretischen Standpunkt aus betrachtet interessant, und hier zeigt sich nun, dass es funktioniert.“ Die Ergebnisse der Studie stammen von REMAP-CAP, einer internationalen adaptiven Plattformstudie zu ambulant erworbenen Lungenentzündungen, die teilweise vom PREPARE-Projekt gefördert wird. REMAP-CAP wurde für den Einsatz in Pandemiesituationen entwickelt und bewertet gleichzeitig mehrere Interventionen bei kritisch kranken Patientinnen und Patienten, um die besten Behandlungsstrategien zu ermitteln. In der Studie analysierten die Forschenden die Daten von 303 randomisierten Betroffenen, die entweder mit Tocilizumab, Sarilumab, Anakinra, Interferonen oder ohne Immunmodulatoren behandelt wurden. Während die Ergebnisse zu den Vorteilen von Tocilizumab im Vergleich zu den anderen Immunmodulatoren noch nicht vorliegen, zeigen erste Ergebnisse, dass Patientinnen und Patienten, die Tocilizumab erhielten, mit höherer Wahrscheinlichkeit eine Verbesserung ihres Zustands erfuhren als Betroffene, die überhaupt keine immunmodulierende Therapie erhielten. „Diese ersten Ergebnisse zeigen, dass eine einmalige Behandlung mit diesem immunmodulierenden Medikament die Behandlungsergebnisse für die am schwersten erkrankten COVID-19-Patientinnen und -Patienten auf der Intensivstation erheblich verbessern kann“, erklärte Prof. Anthony Gordon vom Imperial College London, einem Projektpartner von PREPARE, in der Pressemitteilung. „Sobald wir die Analyse des vollständigen Datensatzes abgeschlossen haben, hoffen wir, dass es intensivmedizinischen Teams auf der ganzen Welt durch diese Resultate ermöglicht wird, die Behandlungsergebnisse der am schwersten erkrankten COVID-19-Betroffenen zu verbessern.“ Die Studiendaten wurden auch unabhängig vom ärztlichen Prüfpersonal von externen Stellen analysiert und überprüft. Daten, die aus den Studien PREPARE und RECOVER gewonnen werden konnten, wiesen auch auf die Unwirksamkeit eines antiviralen Medikaments namens Lopinavir/Ritonavir bei der Behandlung von COVID-19 hin. Es wurde festgestellt, dass dieses antivirale Medikament kritisch kranken COVID-19-Patientinnen und -Patienten im Vergleich zu Betroffenen, die dieses Medikament nicht erhielten, keinen zusätzlichen Nutzen bringt. Das Projekt PREPARE endet im Januar 2021 und das Projekt RECOVER im Februar 2022. Weitere Informationen: PREPARE-Projektwebsite RECOVER-Projektwebsite

Schlüsselbegriffe

PREPARE, RECOVER, COVID-19, Patientin, Patient, Coronavirus, Medikament, Tocilizumab, Arthritis

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