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Information der Bevölkerung und Unterstützung der politischen Entscheidungsfindung durch innovative Umweltbeobachtungsanwendungen

Beobachtungen der Umwelt vom All und von der Erde aus sowie über mobile Plattformen bieten einen kontinuierlichen und einheitlichen Informationsfluss über den Zustand des Planeten, das sich verändernde Klima sowie menschliche Aktivitäten und deren Auswirkungen. Durch Unterstützung der GEO-Initiative und des Copernicus-Programms sowie die Finanzierung ähnlicher Forschungsaktivitäten im Rahmen von Horizont 2020 trägt die EU aktiv zu den weltweiten Anstrengungen bei, ein globales Beobachtungsnetzwerk aufzubauen. Dieser CORDIS Results Pack stellt die Ergebnisse mehrerer durch Horizont 2020 finanzierter Projekte vor, die auf diesen Ressourcen aufbauen, um kommerzielle Anwendungen zu entwickeln, Vorteile für unsere Bürgerinnen und Bürger zu schaffen und eine bessere politische Entscheidungsfindung zu fördern.

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Umweltbeobachtungen sind für die Ernährungssicherheit und die nachhaltige Landwirtschaft, die Katastrophenvorsorge, die Ökosystemüberwachung, die Verwaltung von Energieressourcen und mineralischen Bodenschätzen, für Infrastruktur und Verkehr sowie für viele andere Bereiche unentbehrlich. Umweltbeobachtungsdaten werden schon heute genutzt. Sie versorgen zahllose Anwendungen und Dienstleistungen zur Unterstützung dieser Bereiche, des Grünen Deals der Europäischen Kommission und des klimabedingten Wandels mit Produkten und Informationen. Ihr Potenzial ist jedoch nach wie vor weitgehend unerschlossen.

Umweltbeobachtungsdaten für eine verbesserte Überwachung kombinieren

Da der Klimawandel, der Rückgang der biologischen Vielfalt und andere Umweltprobleme unsere Bevölkerung zunehmend beunruhigen und politisch Verantwortliche dazu drängen, zeitnah zu agieren, sind exakte Informationen über den Zustand unseres Planeten wichtiger denn je. Die Kombination aus Daten von Satelliten und von Sensoren in der Luft, auf der Erde und im Meer sowie von Bürgerinnen und Bürgern gesammelten Daten liefert eine Informationsfülle über den Zustand des Landes, der Meere, der Atmosphäre und der Biosphäre. Tatsächlich ergänzen sich die verschiedenen Datenquellen gegenseitig, da sie z. B. verschiedene Zeiträume, geografische Maßstäbe und Auflösungen abdecken. Auch für die Kalibrierung und Validierung von Satellitendaten werden lokale Daten benötigt. Zudem gewann die schnelle Veröffentlichung von Informationen und Daten auf regionaler und globaler Ebene aufgrund der aktuellen Pandemie stark an Bedeutung. Die Umweltbeobachtungsgemeinschaft stellte ihre Fähigkeiten in diesem Bereich unter Beweis, indem sie mehrere Initiativen ins Leben rief, darunter die dezidierte Webseite des EU-Weltraumprogramms zum Thema COVID-19 und die digitale Anschlagstafel „Rapid Action on coronavirus and EO“, etwa: „Schnelle Maßnahmen zum Coronavirus und Umweltbeobachtungen“, das von Copernicus und der ESA erstellt wurde.

Die EuroGEO-Initiative

Durch ihre fortlaufenden Rahmenprogramme für Forschung und Innovation bot die Europäische Union kontinuierliche finanzielle Unterstützung zur Stärkung der Umweltbeobachtung. Um den Effekt der EU-Investitionen in die Umweltbeobachtung und die Nutzung des Wissens, das durch umfangreiche Programme wie das Copernicus-Programm erlangt wurden, zu maximieren, wurde im Oktober 2017 während der jährlichen GEO-Plenarsitzung die Initiative EuroGEO gegründet. Ziel von EuroGEO ist es, die europäische Führungsrolle im Bereich Erdbeobachtung zu sichern und die europäische Mitwirkung an der Gruppe zur Erdbeobachtung zu koordinieren. Außerdem soll es auf die Bedürfnisse der Endnutzenden und der Bevölkerung eingehen und die Umweltbeobachtung in zuverlässige und nutzbare Informationen umwandeln. Eine der größten Herausforderungen, derer sich EuroGEO annimmt, ist der Übergang von einem datenzentrierten zu einem nutzergesteuerten Ansatz – in anderen Worten eine Garantie dafür, dass die Daten so effektiv wie möglich genutzt werden. Von der Landwirtschaft über die Forstaufsicht, politisch Verantwortliche und Forschende, die sich mit Umweltanalysen beschäftigen, bis hin zur Bevölkerung und privaten Unternehmen – die alle Menschen sollte auf diesen wertvollen Datenschatz zugreifen können.

Ein kleiner Einblick in die Möglichkeiten der Umweltbeobachtung

In diesem CORDIS Results Pack stellen wir Ihnen neun EU-finanzierte Projekte vor, die zu den Bemühungen beitragen, die Umweltbeobachtungskapazitäten Europas hochzufahren und Lösungen zu entwickeln, welche die spezifischen Bedürfnisse der Nutzenden erfüllen. Außerdem unterstützen sie aktiv die Umsetzung der EuroGEO-Initiative. Das Projekt NextGEOSS entwickelte eine europäische Datendrehscheibe und Plattform, die Zugriff auf Erdbeobachtungsdaten gewähren, welche meist von nationalen Programmen und europäischen Forschungsprojekten geliefert werden. Unter Verwendung einer Reihe nahtlos verknüpfter Plattformdienste und Cloud-Ressourcen bietet das Projekt ein integriertes System für die Unterstützung einer großen Vielfalt an Anwendungen, welche einen Beitrag zu den Zielen für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen leisten. Die Projekte GROW, Ground Truth 2.0, LANDSENSE und SCENT forderten Bürgerinnen und Bürger dazu auf, sich aktiv an der Erfassung und Nutzung von Erdbeobachtungsdaten zu beteiligen. Ziel war es, z. B. die Bodenfeuchtigkeit, Überschwemmungen, Dürren, Konflikte zwischen Mensch und Wildtier sowie Veränderungen in der Flächennutzung zu überwachen. Das Projekt ECOPOTENTIAL wiederum nutzte Erdbeobachtungsdaten, um Veränderungen des Ökosystems in Schutzgebieten nachzuvollziehen und zu überwachen. Wieder andere Projekte setzten einen spezifischen geografischen Schwerpunkt. Das Projekt AtlantOS stärkte und integrierte Umweltbeobachtungskapazitäten im gesamten Atlantischen Ozean, während GEO-CRADLE ein Netzwerk von Interessengruppen, eine regionale Datenbank und einen Plan für die Entwicklung von Erdbeobachtungskapazitäten in den vernetzten Regionen Nordafrika, Mittelmeerraum und Balkan aufbaute. Schließlich bietet dieser Results Pack eine kurze Einführung in das vierjährige Projekt e-shape, das im Mai 2019 begann und bis April 2023 läuft. Es spielt eine zentrale Rolle bei dem Vorhaben, EuroGEO zu etablieren und Nutzen daraus zu ziehen. Mit dem Ziel, durch die Einführung von 27 Pilotanwendungen in sieben Themenbereichen im Einklang mit den Zielen für nachhaltige Entwicklung eine umfassende Palette an Erdbeobachtungsdiensten zu bieten, bringt e-shape derzeit 55 Partner zusammen. Darüber hinaus fördert das Projekt unternehmerische Initiativen und stützt die nachhaltige Entwicklung skalierbarer Dienstleistungen.