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Wooden structured telecommunications tower for the complete mobile network coverage

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Konzept für ein Holzgerüst bietet umweltfreundliche Einführung von 5G

Sendemasten aus Stahl gegen wiederverwertbare Holzgerüste zu ersetzen, könnte Telekommunikationsanbietern helfen, den durch die Einführung von 4G- und 5G-Netzdiensten entstandenen CO2-Fußabdruck zu verkleinern.

Sendemasten – die Gerüste für Antennen- und Funkausrüstung zur Drahtloskommunikation – werden in rasanter Geschwindigkeit aufgebaut. Derzeit gibt es etwa 300 000 Sendemasten in Europa und diese Zahl soll mit wachsender Geschwindigkeit und Datenvolumen von Breitband weiter steigen. Für den Bau dieser Gerüste sind große Mengen Stahl notwendig, da sie stabil genug sein müssen, die für 4G- und die kommende 5G-Netzwerktechnologie benötigte Ausrüstung zu tragen. „Je mehr Masten aufgestellt werden, desto schneller kann mobiles Breitband eingeführt werden“, erklärt Gyöngyi Mátray, Projektkoordinatorin von Wooden Tower und Geschäftsführerin von Ecointelligent in Finnland. „Diese Infrastruktur hat sich jedoch so schnell entwickelt, dass wenig Zeit zum Überdenken der Auswirkungen auf die Umwelt und das Landschaftsbild blieb.“

Umweltfreundliche Infrastruktur

Ecointelligent hat eine Möglichkeit gesehen, umweltfreundlichere und ästhetisch ansprechendere Alternativen zu den derzeitig bekannten Stahlstrukturen anzubieten. Aus wiederverwertbarem Holz gebaut, hat der Ecopol-Sendemast einen CO2-Fußabdruck von weniger als der Hälfte vergleichbarer Stahlmasten. Das Material kann nach Verwendung als Gerüst wiederverwendet werden. Das Projekt Wooden Tower wurde im August 2019 ins Leben gerufen, um das Wissen von Ecointelligent über derzeitige und zukünftige Bedürfnisse des Infrastruktursektors für Telekommunikation zu erweitern. Das Unternehmen will bis 2023 der erste Anbieter hölzerner Sendemasten auf dem europäischen Markt werden. Die Idee zum Bau hölzerner Telekommunikationsmasten wurde in drei europäischen Ländern umgesetzt: Deutschland, Italien und dem Vereinigten Königreich. Es wurden Kontakte zu Interessengruppen der Telekommunikation aufgebaut, sodass das Unternehmen erste Eindrücke der Marktteilnehmer sowie potenzieller Kundschaft erhalten kann. „In diesen Ländern muss eine große Anzahl Sendemasten gebaut werden, um sowohl 4G- als auch 5G-Abdeckung zu erreichen“, betont Mátray. „Die Reaktion der Industrie war sehr positiv, da Zufriedenheit herrschte, dass es bald eine neue Alternative auf dem Markt geben wird.“ Im Klartext müssen innerhalb der nächsten 5 Jahre in Europa zwischen 60 000 und 80 000 große Telekommunikationsmasten (zwischen 20 und 40 Meter hoch) gebaut werden, merkt Mátray an. Sie schätzt, wenn nur 1 % dieser Masten aus Holz gebaut werden, dass über 17 000 Tonnen CO2-Emissionen eingespart werden.

Marktnische erkannt

Das sechsmonatige Projekt hat bestätigt, dass in diesem Sektor Interesse an dem Ecopol-Mast sowie eine wachsende Beachtung der potenziellen ökologischen Vorteile besteht, die durch den Austausch von Stahlmasten durch Holzgerüste entstehen. Prototypen für 3G- und 4G-Technologien werden zurzeit in Ungarn getestet. „Wir werden als nächstes eine Produktionslinie des Ecopol entwickeln, um die Kapazität zu verdoppeln und die Produktionszeit unseres hölzernen Telekommunikationsmastes zu verkürzen“, sagt Mátray. „Das wird es uns ermöglichen, unsere Kosten zu senken und ein wettbewerbsfähiges Produkt mit wesentlich kleinerem CO2-Fußabdruck auf den Markt zu bringen.“ Die erste Zielgruppe sind Betreiber und Unternehmen, die Masten herstellen. Andere Kundengruppen sind Anbieter mobiler Netzwerkinfrastruktur und andere Eigentümer passiver Infrastrukturen, in denen mobile Netzvorrichtungen eingebaut werden. Mátray betonte auch den wachsenden Bedarf an drahtlosen Kommunikationskonzepten der intelligenten Stadt, die ästhetisch ansprechend für die Bürgerschaft sind. Auch wenn der derzeitige Fokus von Ecointelligent auf der Lieferung großer Holzmasten ist, wird die Einführung von 5G in ländlichen Gegenden die Möglichkeit eröffnen, kleinere Holzgerüste für Dächer zu entwerfen.

Schlüsselbegriffe

Holzmast, Ecointelligent, Telekommunikation, 4G, 5G, Breitband, hölzern, wiederverwertbar

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