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Inhalt archiviert am 2024-06-18

Zoonotic Anticipation and Preparedness Initiative

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Nach COVID-19: Wappnen für die nächste Pandemie

Bei einer kürzlich abgeschlossenen EU-Initiative stand die Abwehr neu auftretender Infektionskrankheiten im Fokus des Interesses. Dann kam COVID-19 und die Arbeit im Rahmen der Initiative avancierte plötzlich zu einer entscheidenden Komponente der Abwehrmaßnahmen in der aktuellen Gesundheitskrise, mit der Europa und die gesamte Welt konfrontiert sind.

Die Coronavirus-Pandemie unterstreicht die globale Bedrohung durch neue Infektionskrankheiten und insbesondere durch sogenannte Zoonosen, d. h. Infektionskrankheiten, die von Tier zu Mensch übertragbar sind. Doch die derzeitige Pandemie wird nicht die letzte sein. „Mensch und Tier kommen immer häufiger in Kontakt. Zudem wurde der jüngste Ausbruch, der von China ausging, aller Wahrscheinlichkeit nach durch Kontakte auf Tiermärkten ausgelöst (– dies muss aber noch abschließend geklärt werden)“, erläutert Bart Haagmans, Virologe am Universitätsklinikum Erasmus MC und Mitkoordinator von ZAPI. „Der Klimawandel kommt erschwerend hinzu,“, so Jean-Christophe Audonnet, Koordinator von ZAPI und Abteilungsleiter bei Boehringer Ingelheim „in dessen Rahmen Erkrankungen, die in einem bestimmten Teil der Welt vorkommen, durch Insekten nach Europa gelangen können, wie die Ausbrüche der Blauzungenkrankheit und des Schmallenberg-Virus bei Wiederkäuern jüngst gezeigt haben.“

Die Suche nach einem Impfstoff unterstützen

Die EU- und industriefinanzierte öffentlich-private Partnerschaft ZAPI entwickelt zur Bewältigung dieses wachsenden Problems neue Werkzeuge, die eine schnelle Reaktion auf erhebliche neue Pandemiegefahren in Europa und weltweit möglich machen. Eine von ZAPI entwickelte Plattform könnte es möglich machen, Impfstoffe in kurzer Zeit zu charakterisieren, zu entwickeln und in großem Maßstab zu produzieren, um die Ausbreitung von Erkrankungen bei Mensch und Tier zu verhindern. Doch hätten die Forschenden gedacht, dass ihre Arbeit schon so bald von solcher Relevanz sein würde? „Ja und nein“, sagt Audonnet. „An den Dokumenten, die wir ursprünglich zur Begründung des Projekts verfasst hatten, erkennt man, dass es uns genau um ein solches Szenario ging. Doch natürlich hätten wir uns nicht gewünscht, dass ein solcher Fall so bald eintritt. Wir sind ganz erheblich vorangekommen, doch absolut startklar sind wir noch nicht.“ Haagmans teilt diese Auffassung, merkt jedoch an, dass mehrere im Rahmen von ZAPI erzielte Ergebnisse bereits von anderen Gruppen aufgegriffen wurden, die an der Impfstoffentwicklung und Neutralisierung monoklonaler Antikörper gegen COVID-19 arbeiten. ZAPI trägt zwar zur schnelleren Entwicklung von Impfstoffen und Antikörpertherapien bei, doch nicht alle Hürden, die die Pandemiekontrolle erschweren, sind technischer Natur. „Man muss politische und aufsichtsbehördliche Auflagen erfüllen und kann sich nicht einfach über alle bestehenden Regeln hinwegsetzen“, so Audonnet. „Im Mindesten muss man sich an den Standard halten, dass jeder neue Impfstoff sicher sein muss – da darf es trotz der Eile keinesfalls Abstriche geben.“ Der notfallbedingte Einsatz von experimentellen Impfstoffen bei Tieren sei zwar bereits durch eine Vorschrift geregelt, doch bei Impfstoffen für den Menschen fehle eine solche Vorschrift bislang. Angesichts der Form von Impftechnologie, um die es hier geht, könnte die gegenwärtige Pandemie allerdings dazu beitragen, dass die Vorgaben entschärft und zulassungsrechtliche Prüfungen beschleunigt werden.

Jetzt COVID-19 – aber was kommt als nächstes?

Während die Welt weiterhin gegen COVID-19 kämpft, halten die Forschenden von ZAPI bereits nach der nächsten möglichen großen Bedrohung Ausschau. Es lässt sich unmöglich vorhersagen, welche neu auftauchenden Mikroben in der Lage sein werden, schwere, weit verbreitete Erkrankungen auszulösen. Uns bleibt nur, uns auf den schlimmsten Fall vorzubereiten und höchste Wachsamkeit zu üben. „Es ist wie eine Wette auf die Zukunft“, beobachtet Haagmans. „Wer nicht sofort reagiert, verliert.“ „Es ist absolut unmöglich, vorherzusagen, welche Erkrankung bei Mensch oder Tier als nächstes auftritt. Sicher ist nur, dass es passieren wird“, fügt Audonnet an. „Wir möchten die Reaktionszeit verkürzen. Das ist das Ziel von ZAPI, denn je kürzer der Zeitrahmen, desto mehr Leben können gerettet werden. Was früher noch mehrere Jahre dauerte, dauert inzwischen nur noch einige Monate, und wir machen weiterhin stetige Fortschritte. Beim nächsten Mal wird die Effizienz noch höher sein.“

Schlüsselbegriffe

ZAPI, Zoonosen, COVID, COVID-19, Coronavirus, Virus, Schmallenberg, Blauzungenkrankheit, Tier, Mensch, Impfung, Impfstoff

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