Aufstieg der Drohnen: für eine besseres Verkehrsmanagement von unbemannten Luftfahrtsystemen
Von Verteidigung und Notfallmaßnahmen über Naturschutz bis hin zur Landwirtschaft: Drohnen, oder unbemannte Luftfahrzeuge, werden in vielen Gebieten verstärkt eingesetzt. Die steigende Beliebtheit dieser Technologie lässt auch Bedenken hinsichtlich der Sicherheit aufkommen. Ohne äußere Kontrolle könnten unbemannte Luftfahrtsysteme zu Kollisionen in der Luft, Verletzungen von Menschen sowie Schäden an Eigentum oder anderen Luftfahrzeugen führen. Die Einrichtung eines effizienten Systems zum unbemannten Flugverkehrsmanagement, das auch mit dem Betrieb bemannter Luftfahrzeuge interagieren könnte, ist daher von entscheidender Bedeutung. Das EU-finanzierte Projekt PODIUM (Proving Operations of Drones with Initial UTM Management) demonstriert in einer realen Betriebsumgebung eine integrierte und umfassende internetbasierte Lösung für das unbemannte Verkehrsmanagement an fünf Standorten in drei Ländern. Wie auf der Projektwebsite vermerkt ist, umfassen die Tests „einfache Einsätze in städtischen und ländlichen Gebieten, in der Nähe von Flughäfen, im unkontrollierten und kontrollierten Luftraum sowie in gemischten Umgebungen mit bemannter Luftfahrt.“
Testflüge
Laut einer Pressemitteilung des Projektpartners Unifly „hat PODIUM an den fünf Betriebsstandorten in Europa U-Space-Demonstrationen des Betriebs außerhalb direkter Sicht und des Betriebs in direkter Sicht vorgeführt.“ Genannte Demonstrationen wurden „am Flughafen Hans Christian Andersen in Odense, Dänemark; im Testzentrum des Ferngesteuerten Luftfahrtsystems RPAS in Markenesse, Niederlande; am Flughafen Groningen Eelde, Niederlande; im Cluster Drones Paris Région in Brétigny-sur-Orge, Frankreich, sowie am Flughafen Rodez-Aveyron in Rodez, Frankreich,“ durchgeführt. Als U-Space werden neue Dienste und spezielle Verfahren bezeichnet, die entwickelt wurden, um den sicheren, effizienten und gefahrlosen Zugang zum Luftraum für eine große Anzahl von Drohnen zu unterstützen. Der Projektwebsite zufolge umfassen die Demonstrationen des Projekts PODIUM die U-Space-Dienstebenen U1, U2 und in begrenztem Maße auch U3. Das gegenwärtige Rahmenwerk für U-Space besteht aus vier Dienst- und Technologie-Bausteinen: grundlegende Dienste (U1), Probebetrieb (U2), weiterführende Dienste (U3) und vollständige Dienste (U4). Diese Bausteine wurden entwickelt, um alle Arten von Routinemissionen in allen Luftraumklassen und allen Umgebungen zu ermöglichen. „Dank PODIUM wurden U-Space-Dienste und -Systeme bereits in der innovativen Drohnensteuerung und -herstellung, Flugsicherung und U-Space-Überwachung in der Praxis angewendet“, so Peter Alty von EUROCONTROL, Projektleiter von PODIUM. In derselben Pressemitteilung werden die Schlussfolgerungen und Empfehlungen des Projekts PODIUM zusammengefasst, die bei einer Informationsveranstaltung im Oktober 2019 vorgestellt wurden. „PODIUM kommt zu dem Schluss, dass es seitens aller Beteiligten eine sehr große Nachfrage nach Lösungen für den U-Space gibt, die den Aufwand bei der Einholung von Fluggenehmigungen verringern und die Lageerkennung verbessern, um Sicherheit und Effizienz im Flugbetrieb zu ermöglichen.“ Weiter heißt es: „Das Projekt schließt, dass die U-Space-Dienste für die Flugvorbereitung im Prinzip einsatzbereit sind. Jedoch sind einschneidende Maßnahmen erforderlich, damit die U-Space-Dienste wirklich durchstarten und in der Flugdurchführung angewandt werden können.“ Das Projekt PODIUM soll im Dezember 2019 abgeschlossen werden. Es gehört zu den Demonstrationsprojekten sehr großen Umfangs, die finanzielle Mittel vom gemeinsamen Unternehmen SESAR im Rahmen der EU-Fazilität „Connecting Europe“ erhalten haben. Weitere Informationen: PODIUM Projektwebsite
Länder
Belgien