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ALMA-Observatorium ermöglicht Einblicke in die tiefsten Geheimnisse des Universums

Das ALMA-Observatorium (Atacama Large Millimeter/submillimeter Array, ALMA) in den chilenischen Anden ermöglicht Astronomen Einblicke in die dunkelsten und fernsten Teile des Universums und enthüllt einige seiner zuvor verborgenen Geheimnisse. ALMA macht hochwertige Interfer...

Das ALMA-Observatorium (Atacama Large Millimeter/submillimeter Array, ALMA) in den chilenischen Anden ermöglicht Astronomen Einblicke in die dunkelsten und fernsten Teile des Universums und enthüllt einige seiner zuvor verborgenen Geheimnisse. ALMA macht hochwertige Interferometeraufnahmen bei Wellenlängen in Bereichen, die zwischen Infrarot- und Radiostrahlung liegen. Das Observatorium, eine Partnerschaft europäischer, nordamerikanischer und ostasiatischer Länder, wurde im März 2013 offiziell eingeweiht. Das von der EU finanzierte Projekt ALMA ENHANCEMENT ("Enhancement of ALMA early science") war Teil des europäischen Beitrags zum Observatorium. Das Projekt wurde von der Europäischen Südsternwarte (European Southern Observatory) koordiniert und entwickelte die Hardware- und Software-Komponenten, mit denen originalgetreue Aufnahmen und hochauflösende Messungen der Wasserdampfspektrallinien realisiert werden. Wasser ist ein wichtiger Bestandteil von Sternentstehungsgebieten und Kometen, sodass eine optimale und umfassende Messung seiner Spektrallinien ausschlaggebend für die weitere Erforschung der Ursprünge des Universums ist. Gie Han Tan, Systemingenieur von ALMA und europäischer Front End-Projektmanager am European Southern Observatory, sagt, der 2003 begonnene Bau von ALMA sei eine großartige Leistung und ein Meilenstein der internationalen wissenschaftlichen Zusammenarbeit. "Innerhalb von etwa 10 Jahren wurde das größte und modernste Radioobservatorium im Millimeter- und Submillimeterbereich von Grund auf in der abgelegenen Atacama-Wüste in Chile gebaut", sagt er. ALMA ENHANCEMENT war daran beteiligt, indem es einige der frühen wissenschaftlichen Arbeiten des Observatoriums, die 2011 begannen, beisteuerte und europäischen Astronomen den Zugang zu modernsten Instrumenten ermöglichte. "Im Rahmen von ALMA entwickelten europäische Organisationen aus Industrie und Forschung moderne Technologie, wie z. B. Empfänger und Antennen, die potenzielle Einsatzmöglichkeiten auch in anderen, kommerziellen, Anwendungen finden könnten", fügt Tan hinzu. Das Projekt investierte auch Hunderte Millionen Euro in die europäische Bauindustrie. Jetzt produziert das ALMA-Observatorium unablässig neue wissenschaftlich bedeutungsvolle Ergebnisse. Dazu gehören u. a. die bisher beste Sicht auf einen Monsterstern während seiner Entstehung und die genaue Angabe der Lage von mehr als 100 der aktivsten Sternentstehungsgalaxien im Universum. Eine weitere Errungenschaft war der Nachweis von Zuckermolekülen im einen jungen Stern umgebenden Gas, woraus sich ableiten lässt, dass diese Bausteine des Lebens in jeden anderen Planeten integriert werden könnten, der in der Umgebung des Stern entsteht. Im Juli ermöglichte das Radioteleskop den Astronomen den besten Blick darauf, mit welcher Kraft Gas bei der Sternentstehung in die Galaxie geblasen wird und Generationen von Sternen den Brennstoff entzieht, den sie zum Wachstum benötigen. Diese Erkenntnisse und viele weitere könnten Wissenschaftlern und Bürgern in vielerlei Hinsicht helfen. "ALMA entwickelt die Gesellschaft und fördert die Bildung, indem es zur Grundlagenwissenschaft, man denke an Physik und Chemie, beiträgt", sagt Tan. Mit der diesjährigen Einweihung wurde ALMA offiziell für die weltweite astronomische Gemeinschaft geöffnet, die mindestens für die nächsten 30 Jahre noch von seinen einzigartigen Kapazitäten profitieren wird. Die Welt kann mit weiteren interessanten und unvorhergesehenen Entdeckungen über unser Universum rechnen.Weitere Informationen sind abrufbar unter: ALMA http://www.almaobservatory.org/ Projektdatenblatt European Southern Observatory http://www.eso.org/public/teles-instr/alma.html

Länder

Chile, Deutschland, Frankreich, Schweden, Vereinigtes Königreich

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