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Inhalt archiviert am 2023-03-16

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Große Meeresschutzgebiete dienen dem Schutz der Delfine

Ein internationales Ökologenteam hat in neuesten Untersuchungen gezeigt, dass Meeresschutzgebiete tatsächlich funktionieren. In seinem Artikel in der Fachzeitschrift Journal of Applied Ecology der britischen Gesellschaft für Umweltschutz ( British Ecological Society) zeigt d...

Ein internationales Ökologenteam hat in neuesten Untersuchungen gezeigt, dass Meeresschutzgebiete tatsächlich funktionieren. In seinem Artikel in der Fachzeitschrift Journal of Applied Ecology der britischen Gesellschaft für Umweltschutz ( British Ecological Society) zeigt das Team aus Australien und Neuseeland, dass ein Meeresschutzgebiet vor der Küste von Christchurch in Neuseeland deutlich zum Überleben der Hector-Delfine - einer der seltensten Delfinarten - beiträgt. Die Studie stützt sich auf 21 Jahre Überwachung des 1.170 km2 großen Meeresschutzgebiets der Banks-Halbinsel auf der Südinsel Neuseelands. Dieses Gebiet wurde 1988 gesperrt, um zu verhindern dass Delphine durch Stellnetz- und Schleppnetzfischerei getötet werden. In den meisten Gebieten der Welt sind Meeresschutzgebiete als ein wichtiges Mittel zur Bewahrung lebenserhaltender Ökosysteme und Lebensräume für bestimmte Meerestiere anerkannt. Ziel ist es, repräsentative Stichproben der biologischen Vielfalt der Meere zum Wohle der kommenden Generationen zu schützen und zu bewahren. Dadurch unterscheiden sie sich auch von Naturschutzgebieten an Land, die weniger zur Verhütung von unmittelbaren Bedrohungen oder drohendem Aussterben beitragen sondern eher vorsorgen und Lebensräume zum Vorteil der Industrie bewahren sollen. Die Ergebnisse basieren auf regelmäßigen Erhebungen mithilfe von Aufnahmen, die von Hector-Delfinen gemacht wurden. Dabei wurden 462 zuverlässig identifizierte Individuen fotografisch erfasst und ihr Überleben untersucht. Dr. Liz Slooten von der Universität Otago in Neuseeland erklärt: "Wir können einzelne Delfine an ihren Kampfnarben identifizieren - die von kleinen Scharten in der Rückenflosse bis hin zu großen Narben nach Hai-Angriffen reichen. Veränderungen in der Population von Meeressäugern abzuschätzen, ist eine Herausforderung und erfordert häufig viele Jahre der Forschung, um Daten zu erhalten, die genau genug sind, um diese Art von biologischen Veränderungen zu erkennen." Das Team hatte bereits zwei Jahre vor Eröffnung des Meeresschutzgebiets mit dem Fotografieren begonnen und konnte daher die Auswirkungen des Schutzgebiets auf Hector-Delfine analysieren. Die Ergebnisse zeigten, dass seit der Einrichtung des Schutzgebietes, die Überlebensrate der Delfine um 5,4% gestiegen ist. Dr. Slooten behauptet, ihre Arbeit sei der "erste empirische Beleg dafür, dass Meeresschutzgebiete ein wirksames Mittel zum Schutz von bedrohten Meeressäugern sind." Sie unterstreicht auch, dass sie "groß genug sein müssen, um wirksam zu sein." Bis jetzt gab es wenige, wenn überhaupt, empirische Belege für die Wirksamkeit von Meeresschutzgebieten, weshalb es entscheidend ist ihre Wirkung zu beurteilen. Nur so lässt sich ihre Einrichtung rechtfertigen. Doch obwohl jetzt mehr Delphine überleben, warnt das Team, dass diese Überlebensrate noch nicht hoch genug sei, um einen weiteren Schwund der Population zu verhindern. In der EU wurde die Meeresrichtlinie erlassen, um den Rückgang der Artenvielfalt durch menschliche Aktivitäten zu verhindern. Um dieses Ziel zu erreichen, besteht ein Weg in der Einrichtung eines Netzwerks von Meeresschutzgebieten, das zu einem der wichtigsten Ziele des Übereinkommens über die biologische Vielfalt beiträgt: der Schaffung eines globalen Netzwerks von Meeresschutzgebieten.Weitere Informationen finden Sie unter: University of Otago: http://www.otago.ac.nz/

Länder

Australien, Neuseeland

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