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Inhalt archiviert am 2023-03-07

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Grünes Licht für drei neue Forschungsinfrastrukturen zum Thema Energie

Europäische Forschungsminister haben heute zusammen mit der Europäischen Kommission drei neuen europaweiten Energieforschungsinfrastrukturen grünes Licht erteilt und dies auf der Konferenz ENERI 2010 (Infrastructures for Energy Research) am 29. und 30 November in Brüssel, Belg...

Europäische Forschungsminister haben heute zusammen mit der Europäischen Kommission drei neuen europaweiten Energieforschungsinfrastrukturen grünes Licht erteilt und dies auf der Konferenz ENERI 2010 (Infrastructures for Energy Research) am 29. und 30 November in Brüssel, Belgien,. Dabei handelt es sich um eine Einrichtung für Windenergie in Dänemark, ein Institut für konzentrierte Solarenergie (concentrated solar power, CSP) in Spanien und einen Kernforschungsreaktor in Belgien. Sie sind Teil des Fahrplans des Europäischen Strategieforums für Forschungsinfrastrukturen (ESFRI), der noch vor Ende des Jahres veröffentlicht werden soll. Im Rahmen der neu gestarteten Initiative zur Innovationsunion hat sich die EU selbst zum Ziel gesetzt, den Bau von 60% der vom ESFRI identifizierten Forschungsinfrastrukturen bis 2015 anlaufen zu lassen. Im Rahmen des WINDSCANNER-Projekts können die Windbedingungen an einem mehrere Quadratkilometer umfassenden Windkraftwerk detailliert kartiert werden. Unter der Leitung des nationalen Labors für nachhaltige Energie an der Technischen Universität von Dänemark (Risø DTU) werden dazu Lasergeräte mit der Bezeichnung Lidars ("light detection and ranging") eingesetzt. Ein Lidar sendet Laserstrahlen aus, die zum Lidar zurück reflektiert werden, wenn sie auf ein Partikel treffen. Aus den Informationen über diese reflektierten Strahlen lassen sich die Windverhältnisse ablesen. Ein "Windscanner" besteht aus drei miteinander verknüpften Lidar-Systemen, die eine dreidimensionale Karte der Windverhältnisse erstellen. Anhand der von WINDSCANNER bereitgestellten Informationen können Hersteller von Windenergieanlagen die Größe der Turbinen auf die örtlichen Windbedingungen anpassen - so lässt sich Windenergie effizienter nutzen. Mit einer mobilen Einheit könnte man die Lage in bestehenden Windparks analysieren, in denen es wiederholt zu technischen Problemen kommt. Außerdem ließen sich mit dem System Windscherung und Turbulenz entlang von Landebahnen erkennen - für ein sicheres Fliegen vor allem während der Landung. Das WINDSCANNER-Projekt wird voraussichtlich bis zu 60 Mio. EUR kosten und im Jahr 2013 in Betrieb genommen werden. "Wir freuen uns, dass die dänischen Testanlage ein Teil der künftigen gemeinsamen europäischen Forschungsinfrastrukturen sein wird, sodass wir unsere Kenntnisse und Erfahrungen an andere EU-Länder weitergeben können", sagte Henrik Bindslev, Direktor am Risø DTU. "Auch versprechen wir uns davon eine Stärkung unserer eigenen Kompetenzen in der Windenergieforschung, indem wir unseren Dialog mit anderen Windenergieforschern und -unternehmen intensivieren." Das Projekt EU-SOLARIS ist am anderen Ende Europas zu Hause, nämlich am Zentrum für moderne Technologie "Erneuerbare Energien" (CTAER) in der Wüste von Tabernas im südspanischen Almeria. Mit einer jährlichen Sonneneinstrahlung von 1.900 kWh/m2 (Kilowattstunden pro Quadratmeter) eignet sich der Ort ideal für ein Infrastrukturprojekt zur CSP-Technologie. EU-SOLARIS soll rund 80 Mio. EUR kosten. Bei der sogenannten konzentrierten Solarenergie (CSP) werden die Sonnenstrahlen von Reflektoren gebündelt und auf einen Empfänger geworfen, um mit der dabei entstehenden thermischen Energie Strom zu erzeugen. "Neue wissenschaftliche und technologische Entwicklungen erfordern die experimentelle Demonstration von Eignung, Haltbarkeit, Reproduzierbarkeit, Effizienz und Wettbewerbsfähigkeit dieses Konzepts, da sie in großem Maßstab eingesetzt werden sollen", heißt es in einer vom CTAER veröffentlichten Beschreibung. "Die EU-SOLARIS-Anlage wird die Kluft zwischen Theorie beziehungsweise Labortests und einer Demonstrationsanlage von fast kommerzieller Größe überbrücken." Im MYRRHA-Projekt in der belgischen Stadt Mol schließlich geht es um eine Forschungsinfrastruktur zur Kernspaltung. Im Rahmen der Bemühungen um eine sicherere Kernenergie dient sie der Erforschung besserer Möglichkeiten zur Verringerung radioaktiver Abfälle sowie der Machbarkeitsprüfung für eine neue Generation von Atomkraftwerken. Die Baukosten für MYRRHA werden mit 960 Mio. EUR veranschlagt, der technische Entwurf für die Einrichtung soll im Jahr 2014 vorliegen. "Die Entwicklung einer Europäischen Forschungsinfrastruktur von Weltklasse durch Zusammenlegung der Ressourcen auf EU-Ebene ist ein wichtiges Ziel der Innovationsunion. Diese Einrichtungen werden bahnbrechende Forschung und Innovation ermöglichen und könnten letztlich auch dazu beitragen, die künftige Energieversorgung der EU zu sichern", kommentierte die für Forschung, Innovation und Wissenschaft zuständige EU-Kommissarin Máire Geoghegan-Quinn. "Wir müssen Forschung, Technologie, Industrie und Markt enger zusammenbringen, und genau das ist der Zweck des Europäischen Strategieplans für Energietechnologie."

Länder

Belgien, Dänemark, Spanien

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