EU-Einsatz am COST-Wissenschaftsprogramm soll erhöht werden
Im Rahmen der COST-Ministerkonferenz, die am 15. Juni in Palma de Mallorca (Spanien) stattfand, wurde festgelegt, dass der Beitrag der EU am internationalen Programm für Zusammenarbeit auf dem Gebiet der wissenschaftlichen und technischen Forschung (COST) um 40 Mio. EUR erhöht werden soll. An der vom spanischen Ratsvorsitz der Europäischen Union organisierten Tagung nahmen die Vertreter der COST-Mitgliedstaaten teil. Sollte man der Empfehlung der Halbzeitbewertung des Programms durch ein Gremium unabhängiger Experten und der Forderung der Konferenz nach einer höheren finanziellen Ausstattung folgen, würde das Gesamtbudget für COST auf 250 Mio. EUR für die Laufzeit des Siebten Rahmenprogramms (RP7) steigen. Die unabhängigen Experten stellten auch verschiedene Optionen fest, die bei der Umsetzung eines Instruments für ein "Bottom-Up-Networking" für staatlich finanzierte Forschungsprojekte im nächsten Planungszeitraum berücksichtigt werden sollten. Bei einer Bestandsaufnahme der Entwicklungen unter COST-Maßnahmen in den letzten Jahren und in Anbetracht der künftigen Rolle des Programms im Europäischen Forschungsraum (EFR) kam die Ministerkonferenz zu dem Schluss, dass sich "COST als ein flexibles, schnelles, integratives, wirksames und effizientes Werkzeug" erwiesen hätte. Es trage folglich "zur Überwindung der Zersplitterung der Forschung im ERA und außerdem ganz allgemein zur Wettbewerbsfähigkeit und sozioökonomischen Entwicklung Europas" bei. Die Konferenz erkannte überdies auch die wichtige Rolle an, die COST bei der Koordinierung der europäischen Wissenschaft spielt. Aufgrund seiner besonderen Stellung müsse "COST fortgesetzt werden und sollte zu einer europäischen Initiative und einem Mechanismus von wesentlicher Bedeutung für die Umsetzung und Stärkung des Europäischen Forschungsraums entwickelt werden." "Wir können sehr zufrieden zur Kenntnis nehmen, wie sehr COST seit 2003 verbessert wurde. Jemand nannte diesen Zeitraum von sechs Jahren einmal sehr zutreffend die "Renaissance" des COST-Programms, die den eher schwierigen Zeiten der vorhergehenden Jahre folgte", schätzte der spanische Staatssekretär für Forschung, Felipe Pétriz, ein. "Die tief greifende Umstrukturierung der wissenschaftlichen Bereiche innerhalb von COST hat sich als ein äußerst wichtiger Meilenstein des Programms erwiesen", betonte er. "Auf diese Weise ist COST in die Zukunft gestartet; die Entwicklung neuer Ideen in den aussichtsreichsten Bereichen der Wissenschaft konnte erleichtert werden. Die Umstrukturierung wurde dabei nicht einfach durch eine Reduzierung der Anzahl der COST-Bereiche, sondern beginnend bei einer 'tabula rasa' und durch die Errichtung einer völlig neuen Struktur [...] erzielt, welche die eigentliche Basis für die wissenschaftliche Strategie von COST festlegt." Pétriz fügte hinzu, dass - wenn das Programm weiterhin in gleicher Weise Interesse weckt - "COST keinerlei Zukunftsprobleme haben sollte", und es "ein äußerst wirksamer Mechanismus [...] zur Verringerung der Zerstückelung von Forschungsinvestitionen in Europa, der Bottom-up-Initiativen koordiniert, und zur Öffnung des EFR zu einer globalen Zusammenarbeit" bliebe. COST ist ein Zusammenschluss von insgesamt 36 Ländern, darunter viele EU-Mitgliedstaaten, 8 assoziierte Länder (Bosnien und Herzegowina, Island, Kroatien, die ehemalige jugoslawische Republik Mazedonien, Norwegen, die Schweiz, Serbien und die Türkei) und ein kooperierender Staat (Israel). Das Programm wurde 1971 eingerichtet, um national finanzierte Forschung auf europäischer Ebene zu erweitern und zu koordinieren. Derzeit werden mit Unterstützung von COST rund 300 Projekte in neun Hauptbereichen durchgeführt. Dazu zählen: Biomedizin und molekulare Biowissenschaften; Ernährung und Landwirtschaft; Wald, forstwirtschaftliche Erzeugnisse und forstliche Dienstleistungen; Werkstoffe, physikalische Wissenschaften und Nanowissenschaften; Chemie und Molekularwissenschaften und -technologien; Erdsystemwissenschaften und Umweltmanagement; Informations- und Kommunikationstechnologien; Verkehr und Stadtentwicklung sowie Bürger, Gesellschaften, Kulturen und Gesundheit.
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