Ratspräsidentschaft startet Abstimmung zur Citizen's Agenda on Science and Innovation
Die spanische EU-Ratspräsidentschaft hat eine innovative Online-Abstimmung gestartet, um den Europäern die Möglichkeit zu eröffnen darüber abzustimmen, welche Herausforderungen im Bereich der Wissenschaft und Innovationen bis zum Jahr 2030 überwunden werden sollen. Auf einer elektronischen Anzeigetafel im Gebäude des Rates der Europäischen Union in Brüssel wird vom 12. Mai an bis zum Ende der Aktion am 26. Mai der Stand der Abstimmung in Echtzeit angezeigt. Das Endergebnis wird dann an die EU-Forschungsminister, die sich in Brüssel anlässlich der Tagung des EU-Wettbewerbsrats treffen, weitergeleitet. Während der Einführungsfeier für die Abstimmung hat die spanische Ministerin für Wissenschaft und Innovation, Cristina Garmendia, den Wert der wissenschaftlichen Kultur und der gesellschaftlichen Partizipation an der Wissenschaft als notwendige Bedingungen für die Sicherstellung der demokratischen Qualität innerhalb einer Gesellschaft hervorgehoben. Weiter sagte sie, dass das bürgerliche Engagement wichtige politische Entscheidungen beeinflussen könne. Dies unterstreicht die Notwendigkeit, dass die Bürger in der Lage sein müssen, ihre Präferenzen, Bedenken und Vorschläge klar und deutlich der wissenschaftlichen Gemeinschaft unterbreiten zu können. Die Herausforderungen, die zur Abstimmung stehen, werden allgemein als die Citizen's Agenda on Science and Innovation bezeichnet. Diese Agenda umfasst 14 Bereiche der Wissenschaft und Innovation, die von Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens vorgeschlagen wurden, die durch ihren Beitrag zu Wissenschaft und Innovation unser Leben verändert haben. Es kann für folgende Bereiche gestimmt werden: - Innovationen in der gesunden Ernährung - Wirkungsvollere Speicherung der Elektrizität - Mit Technologie Sprachbarrieren überwinden - Technologien als Hilfe für ältere Menschen - Innovationen in den öffentlichen sozialen Schutzsystemen - Durch Genetik personalisierte medizinische Behandlung - Behaglichere, zugänglichere und umweltfreundlichere Städte - Den Rohstoffverbrauch senken, - Eine umweltfreundlichere Landwirtschaft - Die Funktionen des Gehirns verstehen, um uns das Leben zu erleichtern - EDV und Internet für die Bildung nutzen - Künstliche Organe als Ersatz für geschädigte Organe - Alle Theorien der Physik vereinheitlichen - Roboter, die uns das Leben erleichtern Das Projekt stellt zudem vierzehn Bürger Europas vor, deren Erfindungen oder Forschungsergebnisse Teil des alltäglichen Lebens geworden sind, wobei wir uns oftmals nicht darüber bewusst sind, in welchem Ausmaß unser Leben hierdurch verändert wurde. Zu den vorgestellten Personen gehören beispielsweise bekannte Menschen wie der Architekt Norman Foster, die Biologin Jane Goodall und der Physiker Juan Ignacio Cirac sowie weniger bekannte Namen, deren Beiträge allerdings mit Sicherheit die Art und Weise, wie wir leben, verändert haben. Dies sind unter anderem Franck Biancheri (Gründer des Erasmus-Programms), Karlheinz Brandenburg (Erfinder des MP3-Formats) und Matti Makkonen (der maßgeblich zur Entwicklung der SMS beigetragen hat). Wer eine gültige Stimme abgegeben hat, wird auch an einer Verlosung teilnehmen. Zu gewinnen gibt es vier wissenschaftliche Erfahrungsreisen für je zwei Personen. Ziel dieser Reisen sind bedeutende Forschungseinrichtungen in europäischen Städten.
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Spanien