Wie innovativ sind wir also?
Wie kann man die Innovation in Europa messen? Diese übergreifende Frage stellt sich eine Gruppe prominenter Innovatoren aus der Wirtschaft und Ökonomen, die von Máire Geoghegan-Quinn, der Europäischen Kommissarin für Forschung, Innovation und Wissenschaft, zusammengestellt wurde. Der richtige Indikator für diesen Messwert würde dazu beitragen, Europas Fortschritte auf dem Weg zu einer innovativeren Wirtschaft zu verfolgen. Vorsitzender des hochrangigen Gremiums ist Professor Andreu Mas-Colell, Generalsekretär des Europäischen Forschungsrats (ERC) und Professor an der Universitat Pompeu Fabra in Spanien. Den 13 Mitgliedern kommt die Rolle zu, Kommissarin Geoghegan-Quinn und die Europäische Kommission über eine geeignete Methode (oder über Methoden) zur Beurteilung und Messung des Innovationsfortschritts Europas zu beraten. Während der Frühjahrstagung des Europäischen Rates (am 25. und 26. März 2010) diskutierten die EU-Chefs (die Staats- und Regierungschefs, der Präsident des Europäischen Rates und der Präsident der Europäischen Kommission) die neue EU-Strategie für Beschäftigung und Wachstum, auch bekannt als "Europa 2020". Der Rat einigte sich auf die wichtigsten Elemente der Strategie (die formell im Juni 2010 verabschiedet wird), einschließlich der Kernziele, mit denen die gemeinsamen Ziele festgelegt werden und sowohl die EU als auch die Mitgliedstaaten einen Leitfaden für ihre Maßnahmen erhalten. Eines der Ziele ist es, die Bedingungen für Forschung und Entwicklung (FuE) zu verbessern, indem die kombinierten öffentlichen und privaten Investitionsvolumen in diesem Sektor auf 3% des BIP (Bruttoinlandsprodukt) angehoben werden. Im Rahmen dieses Ziels einigten sich die EU-Staats- und Regierungschefs darauf, dass ein Indikator entwickelt werden sollte, der die FuE- und Innovationsintensität widerspiegelt. In der Tat zog der Rat auf der Tagung den Schluss, dass der Erfolg der Umsetzung der neuen Strategie weitgehend auf effizienten Überwachungsmechanismen beruht. Die Teilnehmer erzielten Einigkeit darüber, dass die makroökonomischen und strukturellen Entwicklungen sowie der Fortschritt der Wettbewerbsfähigkeit im Rahmen der neuen Strategie zusammen mit der allgemeinen Stabilität des Finanzsystems bemessen werden sollen. Neben der Einschätzung der Fortschritte der Strategie Europa 2020 würde ein Messindikator auch die gesamte Forschungs- und Innovationsleistung (einschließlich von Erkenntnissen über die Unterschiede zwischen den Mitgliedstaaten) darstellen. Er würde helfen, Europas Leistung im Vergleich zu anderen Regionen und Ländern zu bewerten und in die Umsetzung der "Forschungs- und Innovationsstrategie für Europa" einfließen, die Kommissarin Geoghegan-Quinn im Herbst 2010 vorschlagen wird. Zu dem hochrangigen Gremium gehören die folgenden führenden Innovatoren aus der Wirtschaft und Ökonomen: Dr. Martin Curley (Irland), Direktor von Intel Labs Europe und Senior Principal Engineer der Intel Corporation; Professor Dominique Foray (Frankreich/Schweiz), der den Lehrstuhl für Ökonomik und Management von Innovation an der Ecole Polytechnique Fédérale de Lausanne (EPFL) hält; Professorin Bronwyn Hall (Niederlande/USA), Professorin an der University of California in Berkeley und Professorin für Technologie- und Innovationsökonomie an der Universität Maastricht, Niederlande; Dr. Hugo Hollanders (Niederlande), Volkswirt und Senior Research Fellow an der UNU-MERIT (United Nations University und Universität Maastricht); Dr. Branko Huc (Slowenien), Mitgründer und Geschäftsführer der slowenischen Unternehmensgründung Lenis d.o.o.; Professor Henning Kagermann (Deutschland), Präsident von Acatech (der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften); Professor Franco Malerba (Italien), Professor für Industrieökonomik an der Universität Bocconi; Dr. Erkki Ormale (Finnland), Vizepräsident für Business Environment, Corporate Relations and Responsibility bei Nokia Corporation; Dr. Helmar Rendez (Deutschland), Leiter Business Unit Distribution bei Vattenfall Business Group Mitteleuropa; Dr. Ammon Salter (Vereinigtes Königreich), Dozent für Innovationsmanagement für die Innovation & Entrepreneurship Group an der Imperial College Business School; Marek Serafin (Polen), Mitglied des Vorstands Petrochemical Operations von PKN Orlen sowie Diogo Vasconcelos (Portugal), Distinguished Fellow der Cisco Internet Business Solutions Group (IBSG). Das Gremium wird sich auch mit Experten der OECD (Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) beraten. Die Arbeit des Gremiums wird darüber hinaus durch Personal der Generaldirektion Forschung (GD RTD) und der Generaldirektion Unternehmen und Industrie (GD ENTR) der Europäischen Kommission sowie von Ökonomen aus anderen Dienststellen der Kommission unterstützt werden.